"Die Entscheidung fällt der Freistaat"

Was der Neubau tatsächlich kostet, wird nach Angaben von Landrat Martin Sailer jetzt während der Ferien ermittelt. Und zwar für beide Standorte, die der Markt angeboten hatte und mit denen er am Montagnachmittag den Zuschlag durch den Kreistag bekam.

Mit dem Zug aus zwei Richtungen

Die Summen werden wohl ziemlich unterschiedlich sein, denn beim Standort A an der Volksschule kann die bestehende Dreifach-Sporthalle und zum Teil auch das Schwimmbad benutzt werden. Bei Standort C an der Bahnlinie dagegen wird nach Einschätzung des Landrats ein kompletter Neubau mit der gesamten Infrastruktur notwendig. Dieser Standort sei jedoch wegen seiner unmittelbaren Bahnanbindung sehr attraktiv, "denn da können die Schüler aus beiden Richtungen mit dem Zug kommen".

In beide Berechnungen fließt auch die Frage ein, wie lange ein provisorischer Schulbetrieb in Räumen der Hauptschule möglich ist.

Sind diese Fragen geklärt, werde es zwischen Landkreis, dem Diedorfer Bürgermeister Otto Völk und dem Kultusministerium ein Gespräch geben, um die weitere Feinplanung abzustimmen. Auch das Finanzministerium ist dann mit im Boot.

Der Kreistag werde sich nach der Sommerpause wieder mit diesem Thema befassen, erläutert der Landrat den Zeitplan. Die nächste Sitzung ist für den 5. Oktober terminiert. Dann müsse man die Kosten für die zwei verschiedenen Standorte abwägen. "Die Entscheidung wird letztlich der Freistaat fällen", so Sailer.

Start in der Hauptschule mit wie viel Jahrgängen?

Werden die ersten Gymnasiasten schon ab September 2010 in Diedorf unterrichtet? "Das ist grundsätzlich möglich", sagt Sailer, sei aber von verschiedenen Faktoren abhängig. Vor allem: Wie viel Jahrgänge können in der Hauptschule unterrichtet werden - ein, zwei oder gar vier?

Von der Beantwortung dieser Frage hänge der weitere Zeitplan ab. Spätestens hier kommt der bis zum Zerreißen gespannte Finanzplan des Landkreises für die nächsten Jahre ins Spiel, denn an der Prioritätenliste - 1. Sanierung Gymnasium Königsbrunn für 22 Millionen Euro, 2. Sanierung/Erweiterung Berufliche Schule Neusäß für 25 Millionen, 3. neues Gymnasium in Diedorf/25 Millionen - werde nicht gerüttelt.

Keine Reaktionen Die Entscheidung "Pro Diedorf" hat nach Angaben des Landrats bislang zu keinen offiziellen Reaktionen geführt, weder aus der Stadt Augsburg noch aus dem Kultusministerium.