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Kirche: Das Wahrzeichen von Lützelburg in neuem Glanz

Kirche

Das Wahrzeichen von Lützelburg in neuem Glanz

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    Festgottesdienst zum Abschluss der Kirchenrenovierung in Lützelburg.
    Festgottesdienst zum Abschluss der Kirchenrenovierung in Lützelburg.

    Gablingen/Lützelburg Christi Himmelfahrt war für die Lützelburger in mehrfacher Hinsicht ein Feiertag. Nach weniger als einem Jahr konnten sie ihre Pfarrkirche St. Georg nach aufwendigen Renovierungsarbeiten fertigstellen.

    Der Augsburger Domkapitular Josef Heigl und Pfarrer Xavier Vettikuzhichalil segneten die Kirche, die im neuen Glanz erstrahlt. 250 Gläubige kamen zum Festgottesdienst, und rund 100 bereiteten währenddessen das anschließende Pfarrfest vor. Zu Beginn des Gottesdienstes ertönte die Eurovisions-Melodie von Marc-Antoine Charpentier, und die Fahnenabordnungen betraten das Gotteshaus. Heigl verbindet mit St. Georg eine eigene Geschichte, denn von 1984 bis 1995 war er für Lützelburg zuständig. In seiner Predigt ging er auf seine damalige Amtszeit ein und erzählte: „Im Juli 1984 kam ich zum ersten Mal nach Lützelburg, und mir ist damals sofort der wunderschöne Turm der Kirche aufgefallen.“ Dabei dachte er an den Liedtext „Ein Haus voll Glorie schauet weit über alle Land“.

    Die Kirche sei das Wahrzeichen des 1700 Einwohner starken Ortes – aber erst die Gemeinschaft der Gläubigen habe sie zu einer lebendigen Kirche gemacht. Sie wäre ein steinernes Haus, ein Denkmal oder ein Museum, wenn sie nicht mit Leben erfüllt wäre.

    Als Heigl vor 26 Jahren im Dorf ankam, betete sein Vorgänger für die verfolgten Christen in der Tschechoslowakei. Aber auch heute gibt es noch Verfolgung, besonders in China. „Sie haben einen Priester aus Indien, Xavier Vettikuzhichalil, der wieder einen ganz anderen Blickwinkel mitbringt“, erklärte Heigl weiter. Und so sei der Kirchturm, der ein Fingerzeig Gottes sei, ein Turm, der weit über sich selbst hinausblicke. Vettikuzhichalil dankte Gott für das große Gemeinschaftswerk, das der Ort geleistet hat. Das Jugendblasorchester Lützelburg umrahmte den Gottesdienst musikalisch. Kirchenpfleger Siegfried Grusler erwähnte, dass man im Juni 2010 eigentlich nur ein paar morsche Balken hatte austauschen wollen. Als man das Dach geöffnet habe, habe man das ganze Ausmaß gesehen: Viel mehr Arbeiten als ursprünglich gedacht waren notwendig. Rund 280000 Euro kostete das Dach der Kirche und des Turmes sowie die neue Außenfassade. Ursprünglich veranschlagt waren 150 000 Euro. Die Kosten wurden von der Bischöflichen Finanzkammer der Diözese, der politischen Gemeinde und durch Spenden getragen. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Claudia Jung freute sich: „Wir sind sehr stolz, dass wir keine Schulden haben. Es ist alles bezahlt, und es haben sich wirklich alle in der Gemeinde beteiligt.“

    Sogar der Kater kam

    Pfarrer Vettikuzhichalil ist seit acht Jahren in Lützelburg und wird im September nach Merching wechseln. Voller Freude blicke er schon heute auf die großartige Gemeinschaftsarbeit der Lützelburger zurück. Sogar der Architekt, Georg Heindl, kommt aus dem Dorf. Sogar Kater Salem, der gerne hin und wieder in der Kirche übernachtet, kam zur Segnung von Sankt Georg.

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