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Bildung: Wie der kleine Max aus Gersthofen den ersten Schultag erlebt hat

Bildung

Wie der kleine Max aus Gersthofen den ersten Schultag erlebt hat

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    Das klappt schon richtig gut: Max Fendt legt seinen Mundschutz an.
    Das klappt schon richtig gut: Max Fendt legt seinen Mundschutz an.

    Am Abend vor seinem ersten Schultag hatte der sechsjährige Max Fendt aus Gersthofen unzählige Fragen. Wie wird sein Alltag in Zukunft aussehen? Wer ist in seiner Klasse? Ist die Lehrerin nett? „Geschlafen hat er erst so gegen 22 Uhr“, erklärt Mutter Isabella Vogel. Am nächsten Morgen brechen die beiden bereits gegen 7.40 Uhr auf. Auch Max Vater wäre mitgekommen, allerdings hieß es bis vor Kurzem noch, dass nur ein Elternteil beim ersten Schultag dabei sein darf. Jetzt hat er einen Termin.

    Der erste Schultag in Corona-Zeiten: Die Klassen werden im Viertelstundentakt begrüßt

    Auch auf dem Weg zur Pestalozzischule hat Max viele Fragen. „Warum bist du denn aufgeregt, es ist doch gar nicht dein erster Schultag“, fragt er zum Beispiel seine Mutter. Oder: Warum ist es heute so neblig? Auf diese Frage haben weder Isabella Vogel noch unser Mitarbeiter eine passende Antwort.

    Für Max geht der erste Schultag um 8.15 Uhr los. In seinem kurzen Grußwort in der Aula erklärt Schulleiter Helmut Micklitz: „Normalerweise gäbe es jetzt einen großen Festakt in der Turnhalle und Kaffee und Kuchen für die Eltern.“ All das sei aufgrund der Corona-Regeln in der Schule nicht möglich. Wegen der Viruskrise werden auch nicht alle Erstklässler gleichzeitig begrüßt. Die Klassen kommen im Viertelstundentakt in der Aula an und werden von den Lehrkräften vor Ort abgeholt.

    Begleitet die Kinder durch den Schulalltag: Kerstin Trischler.
    Begleitet die Kinder durch den Schulalltag: Kerstin Trischler.

    Für den Direktor der Pestalozzischule geht eine anstrengende Vorbereitung zu Ende

    Für den Direktor und seine Kollegen geht mit dem Schulstart auch eine intensive Vorbereitungsphase zu Ende. „Wir wussten Ende des vergangenen Schuljahres nicht genau, wie es weitergehen wird“, sagt Micklitz. Während Max sich aufgeregt mit seinen Klassenkameraden unterhält – alle Kinder und Eltern tragen in der Aula Mundschutz – erklärt der Schulleiter: „Die Regelungen mit den Masken und den Einbahnstraßen gab es ja schon im vergangenen Schuljahr.“ Der Unterschied: Jetzt dürfen die Klassen wieder vollzählig anwesend sein. Probleme habe es keine gegeben. Die Schüler der zweiten bis vierten Klasse seien schon vor den Erstklässlern, also zum gewohnten Zeitpunkt, zum Unterricht erschienen. Nur ein Einziger habe beim Betreten des Schulhauses noch keine Maske getragen. „Kinder halten sich besser an die Regeln, als viele Erwachsene“, betont Micklitz.

    Auch für Max ist das Tragen der Maske nichts neues. „Er hat das schnell verstanden und es war nie ein Problem“, erklärt Mutter Isabella Vogel. Auch jetzt trägt der Junge den Mundschutz wie selbstverständlich und unterhält sich mit einem Freund. Beide halten Schultüten, die beinahe so groß sind, wie sie selbst.

    Erstklässler haben einen Extra-Haken für den Mundschutz

    Max Fendt geht jetzt in die Klasse 1A der Pestalozzischule in Gersthofen. Lehrerin Kerstin Trischler nutzt den ersten Weg ins Klassenzimmer bereits, um die Kinder mit dem Einbahnstraßensystem im Schulhaus vertraut zu machen. Nachdem alle einen Platz gefunden haben und ihre Schulranzen abgelegt haben, nehmen sie zusammen den Mundschutz ab. „Du hast an deinem Tisch so einen praktischen silbernen Haken, da kannst du deine Maske zum Trocknen aufhängen“, sagt Trischler. Der Mundschutz scheint so ein selbstverständlicher Teil des Schulalltags.

    Max mit seiner Mama isabella Vogel auf dem Schulweg.
    Max mit seiner Mama isabella Vogel auf dem Schulweg.

    Nur die Lehrerin setzt ihre Maske während der Unterrichtsstunde immer wieder auf. Zum Beispiel als die Kinder an die Tafel kommen und sich ihre Namensschilder abholen dürfen. Oder als sie selbst durch die Reihen geht und die Mäppchen der Kinder lobt und begutachtet.

    Ein Schulstart ohne Gruppentische und Singen - Stattdessen wird gerappt

    Auch auf einen Stuhlkreis verzichtet Trischler, außerdem stehen die Tische in für die Grundschule untypischen Reihen. Gruppentische sind aufgrund der Covid-19-Pandemie aktuell nicht möglich. „In der Schule schreiben, lesen oder rechnen wir aber nicht nur, normalerweise singen wir auch viel“, sagt Lehrerin Trischler. Auch das ist im Moment nicht möglich. „Beim Singen produzieren wir viele Spucketröpfchen und wir wollen ja niemanden anstecken“, erklärt sie. Deshalb verändert sich dieses Jahr eine alte Grundschultradition. Aus dem Lied „Hurra, ich bin ein Schulkind“ wird ein Rap. Den Text langsam im Schneckentempo oder als Maus mit piepsiger Stimme zu sprechen, scheint den Kindern aber genauso viel Spaß zu machen, wie ihn zu singen.

    Kerstin Trischler freut sich besonders, dass im neuen Schuljahr wieder die gesamte Klasse in die Schule kommen darf. Die Benutzung des Mundschutz auch im Unterricht und auch die anderen Maßnahmen sind für sie mittlerweile Routine und „nicht tragisch“. Alles in allem erklärt die Lehrerin: „Das ist unser neuer Schulalltag, in den wir alle hineinwachsen müssen.“

    Max Fendt ist zufrieden mit seinem ersten Schultag. Am besten habe ihm die erste spielerische Schreibübung, das „Schultüte malen“, gefallen, erklärt er nach der Stunde im Pausenhof. Auch seine neue Lehrerin hat es ihm bereits merklich angetan und er freut sich schon auf den nächsten Schultag.

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