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Landkreis Augsburg: Coronavirus: Folgen für Schulen und Veranstaltungen?

Landkreis Augsburg

Coronavirus: Folgen für Schulen und Veranstaltungen?

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    Im Landkreis Augsburg sind zwei Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das Gesundheitsamt hat eine Hotline für Verdachtsfälle eingerichtet. Zu erreichen ist sie unter 0821/3102-3999.
    Im Landkreis Augsburg sind zwei Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das Gesundheitsamt hat eine Hotline für Verdachtsfälle eingerichtet. Zu erreichen ist sie unter 0821/3102-3999. Foto: Marcus Merk

    Die Familien der beiden Coronavirus-Infizierten aus dem Landkreis Augsburg befinden sich in häuslicher Quarantäne . Derzeit wird untersucht, ob auch sie das Virus in sich tragen. Die Betroffenen kommen aus Bonstetten und Kutzenhausen - der Landkreis bereitet sich auf weitreichende Folgen vor.

    Betroffen sind bislang ein Mann und eine Frau, beide mittleren Alters. Der Mann befand sich zwischenzeitlich im Augsburger Uniklinikum in Quarantäne , wird aber bald nach Hause nach Kutzenhausen zurückkehren. Dort steht auch seine Familie unter häuslicher Quarantäne . Angesteckt hat sich der Mann vermutlich in Norditalien , aber nicht in einem Risikogebiet, erklärte Landrat Martin Sailer bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Die Familie des Mannes zeigt keine Symptome einer Erkrankung, heißt es vom Gesundheitsamt. Beide Patienten sind in einem gesundheitlich stabilen Zustand. Wie sich der zweite Fall, eine Frau aus Bonstetten , mit dem Virus angesteckt hat, ist noch unklar. Sie und ihre Familie befinden sich in häuslicher Quarantäne . Auch ihre Familie zeigt bislang keine krankheitstypischen Symptome.

    Weil beide Betroffene Kinder im schulpflichtigen Alter haben, könnten Schulen im Landkreis geschlossen werden, erklärte Sailer . Kindergartenkinder gibt es in den Familien nicht. Die Testergebnisse für die Kinder beider Betroffenen liegen noch nicht vor, dies könne nach Auskunft des Landratsamtes bis zu drei Tagen dauern. Erst im Anschluss werde über mögliche Schulschließungen entschieden.

    Coronavirus: Könnten Schulen im Augsburger Land geschlossen werden?

    Die Schulen würden allerdings nur geschlossen, wenn auch Kindern der Betroffenen positiv auf das Virus getestet werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen stehen noch aus. Um welche Schulen es sich handelt, wollte das Landratsamt auch auf Nachfrage nicht mitteilen, um Panik zu vermeiden.

    Zuletzt wendete sich das staatliche Schulamt im Landkreis sich in einer Mitteilung an alle Schulen. Darin appelliert die Behörde, bekannte Hygienemaßnahmen einzuhalten. Zum Beispiel regelmäßiges Händewaschen, Husten und Niesen in die Armbeuge oder das Benutzen von Einwegtaschentüchern. Maßnahmen wie der Ausschluss einzelner Schüler oder das Schließen einer Schule, werden vom Gesundheitsamt im Einzelfall veranlasst.

    Landrat Martin Sailer (Mitte) informierte bei einer Pressekonferenz am Mittwoch zusammen mit Fachärztin Dr. Claudia Moerner (links) und Marc Schlachter vom Gesundheitsamt über die beiden ersten Corona-Fälle im Landkreis Augsburg.
    Landrat Martin Sailer (Mitte) informierte bei einer Pressekonferenz am Mittwoch zusammen mit Fachärztin Dr. Claudia Moerner (links) und Marc Schlachter vom Gesundheitsamt über die beiden ersten Corona-Fälle im Landkreis Augsburg. Foto: Marcus Merk

    Von den beiden aktuellen Corona-Fällen im Augsburger Land weiß die Behörde seit Dienstagabend beziehungsweise Mittwochmorgen, erklärte Landrat Sailer auf Nachfrage unserer Redaktion. Der betroffene Mann habe sich bei seinem Arzt gemeldet. Gleiches gilt für die betroffene Frau. „Die Symptome der Erkrankten entsprechenden denen einer Erkältung“, sagte Landrat Martin Sailer bei der Pressekonferenz. Beide Patienten gehören nicht zur medizinischen Risikogruppe. Ihnen geht es den Umständen entsprechend gut.

    Auch das persönliche Umfeld der Erkrankten wird untersucht

    Die Erkrankten seien „eng ins gesellschaftliche Leben eingebunden“, weshalb nun auch deren Umfeld untersucht werden soll. Wie viele Menschen untersucht werden müssen, teilt das Landratsamt nicht mit. Auch wo die beiden Patienten arbeiten, ist nicht bekannt. Bis zum Erhalt der Laborbefunde ist allen Kontaktpersonen angeordnet worden, bis auf Weiteres ihr Zuhause nicht zu verlassen und niemanden zu empfangen.

    Sollte sich herausstellen, dass das Virus im Arbeitsumfeld der Betroffenen auftaucht, könnte das Folgen für die jeweiligen Arbeitsstellen haben, erklärte Sailer : „Wir schließen aber nicht auf Verdacht.“ Auch Großveranstaltungen im Augsburger Land müssten wegen der aktuellen Fälle bislang nicht abgesagt werden. Laut Sailer ist der Landkreis momentan „sehr gut“ auf Erkrankungsfälle eingerichtet. Derzeit arbeite man daran mobile Einsatzeinheiten auszurüsten, um neue Corona-Verdachtsfälle gleich vor Ort testen zu können. Denn Falls ein infizierter Patient eine Arztpraxis betritt, ist die Gefahr hoch, dass auch andere sich anstecken. In der Folge könnten Praxen geschlossen werden müssen.

    Für Verdachtsfälle hat das Gesundheitsamt außerdem eine Corona-Hotline eingerichtet. Dort sollen sich Menschen melden, die aus Risikogebieten zurückkehren die für das Coronavirus typische Grippesymptome aufweisen oder die mit einem bestätigten Krankheitsfall in Kontakt waren. Von unangemeldeten Besuchen beim Hausarzt sei wegen der akuten Infektionsgefahr hingegen abzusehen. Sailer appellierte eindringlich an die Bevölkerung „nicht wahllos“ in die Praxis oder ins Krankenhaus zu gehen.

    Das Gesundheitsamt hat eine Hotline für Verdachtsfälle eingerichtet. Zu erreichen unter 0821/3102-3999.

    Aktuelle Entwicklungen zum Coronavirus lesen Sie bei uns im Live-Blog: 190 Coronavirus-Fälle in Deutschland - mehrere Infizierte in der Region

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