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Diedorf: Das Abkochgebot in Diedorf ist ab sofort aufgehoben

Diedorf

Das Abkochgebot in Diedorf ist ab sofort aufgehoben

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    Diedorf hat wieder Trinkwasserqualität.
    Diedorf hat wieder Trinkwasserqualität. Foto: Oliver Berg, dpa

    Diedorf Gute Nachrichten für die Bewohner der Marktgemeinde

    Zunächst war es am Dienstag, 4. Februar, erneut zu einem Abkochgebot gekommen. Grund war, dass es nach Beendigung der Chlorung zu einer kurzfristigen Aufkeimung im Netz hätte kommen können. Das Trinkwasser wurde daher an mehreren Entnahmestellen genau kontrolliert. Bei allen Messungen wurde jedoch die

    Auslöser war ein coliformer Keim im Trinkwasser

    Das sind coliforme Bakterien

    Coliforme Keime sind Bakterien, die sowohl in der Umwelt als auch in der Darmflora von Mensch und Tier vorkommen.

    Sie sind keine Krankheitserreger, sondern gelten als Indikatorbakterien, da sie schnell und einfach eine frische Wasserbelastung durch mögliche Verunreinigungen fäkaler oder nicht-fäkaler Art anzeigen.

    Der Name leitet sich ab von den Escherichia-coli-Bakterien, die zu dieser großen Keim-Familie gehören.

    Unter dem Mikroskop sehen coliforme Keime aus wie rötliche Kommas.

    Erst eine genaue Analyse kann klären, welche Bakterienart bei coliformen Keimen tatsächlich vorliegt.

    Nimmt man über längere Zeit coliforme Keime zu sich, können Gesundheitsprobleme auftreten, etwa Durchfall und Entzündungen.

    Ist Trinkwasser durch coliforme Keime belastet, sollte es abgekocht werden.

    Zudem wird betroffenes Wasser meist mit Chlor versetzt.

    Zuvor musste das Trinkwasser in Diedorf anderthalb Jahre gechlort werden. Ausschlaggebend für diesen Schritt sei laut Gesundheitsamt die Abarbeitung wichtiger Maßnahmen, „die für die Wiederherstellung eines integren Versorgungssystems notwendig waren“. In den vergangenen Wochen wurde die ordnungsgemäße Ausspülung des Chlors beobachtet sowie das Wasser auf eine Neuverkeimung hin überprüft, so das Gesundheitsamt.

    Grund für die Chlorung war ein coliformer Keim, der im August 2018 im Diedorfer Trinkwasser gefunden wurde.Weiterhin will die Gemeinde das Wassernetz sanieren. Im Mittelpunkt der Bemühungen steht aktuell der marode Tiefbrunnen in Anhausen. Eine UV-Anlage reinigt das gepumpte Wasser, bevor es ins Rohrsystem geleitet wird. Und seit Kurzem ist zusätzlich eine Trübungsmessanlage installiert. So habe man nun täglich im Blick, dass alle vorgegebenen Grenzwerte eingehalten werden – was die Zahlen zeigen würden, sagte Bürgermeister Peter Högg vor einigen Wochen auf der Bürgerversammlung.

    Auch Aystetten, Gersthofen und Dinkelscherben betroffen

    Auch in Königsbrunn, Meitingen, Gessertshausen, Bobingen und Dinkelscherben waren Keime im Trinkwasser festgestellt worden. In Aystetten landete Ende Januar ein Handzettel in den Briefkästen, auch dort wurde ein Keim im Wassernetz gefunden, auch dort heißt es nun abkochen. Gleiches gilt für Gersthofen – und das bereits seit August 2019. Seit dieser Woche muss nun Zug um Zug das insgesamt 130 Kilometer lange Wasserleitungsnetz der Stadt gespült werden.

    Am längsten müssen die Bürger in Dinkelscherben nun schon mit gechlortem Trinkwasser leben – seit Juni 2018. In den vergangen Monaten wurde in der Gemeinde viel Geld in die Sanierung des maroden Wassernetzes gesteckt. Nun hofft die Gemeinde auf ein schnelles Ende der Maßnahme. Im März wird es einen Ortstermin mit Vertretern des Gesundheitsamts geben. Dann soll entschieden werde, ob die Chlorung in Dinkelscherben aufgehoben werden kann.

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