Viele Verbraucher fragen sich, woher die Lebensmittel stammen und wie sie hergestellt werden. Antworten darauf liefert die neue Schaukäserei Reißler, die gestern in der Schmutterstraße in Nordendorf eingeweiht worden ist. Es ist die einzige ihrer Art in Nordschwaben. Dort können künftig die Kunden von außen und vom Ladenbereich aus sehen, wie der Käse hergestellt wird, der später auf ihrem Teller landet.
Doch Interessierte müssen sich noch ein wenig gedulden. Der offizielle Betrieb mit Verkauf startet erst am Donnerstag, 11. Oktober.
Am Montag feierte die Familie Kaiser, die die Schaukäserei betreibt, den Abschluss der Bauarbeiten mit den Handwerkern und vielen geladenen Gästen. Jungunternehmer und Molkereimeister Stefan Kaiser investierte rund zwei Millionen Euro in das Projekt, das auch staatlich gefördert wurde. Wegen der regionalen Wertschöpfung und der Schaffung neuer Arbeitsplätze flossen aus dem EU-Leader-Programm 170.000 Euro.
Herzstück ist die große Käserei, die über eine Glasfront in ganzer Breite von außen und vom Laden aus einsehbar ist. Wer dort einkauft, kann gleichzeitig beobachten, wie die Käser der Milch das Lab zuführen, wie der Käse gewendet wird oder im Salzbad schwimmt. Dabei werden fast alle Arbeitsschritte noch von Hand erledigt, da kein automatischer Käsefertiger eingesetzt wird. Die verarbeitete Milch stammt aus der Region westlich von Augsburg. Es wird auch Führungen durch die Produktion geben, allerdings zu bestimmten Terminen und nach einer Anmeldung. „Bei der Lebensmittelproduktion gibt es sehr strenge Auflagen“, erklärt Wolfgang Kaiser, der Vater von Jungunternehmer Stefan Kaiser, der ebenfalls in dem Familienbetrieb engagiert ist. So dürften die Besucher nur mit Überschuhen, Mantel und Haarnetz in die Käserei. Ab November werden die Führungen angeboten. Daneben wird es auch spezielle Veranstaltungen in den Seminarräumen im Obergeschoss des Gebäudes geben. Geplant sind Käseverkostungen, ein Schaukäsen in einer kleinen Wanne oder Infoveranstaltungen rund um das Milcherzeugnis.