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Bonstetten: Wer zahlt das neue Naturfreibad Adelsried?

Bonstetten

Wer zahlt das neue Naturfreibad Adelsried?

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    Die Gemeinden im Holzwinkel wollen ein neues Naturfreibad (im Bild das Bad in Fischach). Streit entzündet sich jedoch an der Frage, wer am Ende die Kosten tragen muss.
    Die Gemeinden im Holzwinkel wollen ein neues Naturfreibad (im Bild das Bad in Fischach). Streit entzündet sich jedoch an der Frage, wer am Ende die Kosten tragen muss. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Eigentlich sind sich die Gemeinden im Holzwinkel einig: Sie wollen ein neues Naturfreibad in Adelsried. Doch wer muss am Ende dafür bezahlen? Diese Frage beschäftigt den Gemeinderat in Bonstetten. Zudem wirft ein parteipolitischer Zank über die konkrete Urheberschaft der Fördergelder einen Schatten auf das Projekt am Sonnenhang nahe der Laugna.

    Wie berichtet, beharken sich CSU und Freie Wähler seit Wochenanfang bei der Frage, wer den gut gefüllten Zuschüssetopf ins Rollen gebracht hatte. Und nun verlangten Mitglieder in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates von Bonstetten einige Änderungen am Entwurf eines Vertragswerks für den Zweckverband, der eigens wegen des bayernweit einmaligen interkommunalen Kooperationsvorhabens gegründet werden soll.

    Kostenteilung für das Naturfreibad in Adelsried verursacht "Bauchschmerzen"

    Zwar gelangte das Gremium am Ende zu einem einstimmigen wie grundsätzlichen Beschluss für die Idee, schenkte sich aber beim Befassen mit den Details kaum etwas. „Das Papier hat nicht irgendein Hampelmann entworfen, sondern ist das Ergebnis von Erhebungen aus der Praxis und schließlich der Prüfung durch das Landratsamt“, verteidigte Bürgermeister Anton Gleich das vorgelegte Konzept einer Verbandssatzung, in der minutiös alle Details zum Bau und Betrieb der mehr als 16.000 Quadratmeter großen Anlage aufgelistet werden.

    Darunter fallen auch Fragen rund um die Finanzierung des von fünf Gemeinden betriebenen Bades, in dem die ersten Kopfsprünge schon in rund drei Jahren erwartet werden. Zu den heikelsten Passagen dürften die vorgeschlagenen Ziffern im dritten Kapitel mit der Überzeile „Wirtschafts- und Haushaltsführung“ gehören, die Auskunft über anfallende Investitions- sowie Betriebskosten geben. In die entstandenen unterschiedlichen Kostenanteile der Partnerkommunen sollen neben Faktoren wie die Gemeindegröße auch zum Beispiel die Nähe zum Bad eingegangen sein. So entfällt etwa auf Adelsried ein Anteil in Höhe von 40 Prozent und auf Bonstetten 26 Prozent. Die beiden weiter im Holzwinkel angesiedelten Orte Heretsried und Emersacker wären der Vorlage zufolge mit einem einstelligen Prozentsatz dabei.

    Besonders diese Regelung ist für Vertreter der Grünen und Freien Wähler ein Problem. „Bei einigen Punkten bekomme ich Bauchschmerzen“, berichtete Leo Kränzle.

    Naturfreibad in Adelsried: Defizit liegt bei weit über 100.000 Euro

    Er monierte etwa, dass die kleineren Beitragsszahler der vorliegenden Satzung zufolge einen überproportionalen Anteil in den Verbandsgremien erhalten sollten, die sich künftig zu Beratungen von Fragen rund ums Bad zusammenfinden würden. „Beim Unterhalt muss man Farbe bekennen, und wer sich bei der Finanzierung zurückgehalten hat, muss meiner Ansicht nach noch etwas drauflegen“, regte er mit Blick auf Heretsried und Emersacker an und traf mit der vorgeschlagenen Aufstockung im Verteilschlüssel der Satzung auf die Zustimmung von Petra Zinnert-Fassl von den Freien Wählern. Der Hintergrund: Es geht um die jeweilige Höhe der Zahlungen, die zur Bewältigung des Defizits anfallen, das bereits heute auf weit über 100.000 Euro beziffert wird.

    Zum Streitpunkt entwickelte sich zudem der für das Funktionieren des Freizeitbetriebs dringend notwendige Unterstützerverein aus Ehrenamtlichen, dem die Opposition zu einer angemessenen Position in der Verbandssatzung verhelfen wollte. „Dieser sollte Sitz und Stimme in der Verbandsversammlung haben“, riet Kränzle, der vom Zweiten Bürgermeister Bernd Adam Antwort erhielt: „Wir können nicht über etwas beschließen, das es noch gar nicht gibt“, meinte der erfahrene Rechtsanwalt und mahnte bei allem Verständnis für Änderungswünsche zum baldigen Startschuss: „Wenn der nicht bald fällt, dann wird das heuer nichts mehr.“ Das weiß auch Leo Kränzle, der schon vor mehr als einem Jahrzehnt für ein Naturfreibad im Holzwinkel warb.

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