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Zusmarshausen: Corona in Zusmarshauser Seniorenheim ausgebrochen

Zusmarshausen

Corona in Zusmarshauser Seniorenheim ausgebrochen

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    Im Seniorenheim in Zusmarshausen sind etliche Bewohner und Mitarbeiter mit Corona infiziert.
    Im Seniorenheim in Zusmarshausen sind etliche Bewohner und Mitarbeiter mit Corona infiziert. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Im Seniorenheim St. Albert in Zusmarshausen haben sich etliche Bewohner mit Corona angesteckt. Wie Heimleiter Wolfgang Lichtblau auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt, sind derzeit 25 Bewohner und zwölf Mitarbeiter in Quarantäne. Insgesamt leben derzeit 71 Bewohner in dem Seniorenheim. Bislang zeigten die Betroffenen überwiegend Symptome wie Fieber oder Müdigkeit, sagt Heimleiter Lichtblau. Die ersten Fälle tauchten bereits vor rund einer Woche auf. Anschließend ist die Zahl schnell gestiegen.

    Weil der Einrichtung durch den Corona-Ausbrauch massiv Personal fehlt, ist man auf Unterstützung angewiesen. Unter anderem startete die Gemeinde Zusmarshausen eine Aktion, wonach sich bereits einige ehrenamtliche Helfer gefunden haben.

    Professionelle Unterstützung kommt unter anderem aus dem Pflegepool der Heimaufsicht für den Landkreis Augsburg. "Wir sind sehr froh, dass das so schnell geklappt hat", sagt Heimleiter Lichtblau. Freiwillige Helfer können zum Beispiel in der Arbeit mit dementen Menschen helfen. "Wir brauchen aber noch Leute mit Pflegekenntnissen", sagt Lichtblau.

    Immer wieder Corona-Ausbrüche in Seniorenheimen im Landkreis Augsburg

    Um die nicht-infizierten Bewohner zu schützen, sind die positiv Getesteten im Seniorenheim isoliert. Weil das baulich möglich ist, mussten die Infizierten nicht in anderen Einrichtungen untergebracht werden. Sollten sich noch mehr Bewohner oder Mitarbeiter anstecken, werde die Lage zunehmend schwieriger, sagt Lichtblau. Im Raum stand bereits die Überlegung, Unterstützung bei der Bundeswehr anzufordern. Das sei aber erst möglich, wenn der Personalpool der Heimaufsicht des Landkreises ausgeschöpft ist.

    Immer wieder kam es in den vergangenen Wochen und Monaten zu Corona-Ausbrüchen in Seniorenheimen im Kreis Augsburg. Nach dem massiven Corona-Ausbruch im Schwabmünchner Pflegeheim Haus Raphael gab es einen Hilferuf von Landrat Martin Sailer, weil die Personalsituation in der Einrichtung immer schwieriger wird. Von den 34 Bewohnern im Haus St. Raphael in Schwabmünchen hatten sich seit dem Ausbruch im November bis Mitte Dezember 30 angesteckt. Etwa die Hälfte von ihnen ist gestorben.

    Ebenfalls betroffen ist das Paul-Gerhardt-Haus in Gersthofen. Auch dort hatten sich etliche Bewohner und Mitarbeiter mit dem Virus angesteckt. Bereits im Oktober brach Corona im Pflegeheim am Lohwald in Neusäß aus.

    Das Heim in Zusmarshausen ist für externe Besucher komplett geschlossen

    In Zusmarshausen hofft man, die Lage durch Isolation der Infizierten in den Griff zu bekommen. Wann dort die ersten Bewohner geimpft werden, ist noch unklar. Grundsätzlich soll im Landkreis bereits am Sonntag damit begonnen werden.

    Das Heim in Zusmarshausen ist für externe Besucher komplett geschlossen. Ausnahmen gibt es für Angehörige, deren Familienmitglieder sehr bald sterben oder starke Schmerzen haben. Andernorts braucht man einen negativen Corona-Test, wenn man seine Angehörigen besuchen möchte. Weil die teils schwer zu bekommen sind, bietet das Rote Kreuz in Zusmarshausen über Weihnachten kostenlose Tests an. Diese können von 24. bis 26. Dezember zwischen 9 und 12 Uhr in der Augsburger Straße 11 in Zusmarshausen gemacht werden. Die Tests stehen nur denjenigen zur Verfügung, die glaubhaft machen können, dass sie Angehörige in Pflegeheimen besuchen möchten.

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