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Biberbach: Biberbacher erhält am 80. Geburtstag erste Corona-Impfung

Biberbach

Biberbacher erhält am 80. Geburtstag erste Corona-Impfung

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    Der Impfpass ist schon recht voll. Die aktuell wichtigste hat Rupert Schmid akkurat an seinem 80. Geburtstag eingetragen bekommen - die erste Impfung gegen Corona.
    Der Impfpass ist schon recht voll. Die aktuell wichtigste hat Rupert Schmid akkurat an seinem 80. Geburtstag eingetragen bekommen - die erste Impfung gegen Corona. Foto: Sonja Diller

    So etwas hat Rupert Schmid mit seinen 80 Jahren auch noch nicht zum Geburtstag bekommen. Den praktisch unbezahlbaren Piks zum Schutz vor Corona, dazu im Anschluss von Bürgermeister Wolfgang Jarasch gleich noch einen Geburtstagsgruß.

    Schmid war einer von genau 100 Biberbachern, die am Donnerstag in ihrem Heimatort gegen Corona geimpft worden sind. "Ein tolles Geburtstagsgeschenk", war der frisch gebackene 80-Jährige begeistert vom Angebot und von der schnellen Abwicklung der Impfkampagne. In der großen Sporthalle war reichlich Raum zum Abstandhalten und die beiden Impfteams konnten sich in zwei vorbereiteten Umkleideräumen um ihre Patienten kümmern.

    Den ersten Impftag in einer Kommune im nördlichen Landkreis Augsburg hatte die Biberbacher Verwaltung auf Anregung von Jens Tietböhl von der Biberbacher Koordinationsstelle für Soziales organisiert. Beim Landratsamt stand man der Idee offen gegenüber. Mobile Impfteams waren schon in Pflegeheimen unterwegs, nun kommen sie nach und nach auch in die Gemeinden. "Von 230 Bürgern über 80 Jahre haben sich 99 spontan angemeldet“, so Tietböhl. Er schätzt, dass alle anderen Impfwilligen ihre Immunisierung schon im Gablinger Impfzentrum erhalten haben. Der 100. Kandidat, der einen Impfling begleitete, wurde kurzerhand gleich mitgeimpft, weil sein 80. Geburtstag ohnehin in wenigen Wochen vor der Tür steht.

    Corona-Impfung auf vertrautem Terrain

    Die "tolle Organisation" lobte auch der 83-jährige Willi Dalibor. Er ist vor allem froh, für die Impfung nicht bis nach Gablingen in unbekanntes Terrain fahren zu müssen. Wenn es dann doch eine Frage gab, stand Leonhard Würz als Vertrauensperson zur Verfügung. Der Dritte Bürgermeister und langjährige, ehemalige Feuerwehrkommandant kennt praktisch jeden im Dorf. "Da redet es sich doch leichter, wenn der Schuh mal drücken sollte." Würz stand den ganzen Tag als Ansprechpartner zur Verfügung.

    Die Freiwillige Feuerwehr Biberbach regelte das Parken und achtete speziell auf die Sicherheit der Schüler der Grundschule, die sich im Komplex mit der Sporthalle befindet. Die Feuerwehrleute sorgten auch dafür, dass es zu keinen Menschenansammlungen durch zu früh eintreffende Impfkandidaten kam. Nach der Registrierung ging es direkt zu einem der beiden Impfteams, danach legten die Senioren noch eine kleine Pause im Wartebereich ein.

    Impfärztin Lea Möllers war rundum zufrieden mit dem Ablauf. Reibungslose Organisation, gut gelaunte und dankbare Impflinge: "Könnte nicht besser sein", so ihr Zwischenfazit in der Mittagspause. Genau drei Wochen nach der ersten Dosis gibt es die zweite Impfung. Das Datum, das dann bei Rupert Schmid im Impfpass stehen soll - ausgerechnet der erste April.

    In Bobingen werden ab heute Lehrer geimpft

    Doch nicht nur für Senioren gibt es jetzt im Landkreis Augsburg eigene Impftage. Wie das Landratsamt am Donnerstag mitteilte, werden an den kommenden beiden Wochenenden und den vorausgehenden Freitagen am Impfzentrum in Bobingen ausschließlich Lehrkräfte von Grund- und Förderschulen sowie das Personal von Kindertagesstätten geimpft.

    Landrat Martin Sailer (CSU) erklärt diesen Schritt so: "Wir sehen diesen Bedarf, da die Öffnung der Schulen und Betreuungseinrichtungen mit hoher Wahrscheinlichkeit einen erneuten Anstieg der Fallzahlen nach sich ziehen wird." Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, solle den dort Beschäftigten, für die der Freistaat Bayern einen Vorrang im Impfbetrieb vorsieht, umgehend ein Impfangebot gemacht werden.

    Landrat Sailer plädiert für Impfung von Lehrkräften aller Schularten

    Sailer würde sogar noch einen Schritt weiter gehen. Lehrerkräfte weiterführender Schularten sind in der Corona-Impfverordnung der Bayerischen Staatsregierung bisher in einer untergeordneten Prioritätsgruppe. Das sei, so der Landrat, nicht logisch. Daher werde der Landkreis über die Regierung von Schwaben prüfen lassen, ob den Lehrkräften von Real- und Mittelschulen und der Gymnasien unabhängig von den Vorgaben der Impfverordnung der sofortige Zugang zur Impfung ermöglicht werden könne.

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