Jede Menge gemalte Bilder, Fotos und Videos vom Leben „ihrer“ Kinder daheim kommen bei Christa Bobinger und ihren Kollegen zur Zeit an. Die Schule ist geschlossen, doch die Verbindungen zwischen Schülern und Lehrern sind deshalb nicht gekappt.
„Die meisten Schüler würden lieber heute als morgen wieder zum Unterricht kommen“, freut sich die Leiterin der Biberbacher Grundschule über die vielen Nachrichten. Nun zeigt es sich, wie wichtig die digitale Schule tatsächlich ist. Über eine Schul-Cloud laufen wichtige organisatorische Abläufe ebenso wie die Hausaufgaben der Kinder. Vom Homeoffice aus kann der Unterricht weiterlaufen, der Kontakt mit Kollegen und Schülern aufrecht erhalten werden. „Ich bin wahnsinnig stolz auf alle“, lobt Bobinger ihr Kollegium in den höchsten Tönen. Alle ziehen an einem Strick, um die Schulfamilie auch in besonderen Zeiten zu leben.
Biberbach: Schulhaus wurde desinfiziert
Seit Kurzem kann auch die Biberbacher Grundschule eine Notbetreuung für Kinder anbieten, deren Eltern in systemrelevanten Bereichen arbeiten. Durch die Anfang März bekannt gewordene Corona-Infektion einer Lehrkraft musste bis zum 30. März Quarantäne im Schulhaus eingehalten werden.
Nun sind Infektionslinien sicher durchbrochen, das Schulhaus wurde desinfiziert und der Betreuung steht nicht mehr im Wege. Wenn der Nachweis für die Notwendigkeit erbracht und die Kinder gesund sind, kann der Nachwuchs zur Schule und Kita gebracht werden. Der Bedarf hält sich in Biberbach allerdings in Grenzen. „Die Eltern versuchen ihr Bestes, um selbst für ihre Kinder da sein zu können“, so Bobinger.
Mindestabstand auch bei der Betreuung der Kinder
Nur ein oder zwei Kinder sind bisher im großen Schulhaus mit einer Lehrkraft exklusiv unterwegs. Da wird gelesen oder gemalt, die Zeit so angenehm wie möglich miteinander verbracht. An Unterricht ist nicht zu denken, und „das würde ja auch keinen Sinn machen“, so Bobinger. Auch bei der Betreuung von Kindern müssen die geltenden Mindestabstände eingehalten werden.
Dasselbe Bild in der Kita. Es sind nur einzelne Kinder zu betreuen. Während der Quarantäne der Schule kamen die wenigen älteren Kinder im Kindergarten unter. „Wir hatten aber nie mehr als vier Kinder und konnten die Betreuung gut in einer Gruppe bewältigen“, so Kita-Leiterin Franziska Engemann. Ab fünf Kindern müsste aus Sicherheitsgründen wegen einer immer möglichen Ansteckungsgefahr eine weitere Gruppe gebildet werden.
Enge Zusammenarbeit zwischen Kita und Schule
Auch Kinder, die normalerweise die Nachmittagsbetreuung in der Schule besuchen, sind in der Kita willkommen. In der engen Zusammenarbeit zwischen Schule und Kindertagesstätte wird jedes Kind, das Betreuung benötigt und dessen Eltern die Voraussetzungen erfüllen, einen Platz finden, können Christa Bobinger und Franziska Engemann den Familien versichern.
Ein kleiner Lichtblick inmitten unsicherer Zeiten ist für Franziska Engemann der Fortschritt bei der Erweiterung der Kita. „Die Baustelle kommt voran“, denn die Bauarbeiter können nun zu Zeiten und in Bereichen Krach machen, in denen normalerweise Rücksicht auf den Betrieb genommen werden müsste.
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