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Deuringen: Trails sind gesperrt: Mountainbiker weichen ins Anhauser Tal aus

Deuringen

Trails sind gesperrt: Mountainbiker weichen ins Anhauser Tal aus

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    In Deuringen sind illegale Mountainbiketrails schon gesperrt.
    In Deuringen sind illegale Mountainbiketrails schon gesperrt. Foto: Marcus Merk

    Das Thema Mountainbiken in den Westlichen Wäldern zieht weiter Kreise: Das Landratsamt und die untere Naturschutzbehörde sind involviert, Waldbesitzer wehren sich gegen den Ansturm der Sportler, und auch Gemeinden sehen sich mit der Frage konfrontiert, wie man mit dem Trendsport in den Wäldern umgehen soll. Da die Biker zunehmend im Anhauser Tal unterwegs sind, war der Sport Thema im Umweltausschuss der Gemeinde Diedorf.

    Verbotsschilder an den Trails in Deuringen aufgestellt

    Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt Anna Röder, die in der Verwaltung für die Waldflächen im Gemeindegebiet zuständig ist, die Situation: „Grundsätzlich merken wir, dass in Deuringen jetzt sehr offensiv vorgegangen wird.“ Am Eingang zu den Trails und Pfaden, die die Radler gerne nutzen, wurden in den letzten Monaten Verbotsschilder aufgestellt und Baumstämme über die Strecken gezogen. „Die Mountainbiker orientieren sich jetzt anders“, erklärt Anna Röder.

    Wie soll man mit Mountainbikern umgehen, die im Wald auf Trails fahren? Auch bei den Grünen gehen die Meinungen auseinander.
    Wie soll man mit Mountainbikern umgehen, die im Wald auf Trails fahren? Auch bei den Grünen gehen die Meinungen auseinander. Foto: Uwe Zucchi, dpa (Symbol)

    Die Strecken zum Beispiel im Anhauser Tal seien jetzt mehr befahren, und mehr illegale Bauwerke würden im Wald entdeckt. Das Problem: Sobald die Gemeinde oder andere Waldbesitzer von hohen Sprungschanzen oder Ähnlichem wissen, sind sie bei einem Unfall rechtlich angreifbar. Auch im Wald gilt die Verkehrssicherungspflicht für Grundstücksbesitzer, solange es nicht um „waldtypische Gefahren“ wie fallende Äste geht.

    Deshalb gehe es in Diedorf um die Frage, wie man mit den Bauten umgehen sollte, denn „gegen Radfahren im Wald hat niemand etwas“, so Röder. Die Verwaltung werde jetzt prüfen, welche der bei Mountainbikern beliebten Strecken man tolerieren könne und wo man Schanzen und Sprünge „zurückbauen“ müsse, erklärt Röder. „Wir wollen auf keinen Fall den ganzen Wald sperren, aber an einigen Stellen ist es unbedingt notwendig, zu reagieren“, stellt sie klar.

    Mountainbiken ist in Zeiten von Corona besonders beliebt

    Alles in allem kann sie nachvollziehen, dass Mountainbiker ihren Sport gerade in Zeiten der Corona-Krise in der Nähe des Wohnortes ausüben wollen. Trotzdem werden jetzt auch im Wald bei Diedorf Verbotsschilder aufgestellt. Außerdem soll der Wald so umgestaltet werden, dass eingezäunte Kulturen junger Bäume die illegalen Trails zum Teil versperren. Eine endgültige Lösung ist das aber auch für Röder nicht. Sie betont: „Beide Seiten müssen Kompromisse machen.“ In diesem Zusammenhang begrüßt sie auch die Gründung des Vereins MTB Augsburg.

    Ähnlich geht es Thomas Miehler, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Bund Naturschutz (BN) Bayern in Stadtbergen. Er beobachtet die Situation in den Westlichen Wäldern schon seit geraumer Zeit und kennt sich auch im Wald bei Diedorf gut aus. Der Naturschützer und Förster bekräftigt grundsätzlich: „Es gibt ein Betretungsrecht, aber kein Befahrungsrecht des Waldes in Bayern.“

    Legale Trails sollen die Konflikte im Wald beenden

    Die Gründung des Vereins MTB Augsburg begrüßt Miehler: „Es ist gut, dass es jetzt eine Vertretung der Mountainbiker gibt.“ Die Initiative verfolgt das Ziel, legale Trails auszuweisen und dadurch die Konflikte im Wald beizulegen und den Strom der Sportler zu kanalisieren. Miehler sieht die Verantwortung beim Verein, der ein Konzept vorlegen müsse, das alle rechtlichen Gegebenheiten berücksichtigt.

    Dabei sei nicht nur das Waldgesetz relevant, sondern auch das Naturschutzgesetz und der Bodenschutz. Außerdem brauche es eine Lösung für das Problem der Verkehrssicherungspflicht. Im Moment sieht Miehler nur eine Möglichkeit, wie sich Waldbesitzer endgültig absichern könnten, sollten sie Trails erlauben wollen: eine Rodung. „Im Wald spricht man häufig von Baumlängen, das bedeutet, es geht um breite Schneisen.“

    Mountainbiker: Sport soll als Realität anerkannt werden

    Was die Gemeinde Diedorf aktuell erlebt, entspricht auch den Argumenten der Mountainbiker. Unter anderem Vertreter der deutschen Initiative Mountainbike appellieren immer wieder dafür, den Sport als Realität anzuerkennen und gesetzliche Möglichkeiten für legale Trails zu schaffen. Im Gespräch mit unserer Zeitung betonte ein Sprecher zum Beispiel, dass gesperrte Mountainbike-Trails meist nur zu einer Verlagerung des Problems noch tiefer in den Wald hinein führen würden. Auch der Verein MTB Augsburg will durch ein legales Trailareal eine Reduzierung der wilden und illegalen Trailbauten in den Westlichen Wäldern erreichen.

    Lesen Sie dazu den Kommentar: Nur Gäste im Wald

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