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Kommunalwahlen: Die Grünen in Neusäß setzen auf einen Chemiker

Kommunalwahlen

Die Grünen in Neusäß setzen auf einen Chemiker

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    Die Neusässer Grünen gratulieren Michael Frey (Mitte) zu seiner Nominierung als Bürgermeisterkandidat: (von links) Wolfram Haines, Karin Fluhr, Ulla-Schwinge-Haines, Ulrike Osterloh, Michael Frey, Alexander Rahmeier, Beatrice Faßnacht, Eva Glass, Alexander Ilg und Hannes Grönninger.
    Die Neusässer Grünen gratulieren Michael Frey (Mitte) zu seiner Nominierung als Bürgermeisterkandidat: (von links) Wolfram Haines, Karin Fluhr, Ulla-Schwinge-Haines, Ulrike Osterloh, Michael Frey, Alexander Rahmeier, Beatrice Faßnacht, Eva Glass, Alexander Ilg und Hannes Grönninger. Foto: Die Grünen Neusäß

    Die Neusässer Grünen ziehen mit dem Chemiker Michael Frey als Bürgermeisterkandidat in den Wahlkampf. Die Grünen sind damit die Zweiten, die einen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen schicken. Frey ist 63 Jahre alt und wohnt in Ottmarshausen. Er ist seit 2008 Mitglied im Stadtrat.

    Die Gegenkandidaten werden in den kommenden Wochen bekannt gegeben

    Die CSU hat den amtierenden Rathauschef Richard Greiner wieder nominiert. Die Freien Wähler wollen bei einer Versammlung am nächsten Mittwoch die Katze aus dem Sack lassen, wer für sie ums Bürgermeisteramt kämpfen will. Auch die SPD hat bereits angekündigt, im Januar eine eigene Kandidatin aufs Schild zu heben. Die AfD hat nur eine Liste für den Stadtrat aufgestellt, keinen Bürgermeisterkandidaten.

    2014 waren die Grünen in Neusäß zweitstärkste Kraft im Stadtrat

    Die Grünen waren in Neusäß bei der Wahl im Jahr 2014 die zweitstärkste Kraft nach der CSU im Stadtrat geworden. Sie bekamen 17,8 Prozent der Stimmen und damit fünf Sitze in dem Gremium. In diesem Jahr ist es den Neusässer Grünen erstmals gelungen, alle 30 Plätze für die Stadtratsliste zu besetzen. Die Hälfte der Bewerber ist weiblich.

    Bei der Nominierung haben die Grünen die beiden vorderen Plätze getauscht: Die Ärztin Ursula Schwinge-Haines, Spitzenkandidatin bei der letzten Kommunalwahl, steht jetzt auf Platz zwei. Schwinge-Haines hatte bei der Bürgermeisterwahl im Jahr 2014 rund 14 Prozent der Stimmen bekommen. Frey übernimmt in dieser Runde die erste Position auf der Liste. Eigentlich steht nach dem Statut der Grünen der Spitzenplatz einer Frau zu. Doch dieser sei für den Bürgermeisterkandidaten freigegeben worden, um so die volle Unterstützung für ihn deutlich zu machen, erklärt Sprecherin Beatrice Faßnacht. Die Plätze zwei und drei wurden dann für Frauen festgelegt, damit weiterhin eine 50-Prozent-Quote für Männer und Frauen erreicht werden kann.

    Stadträtin Silivia Daßler steht weit hinten auf der Liste

    Die langjährige Stadträtin Silvia Daßler, die ja als Landratskandidatin der Kreis-Grünen nominiert wurde, geht nicht mehr wie in der Vergangenheit ganz vorne in Neusäß in den Wahlkampf. Die Juristin steht auf Platz 29 der Liste. Die amtierende Stadträtin Maria-Stephanie Kemmerling tritt gar nicht mehr an.

    Der Raum für die Aufstellungsversammlung sei fast zu klein gewesen, denn in Neusäß hätten die Grünen einen kräftigen Mitgliederzuwachs zu verzeichnen, so Sprecherin Faßnacht. Die Versammlung wurde von dem Landtagsabgeordnetem Cemal Bozuglu und Kreisrätin Uschi Jung geleitet. Frey bewarb sich um die Bürgermeisterkandidatur und wurde einstimmig nominiert.

    In seiner Rede skizzierte er seine Vorstellungen für Stadtpolitik: „Von Klimaschutz wird jetzt vermehrt geredet, konkret geschieht in Neusäß aber immer noch viel zu wenig.“ Nötig seien ein professionelles Energiemanagement mit Zielvorgaben und einer Kontrolle und Fortschreibung der Ziele. Frey: „Dies macht ökologisch und ökonomisch Sinn.“ Er fordert auch eine Baumschutzverordnung. Die Gründe dafür seien der schlechte Zustand des Waldes, die wichtige Rolle von Bäumen beim Klima- und Artenschutz und die Aufenthaltsqualität in Neusäß.

    Michael Frey will ungebremstem Flächenverbrauch begegnen

    Frey sagte auch, dass dem „ungebremsten Flächenverbrauch“ begegnet werden müsse. Mittel dafür seien etwa ein Leerstandsmanagement und ein angepasstes Bauen in Höhe und Tiefe. Auf den wachsenden Wohnungsmangel vor allem für Gering- und Mittelverdiener müsse mit einer verbindlichen Quote von 30 Prozent Wohnungen mit Mietpreisbindung beim Geschosswohnungsbau und einem verstärkten Engagement der Stadt im sozialen Wohnungsbau reagiert werden. Der Grünen-Kandidat möchte sich auch für neue Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser oder Seniorenhausgemeinschaften starkmachen.

    Für die Nominierung der Stadtratsliste haben sich die Kandidaten der ersten zehn Plätze einzeln vorgestellt. „Mit unseren verschiedenen beruflichen und ehrenamtlichen Erfahrungen sehen wir uns bestens gerüstet für die Aufgaben, die dieses Ehrenamt mit sich bringt“, sagte Ulla Schwinge-Haines, die seit 2014 als Stadträtin tätig ist.

    Beatrice Faßnacht freute sich, dass es erstmals gelungen sei, 30 Plätze zu besetzen und eine gute Mischung aus Jüngeren und Älteren sowie Erfahrenen und Neulingen zu erreichen. Nach Ansicht der Grünen sind Klima- und Naturschutz, Stärkung des ÖPNV und sozialer Zusammenhalt die Themen der Zukunft.

    Die Liste der Neusässer Grünen für die Stadtratswahl

    Insgesamt 30 Kandidaten sowie drei Ersatzkandidaten treten für die Grünen zur Stadtratswahl im kommenden Jahr an:

    1. Michael Frey, Diplom-Chemiker, Stadtrat, Ottmarshausen 2. Ulla Schwinge-Haines, Ärztin, Stadträtin, Ottmarshausen 3. Beatrice Faßnacht, Bürofachkraft im Familienbetrieb, Täfertingen 4. Alexander Rahmeier, Ingenieur, Hainhofen 5. Karin Fluhr, Dipl.-Ingenieurin, Westheim 6. Wolfram Haines, Geschäfts- und Pflegedienstleitung, Stadtrat, Ottmarshausen 7. Eva Glass, Fotografin, Neusäß 8. Alexander Ilg, Unternehmer, Schlipsheim 9. Ulrike Osterloh, Juristin, Ottmarshausen 10. Hannes Grönninger, Gärtner, Vogelsang 11. Heidemarie Zietz, Dipl. Mathematikerin, Neusäß 12. Jakob Eberhard, Azubi Mediengestalter, Neusäß 13. Nida Canatalay-Zavrsek, Lehrerin, Neusäß 14. Hans-Joachim Hertle, Dipl.-Sozialwirt, Neusäß 15. Johanna Tiedeken, Erzieherin, Neusäß 16. Robert Neuhauser, Dipl.-Sozialpädagoge, Neusäß 17. Anita Geiger, Krankenschwester, Neusäß 18. Sepp Eberhard, Referent für Öffentlichkeitsarbeit, Neusäß 19. Heidemarie Schäferling-Homann, Dipl.-Sozialpädagogin, Steppach 20. Benjamin Daßler, Master of Arts, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Neusäß 21. Edith Schuller, Dipl.-Sozialpädagogin,

    Ersatzkandidaten:

    Karin Hoppe-Köhl, Dipl. Soziologin, Neusäß Dr. Monika Erhardt, Ärztin, Neusäß Sabine Schmidt, Biologin, Neusäß

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