Stadtbergen Wachsen soll der Fryar Circle in den nächsten Jahren – zumindest wenn es nach dem Stadtberger Stadtrat geht. Am späten Donnerstagabend fasste das Gremium den Grundsatzbeschluss, einen Bebauungsplan aufzustellen, der im Norden, Südwesten und Süden der ehemaligen amerikanischen Offizierssiedlung zusätzliche Häuser ermöglichen soll.
Architekt Stefan Quarg stellte mehrere erste Varianten vor, wie eine künftige Bebauung aussehen könnte. „Wir wollten im Stadtrat eine Diskussion in Gang bringen“, betonte Bauamtsleiter Ulrich Lange. Entschieden sei noch nichts. Die Planer sahen Entwicklungsmöglichkeiten im Umfeld des nördlichen Kreisverkehrs an der Panzerstraße, südwestlich der heutigen Bebauung und zwischen derzeitigem Rand der Siedlung und der Augsburger Straße in Richtung Leitershofen.
Etwa 40 Wohneinheiten wären so möglich. „Dies heißt zwischen 100 und 110 neue Einwohner sowie etwa 96 Autos und die dafür erforderlichen Stellplätze“, erklärte Quarg. Der Architekt bevorzugte eine Erschließung der neuen Gebäude von Süden her – damit kein zusätzlicher Durchgangsverkehr in dem Elmer-Fryar-Ring entsteht. Einschränkungen sahen die Planer durch eine Hochspannungsleitung, die sich über einen Teil der Fläche zieht.
„Wir sollten möglichst früh die Bürger im Fryar Circle beteiligen“, forderte Michael Smischek (CSU). Eine Einzelhausbebauung solle bevorzugt verwirklicht und Wert auf eine ökologische Nutzung der Dachflächen gelegt werden.
Die in diesen Areals lebenden Architekten, die bereits ehrenamtliche Mitarbeit an der Weiterentwicklung des Wohngebiets angeboten hätten, sollten schnell mit in die Planungen einbezogen werden, sagte Herbert Woerlein (SPD).
„Bauchschmerzen“, hatte Johannes Münch (Grüne). „Es geht letztendlich nur um den Verkauf von Grundstücken, um eine Prestigeturnhalle zu bauen.“ Außerdem würden durch die neuen Häuser etwa 100 Bäume geringerer und mittlerer Qualität zur Disposition gestellt.
Schützenswerten Pflanzenbestand erhalten wollte auch Günther Oppel (Pro Stadtbergen). Er legte Wert darauf, dass der Fryar Circle nicht zur Augsburger Straße hin geöffnet werde. Ein Geschosswohnungsbau bei der Panzerstraße sei abzulehnen.
Schranke Johannes Münch mahnte in diesem Zusammenhang an, dass Monate nach dem Abschluss der Leitershofer Kreuzung an der B17 ein Ratsbeschluss vollzogen und die Zufahrt aus dem Fryar Circle wieder dichtgemacht wird. Für die Zeit der Bauarbeiten konnten Nahverkehrsbusse über eine Schranke dort nach Leitershofen fahren.
„Ich habe eine Firma mit den Arbeiten beauftragt“, erklärte Bauamtsleiter Ulrich Lange am Freitag auf Anfrage. Nun wird baldmöglichst die Schranke abmontiert und wieder eine Grünfläche angelegt. In der Mitte wird ein Pfosten aufgestellt. So können in Notfällen Feuerwehr- oder Notarztwagen von der Augsburger Straße aus in den Fryar Circle einfahren. Ein Durchgangsverkehr durch das Wohngebiet soll damit ausgeschlossen bleiben.