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Dialekte: Daasen und Daxen

Dialekte

Daasen und Daxen

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    Daasen und Daxen
    Daasen und Daxen

    Zu Advent und insbesondere zu Weihnachten gehört in unseren Regionen ein ganz spezieller Duft – und hier sind wohlgemerkt nicht die Glühwein-, Mandel- und Wurstgerüche der Weihnachtsmärkte gemeint. Nein, es geht um den Duft von Tannen- und Fichtengrün mit dem Geschäfte ebenso wie Wohnungen geschmückt sind, sei es als Adventskranz, als ganzer Baum oder aber als Gesteck mit Ästen. Der Brauch, im Dezember seine Umgebung mit Immergrün zu schmücken, mag ein Symbol für das Überstehen der kalten und dunklen Winterszeit sein.

    Die immergrünen Nadeläste haben in unseren Mundarten eigene Namen: das/der „Da(a)s“, „Däs“ sowie „Dax“ im bayrisch-schwäbischen Raum und die „Daxe“, auch „Dachse“ und „Dächse“ in Altbayern.

    Es sind einmal mehr Begriffe, die der Duden nicht kennt und wohl auch in der übrigen Republik völlig unbekannt sind. Dem Etymologielexikon Kluge ist es immerhin einen Hinweis auf die unklare Herkunft sowie die damit verbundenen Ortsnamen wert.

    Bei unserem bayerisch-schwäbischen Dialektexperten Professor König wird ebenfalls auf die ungewisse Herkunft eingegangen. Vermutet wird ein Zusammenhang mit dem lateinischen Wort „taxus“ als Bezeichnung für das Nadelholzgewächs Eibe. König hält aber bei „Das“ auch eine Verwandtschaft mit einem keltischen Begriff für möglich.

    Natürlich heißen die immergrünen Äste auch in der Wald- und Forstwirtschaft „Dachs/x“. Sie wurden oft zum Heizen verwendet und in der Landwirtschaft als Einstreu im Stall. Schließlich nutzt man die Fichten- und Tannenäste auch zum Abdecken von Beeten im Garten sowie auf Gräbern.

    Rechts des Lechs kennt man auch heute noch einige Wortverbindungen mit „Daxe“. Da heißen Fichte und Tanne auch mal „Daxbaum“, und „Daxboschen“ ist ein junger Baum; in der Mehrzahl ist es das Dickicht. Und die Zapfen sind „Daxnudeln“.

    Das Tier Dachs hat mit den Nadelästen nichts zu tun. Und ebenfalls keine Verwandtschaft besteht mit dem „Däx“ oder „Täcks“ im altbayrischen Dialekt; das ist vielmehr ein der englischen Sprache entlehnter Begriff für dünne Nägel, wie man sie etwa bei der Herstellung von Schuhen verwendet.

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