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Biberbach: Musikschule Biberbach: Diskussion um Zuschuss sorgt für Ärger

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Musikschule Biberbach: Diskussion um Zuschuss sorgt für Ärger

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    Die Musikschule Biberbach ist überregional bekannt und beschäftigt 23 akademisch ausgebildete Musiklehrer. Mit aktuell rund 500 Schülern ist die 1973 gegründete Schule eine der größten im Landkreis.
    Die Musikschule Biberbach ist überregional bekannt und beschäftigt 23 akademisch ausgebildete Musiklehrer. Mit aktuell rund 500 Schülern ist die 1973 gegründete Schule eine der größten im Landkreis. Foto: Musikschule Biberbach (Archivfoto)

    Der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, Franz Bayer (CSU), hatte in der Sitzung den hohen Zuschuss, den die Gemeinde der Musikschule jährlich gewährt, zum Thema gemacht. Der Gemeinderat und Dritter Bürgermeister Leonhard Würz (CSU) hatte bemängelt, dass die Schüler der Musikschule den Betrieb des Bauhofs stören würden. Es bestünde große Unfallgefahr, wenn Kinder sich auf dem Areal aufhalten, auf dem große Fahrzeuge des Bauhofs verkehren, so seine Kritik. Ein Teil des Unterrichts findet zurzeit in den Räumen des Blasorchesters Biberbach statt, die sich im ersten Stock des Bauhof- und Feuerwehrkomplexes befinden. Künftig sollen dort auch feste Übungsräume für die Musikschule entstehen, hatte die Schulleitung beantragt. Und die Stimmung im Gemeinderat war dem Wunsch gegenüber grundsätzlich positiv gewesen.

    Vereinszuschuss wird jährlich beantragt

    Es gelte einiges richtigzustellen, so die Vorsitzende des Trägervereins der Musikschule gegenüber unserer Redaktion. "Der Vereinszuschuss wird jährlich beantragt und begründet. Das Geld kommt ausschließlich den Biberbacher Schülern zugute", sagt Sabine Duttler. Rund 200 der 500 Schüler wohnen in Biberbach. Der Zuschuss berechne sich nach der Anzahl der Schüler unter 18 Jahren aus der Gemeinde und den Stunden, die diese unterrichtet werden. Der Monatsbeitrag der Eltern Biberbacher Musikschüler reduziere sich so um 8,60 Euro. "Somit ist der Zuschuss kein allgemeines Sponsoring der Musikschule, sondern eine Unterstützung Biberbacher Familien." Auch andere Gemeinden geben Zuschüsse, um die musikalische Bildung ihrer Kinder zu unterstützen.

    23 akademisch ausgebildete Musiklehrer in Biberbacher Musikschule

    Die Musikschule Biberbach ist überregional bekannt und beschäftigt 23 akademisch ausgebildete Musiklehrer. Mit aktuell rund 500 Schülern ist die 1973 gegründete Schule eine der größten im Landkreis und wächst beständig. Biberbach bezeichne sich gerne als Kulturgemeinde und habe allen Grund, sich mit der angesehenen Musikschule zu schmücken, so die Vereinsvorsitzende. Das könne man gerne, doch die Schule brauche auch Unterstützung, um weiter existieren zu können.

    Weil immer mehr Kinder die Grundschule Biberbach besuchen, wird das Raumangebot für die Musikschule knapp.
    Weil immer mehr Kinder die Grundschule Biberbach besuchen, wird das Raumangebot für die Musikschule knapp. Foto: Sonja Diller (Archiv)

    Finanziell ist die Situation immer auf Kante genäht. Immerhin stemmen die Elternbeiträge 85 Prozent der Lehrergehälter von rund 350.000 Euro im Jahr. Im Durchschnitt der bayerischen Musikschulen sind es nur 42 Prozent, erklärt Duttler. Die Zuschüsse der Gemeinden lösen staatliche Zuschüsse aus, auf die die Schule dringend angewiesen ist. "Wir sind immer froh, wenn die Rechnung am Ende des Jahres aufgeht. Eigene Räume zu mieten oder gar zu bauen, ist aber nicht möglich", bedauert die Vereinsvorsitzende.

    Raumknappheit wird für die Musikschule existenzbedrohend

    Doch die generelle Raumknappheit wachse sich zunehmend zum existenzbedrohenden Problem aus. Übungsräume werden durch wachsende Schülerzahlen immer enger getaktet genutzt. In Pandemiezeiten können zusätzlich die ansonsten verfügbaren Räume in der Grundschule nicht genutzt werden. Wie lange die Musikschule dort überhaupt noch unterkommen kann, hängt vom Bedarf der Grundschule ab. Auch dort verzeichnet man wachsende Schülerzahlen und damit mehr Bedarf an Klassenzimmern.

    "Wir brauchen dringend permanente, eigene Räume für den Unterricht und für die Lagerung der wertvollen Instrumente", so Duttler. Die Suche nach Räumen in gemeindeeigenen Gebäuden brachte nicht viel. "Co-Nutzungen können das eine oder andere Problem kurzfristig lösen. Doch ist es nicht möglich, große Instrumente immer wieder in neue Räume zu bringen." Der Ausbau freier Bereiche über dem Bauhof erscheine als die einzige sinnvolle Lösung. Eine Unfallgefahr gehe von den Schülern sicher nicht aus. "Die jüngeren Schüler werden meist von den Eltern gebracht, die älteren achten auf möglichen Verkehr."

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