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Aystetten: Betrüger geben sich in Aystetten als Polizisten aus

Aystetten

Betrüger geben sich in Aystetten als Polizisten aus

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    Trickbetrüger gaben sich gegenüber einer Frau aus Aystetten als Polizeibeamte aus.
    Trickbetrüger gaben sich gegenüber einer Frau aus Aystetten als Polizeibeamte aus. Foto: Burgi/dpa (Symbolfoto)

    "Guten Tag, bei ihren Nachbarn wurde eingebrochen" - so oder so ähnlich beginnt das Gespräch. Dann versuchen Betrüger eine 79-Jährige in Aystetten in ein Gespräch zu verwickeln. Sie solle ihre Wertsachen an die "Polizei" geben, damit Einbrecher diese nicht klauen könnten - so die Masche der Betrüger. Der Fall aus Aystetten ist nur einer von vielen.

    Weil ihr der Anruf nicht geheuer ist, meldet sich die Seniorin aus Aystetten bei der Polizei

    Wie Markus Schwarz, Leiter der Polizeiinspektion Gersthofen, erklärt, hat die 79-Jährige aus Aystetten vorbildlich reagiert. Weil ihr der Anruf nicht geheuer war, legte sie auf und alarmierte die Polizei. Die ermittelt nun wegen versuchten Betrugs. "Solche Anrufe gibt es leider immer wieder", sagt Schwarz.

    In der Regel wenden sich die Betrüger an ältere Menschen. Aus polizeilicher Sicht sei es nicht einfach, den Tätern auf die Schliche zu kommen. Dennoch sollte man derartige Vorfälle auf jeden Fall melden.

    Betrüger will 88-Jährige aus Zusmarshausen um ihr Erspartes bringen

    Erst im Juni wurde ein 26-Jähriger verurteilt, weil er versucht hatte, eine 88-Jährige aus Zusmarshausen mit einem ähnlichen Trick um ihr Erspartes zu bringen. Der Anrufer behauptete, Polizist zu sein, und warnte die Rentnerin, dass ihr Erspartes auf der Bank nicht sicher sei. Die Frau hob 25.000 Euro von ihrem Bankkonto ab, um sie dem Anrufer zu übergeben, damit er sie sicher verwahren kann.

    Zuvorkommenderweise hatten die Betrüger ihr sogar ein Taxi gerufen, das sie zur Bank bringen sollte. Die Bankangestellten erkannten die Masche allerdings sofort und riefen die Polizei, die beim Rest des Betrugs dabei war. Der 26-Jährige wurde schließlich wegen Betrugs zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt.

    Das sind die vier häufigsten Maschen der Trickbetrüger

    Betrüger geben sich als Enkel oder andere Verwandte aus und gaukeln Senioren am Telefon eine Notlage vor. Sie bitten dann um finanzielle Hilfe - oft machen sich die Senioren im Anschluss auf den Weg zur Bank, um das Geld abzuheben. Oft kommt dann ein Strohmann direkt zu den Senioren nach Hause, um das Geld abzuholen. Es gibt auch Fälle, bei denen teilweise hohe Summen über Onlinedienste verschickt werden.

    Sie geben sich als seriöse Händler aus, die angeblich alte Möbel, Bilder oder Bücher sammeln: Unter einem Vorwand schleichen sich Betrüger in fremde Wohnungen ein. Die Unbekannten verwickeln ihre Opfer in ein Gespräch, das vor allem eines soll: ablenken. Denn während ein Täter spricht, versucht ein anderer unbemerkt an Wertsachen zu kommen. Im vergangenen Jahr brachte ein Mann eine Rentnerin in Gersthofen dazu, mehrere Verträge zu unterschreiben. Es handelte sich aber nicht um Kaufverträge, sondern um Vollmachten. Mit denen schloss der Mann dann im Namen der Frau Kredite ab und kassierte eine Provision.

    Das Telefon klingelt, auf dem Display steht die 110: Der Mann am anderen Ende der Leitung gibt sich als Polizeibeamter aus. Er berichtet von einem Einbruch in der Gegend und erkundigt sich beiläufig, ob Wertsachen in der Wohnung seien. Die müssten in Sicherheit gebracht werden - das erledigt dann ein falscher Beamter, der vor der Haustür steht.

    "Ich muss mal zur Wasserleitung, zur Heizung, zum Stromkasten, die Telefonleitung überprüfen, Rauchmelderkontrolle." Mit diesen Worten stehen Männer als Handwerker gekleidet ebenfalls immer wieder vor der Haustür und bitten um Zugang ins Wohnungsinnere.

    1. Haben Sie keine Sicherheitskette, Tür zulassen, durch Spion schauen. Reden Sie durch die geschlossene Tür.

    2. Seien Sie bei Haustürgeschäften grundsätzlich skeptisch und aufmerksam.

    3. Geben Sie keine Auskunft am Telefon.

    4. Lassen Sie keine fremden Personen in Ihre Wohnung. Rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei.

    5. Leisten Sie keine Vorkasse.

    Um sich vor derartigen Betrügern zu schützen, hat die Polizei einige einfache Tipps. In ungewissen Situationen sollte man grundsätzlich niemanden in seine Wohnung lassen. Die Polizei rät zu einer Sicherheitskette, oder dazu, durch den Türspion zu schauen. Gesprochen werden kann auch durch die geschlossene Türe.

    Am Telefon sollten grundsätzlich keine privaten Auskünfte gegeben werden. Und auch auf Vorkasse-Käufe über das Telefon sollte grundsätzlich verzichtet werden. Wer sich nach einem Anruf unsicher ist, sollte immer die Polizei rufen und sich die anrufende Nummer notieren.

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