Wie lange schmeckt das Wasser aus der Leitung noch nach Chlor? Diese Frage stellen sich die Dinkelscherben seit Juni 2018. So lange wird das Wassernetz in der Marktgemeinde schon gechlort. Viel Geld wurde seither in die Instandsetzung des
Das Gesundheitsamt, das für die Beendigung der Chlorung zuständig ist, erklärte im vergangenen Jahr, dass Dinkelscherben nur noch wenige Maßnahmen treffen müsse. Konkret ging es dabei um KFR-Ventile und Systemtrenner. Die Ventile verhindern, dass Wasser aus der jeweiligen Hausinstallation in das Versorgungsnetz zurückfließt und damit zu Verunreinigungen der Wasserversorgung führen könnte. Außerdem gelten Tiertränken als Risikofaktor. Deshalb habe man alle Landwirte angeschrieben, die eine solche Tränke besitzen. Konkret geht es um 49 Stück im Versorgungsgebiet. Sie müssen den Vorschriften des Gesundheitsamts angepasst werden.
Totleitungen gelten als Gefahrenquelle
Der wichtigste Knackpunkt zum Ende der Chlorung sind wohl die Totleitungen. Das sind Wasserleitungen, die seit mindestens einem Jahr nicht genutzt werden, aber trotzdem am Netz hängen. Weil in ihnen für längere Zeit Wasser steht, gelten sie als Gefahrenquelle. Sie zu entfernen ist eine der Bedingungen des Landratsamtes. Im Versorgungsgebiet Oberschöneberg sollen die
Im Versorgungsgebiet Dinkelscherben sollen die Totleitungen bis spätestens Ende April beseitigt sein. Auch hier müssen dann für alle Hausanschlüsse und Viehtränken die Fertigmeldungen vorliegen, damit die Chlorung beendet werden kann.
Kosten sind auf rund 12 Millionen Euro gestiegen
Bürgermeister Kalb weist darauf hin, dass Wasserkunden, die bis zur Beseitigung der Totleitungen trotz mehrfacher Erinnerung ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen sind oder keine positive Rückmeldung geben haben, mit Konsequenzen rechnen müssen. Ihre Anschlüsse müssten „im Sinne des Gemeinwohles“ vom Netz getrennt werden, teilt Kalb mit. Außerdem weist der Bürgermeister darauf hin, dass die „Kostenexplosion“ und die Prüfung des Konzeptes zur Wasserversorgung keinen Einfluss auf das Ende der Chlorung haben.
Durchschnittlicher Pro-Kopf-Verbrauch der Deutschen
Durchschnittlich 123 Liter Trinkwasser pro Tag: So viel Wasser hat jede Person in Deutschland im Jahr 2016 etwa für Körperpflege, Kochen, Trinken, Wäschewaschen und Putzen verwendet.
Über 220 Kilogramm an Verpackungen hat jeder Einwohner in Deutschland im Jahr 2016 verbraucht. Im europäischen Vergleich (167,3 Kilo) liegen die Deutschen damit deutlich über dem Durchschnitt.
Die Deutschen verbrauchten im Jahr 2017 pro Kopf 87,8 Kilogramm Fleisch. Der Fleischverzehr lag bei 59,8 Kilo.
In Sachen Energieverbrauch haben die privaten Haushalte in Deutschland im Jahr 2017 für Wohnen (ohne Kraftstoffe) um etwa 1,5 Prozent auf 679 Milliarden Kilowattstunden zum Vorjahr zugelegt. Das entspricht einem Wert von 8.200 Kilowattstunden pro Kopf.
Der CO2-Ausstoß der Deutschen lag im Jahr 2016 bei 11,8 Tonnen je Einwohner. Insgesamt liegt dieser Wert bei über 973 Millionen Tonnen jährlich.
Noch vor den vergangenen Wahlen ging man von Kosten von drei bis vier Millionen Euro für ein neues Wassernetz aus. Mittlerweile sind diese Kosten auf rund 12 Millionen Euro gestiegen. „Die nötige Finanzierung und die resultierende Beiträge und Gebühren haben eine kritische Grenze erreicht“, erklärte der Bürgermeister. Die Planungen sollen deshalb erneut auf den Prüfstand gestellt werden.
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