Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Bonstetten: Feuerwehren sollen im Holzwinkel künftig gemeinsam planen

Bonstetten

Feuerwehren sollen im Holzwinkel künftig gemeinsam planen

    • |
    In Bonstetten soll es einen Feuerwehrbedarfsplan geben.
    In Bonstetten soll es einen Feuerwehrbedarfsplan geben. Foto: Sven Hoppe, dpa (Symbolbild)

    Bekommt die örtliche Feuerwehr ein neues Fahrzeug, ist in der Regel das ganze Dorf auf den Beinen. Der Wagen erhält seinen kirchlichen Segen, die Bewohner feiern ein Fest, und die Kameraden sind froh, dass ihre Leistungsfähigkeit verbessert wird. Schließlich handelt es sich meist um eine hohe Investition, die ohne Zuschüsse oft nicht stemmbar ist. Wie es unter anderem mit den Fahrzeugbestand oder technischen Mitteln wie etwa Wärmebildkameras bestellt ist, steht in der Feuerwehrbedarfsplanung. Und genau um dieses Thema ging es bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Bonstetten.

    Bonstetten denkt um: Die Feuerwehr kann schnell ziemlich teuer werden

    Daniel Schmid von den Freien Wählern hatte den Antrag auf eine Bedarfsplanung für die Feuerwehr gestellt. Rund 50 Menschen sind in Bonstetten dort aktiv und müssen nach dem Feuerwehrgesetz jede an einer Straße gelegene Einsatzstelle in höchstens zehn Minuten nach Eingang der Meldung erreichen. Ob die Ausstattung der Feuerwehr ausreicht, ergibt sich in der Regel unter anderem aus der Größe und Lage des Gemeindegebiets, der Flächennutzung und dem Vorhandensein von Einrichtungen mit besonderen Risiken. Doch die Erstellung einer solch detaillierten Planung ist aufwendig und teuer. Bonstetten verfolgt daher einen anderen Ansatz.

    „Wir haben den Antrag daher mehrheitlich abgelehnt“, sagte Bürgermeister Anton Gleich. Dies bedeute allerdings nicht, dass die Gemeinde ihre Feuerwehr vernachlässigt. Im Gegenteil. „Das neue Feuerwehrhaus unterstützen wir sehr gerne“, so Gleich. Bei der Bedarfsplanung aber setzt Bonstetten auf Teamarbeit. „Statt jede Gemeinde ihre eigene Bedarfsplanung machen zu lassen, ist es sinnvoller, wenn sich alle Gemeinden zusammensetzen und wir für den gesamten Holzwinkel ein gemeinsames Konzept entwickeln“, erklärt der Bürgermeister.

    Hintergrund ist, dass beispielsweise Adelsried als Autobahn-Feuerwehr ein völlig anderes Aufgabengebiet habe als Welden. Somit gebe es auch unterschiedlichen Ausstattungsbedarf für jeden. Mit einer gemeinsamen Planung könnten jedoch Synergien erzielt und Kosten minimiert werden.

    Die Schäden in der Kanalisation zu reparieren kostet Bonstetten zwei Millionen Euro

    Die Kosten zu minimieren wäre sicherlich auch ein großer Wunsch der Gemeinde in Sachen Sanierung der Abwasserkanäle. Bei der jüngsten Kamerabefahrung der etwa 13 bis 14 Kilometer langen Kanalisation seien Schäden in Höhe von rund zwei Millionen Euro entdeckt worden, „die wir in den nächsten Jahren abarbeiten müssen“, sagt Gleich. Beginnen wird Bonstetten seine Hausaufgaben mit der Bahnhof- und Kirchstraße. Hierfür hat die Gemeinde 200.000 Euro bereitgestellt. „Die Sanierungen werden im sogenannten ,Inliner-Verfahren‘ durchgeführt“, erklärt Gleich. Dies habe mehrere Vorteile. Zum einen würde eine offene Bauweise bis um das Fünffache teurer werden, zum anderen könnten Sperrungen der Verkehrswege weitestgehend vermieden werden. Die Gemeinde rechnet damit, dass der erste Abschnitt etwa 180.000 Euro kosten wird, also rund 20.000 Euro unter der Kalkulation. Die Gemeinderäte stimmten dem Beschlussvorschlag daher auch einstimmig zu.

    Ebenfalls beschlossen wurde eine Splittung der Kanalgebühren. Ursprünglich berechneten sich die Abwassergebühren nach der Entnahme des Frischwassers. Ein Faktor ist jedoch auch das Niederschlagswasser, das entweder im Boden versickert oder in die Abwasserkanäle eingeleitet wird. „Je mehr Fläche also ein Grundstücksbesitzer versiegelt, desto teurer wird es“, erklärte Gleich.

    Der Erweiterungsbau des Kindergartens soll grundsätzlich ebenfalls Photovoltaik bekommen. Die Anlage soll jedoch in ein energetisches Quartierskonzept integriert werden. Will heißen: Die Anlagen auf dem Kindergartendach und dem Rathaus sollen intelligent zusammenarbeiten.

    Lesen Sie auch:

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden