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Bahn: Werden im Kämmerchen schon die Weichen gestellt?

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Werden im Kämmerchen schon die Weichen gestellt?

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    Das ist ein klares Bekenntnis: Die SPD-Landtagsabgeordneten aus der Region, Herbert Woerlein, Simone Strohmayr, Harald Güller, Linus Förster und Paul Wengert, erteilen mit der Zusmarshauser Marktgemeinderatsfraktion SPD/Aktives Bürgerforum einer ICE-Neubaustrecke zwischen Ulm und Augsburg eine klare Absage. Für sie kommt nur eine Variante in Frage: das dritte Gleis zwischen

    Auf eine Anfrage von Herbert Woerlein im Landtag, wie sich die Auslastung der Bahnstrecke Ulm–Augsburg darstelle, antwortete das Bayerische Innenministerium: Nach Inbetriebnahme der Neubaustrecke Ulm–Wendlingen seien durch steigende Zugzahlen Engpässe zwischen Augsburg und Gessertshausen wahrscheinlich. Deshalb hat die Staatsregierung den Bau eines dritten Gleises in diesem Abschnitt zum Bundesverkehrswegeplan angemeldet. „Wir fordern die Bayerische Staatsregierung auf, dass sie sich mit all ihren Möglichkeiten für dieses von ihr selbst angemeldete Bahnprojekt einsetzt“, so die schwäbischen SPD-Landtagsabgeordneten.

    Tatsächlich hatte die DB Netz AG im Sommer 2014 auch die Variante Burgau (Neubaustrecke) angemeldet. Sie könnte auf 33 Kilometern entlang der Autobahn führen und würde als Hochgeschwindigkeitsstrecke fortsetzen, was mit Stuttgart 21 und dem Ausbau der Strecke nach Ulm bereits begonnen wurde.

    Nach Ansicht der SPD-Abgeordneten käme das dritte Gleis einem weiteren, vom Freistaat Bayern sogar finanzierten Bahnprojekt zugute: der Staudenbahn und ihrer Anbindung in Richtung Augsburg. Für diese setzt sich seit vielen Jahren die SPD-Kreistagsfraktion ein. „Das ist wirklich großartig, welch breite Diskussion unsere Resolution gegen die geplante ICE-Schnellbahntrasse (Variante Burgau) zwischen Ulm und Augsburg in der Region ausgelöst hat“, freut sich Susanne Hippeli, Fraktionsvorsitzende von SPD/Aktives Bürgerforum aus Zusmarshausen. Mit Besorgnis sieht Hippeli die neuerlichen Aktivitäten von IHK und dem CSU-Europaabgeordneten Markus Ferber. Dieser hatte ein Gespräch zwischen einer Delegation des

    Wie der Flaschenhals dieser Bahn-Magistrale zwischen Ulm und Augsburg beseitigt werden kann, wird mit dem Verkehrswegeplan entschieden. „Es kann nicht sein, dass durch Einflussnahme auf EU-Ebene die Weichen für den schwäbischen Bahnausbau gestellt werden“, sagt Hippeli.

    In der Presseerklärung der SPD wird außerdem gemutmaßt, dass sich die IHK offenbar weiterhin für eine Aufnahme der Neubauvariante über Burgau einsetzte. Bei einem Hintergrundgespräch in dieser Woche betonten IHK-Geschäftsführer Peter Saalfrank, der Geschäftsfeldleiter Standortpolitik, Peter Lintner, und Geschäftsfeldleiter P Handel und Verkehr, Peter Stöferle, dass beide Varianten bis zum Ende des Bewertungsverfahrens offen gehalten werden müssen. Ein Ergebnis der Kosten-Nutzen-Analyse sei bis Oktober zu erwarten.

    Die Möglichkeiten für eine leistungsfähige Strecke – das betrifft Geschwindigkeit und Kapazität – müssten geprüft und dann mit hoher Priorität in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden. Die IHK begrüßt allerdings, dass die Bahn für die Strecke Ulm–Augsburg „erheblich weiter gehende Vorschläge als bisher angemeldet“ habe – und dazu gehört nun einmal auch die Variante Burgau für eine Neubaustrecke.

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