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Auszeichnung: Preisgekrönte Denkmalpflege aus dem Augsburger Land

Auszeichnung

Preisgekrönte Denkmalpflege aus dem Augsburger Land

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    William Farquhar
    William Farquhar

    26 Denkmalschutzmedaillen gehen in diesem Jahr an Persönlichkeiten und Institutionen in ganz Bayern, die sich in herausragender Weise für die Denkmalpflege engagiert haben. Das gaben Kunstminister Bernd Sibler und Generalkonservator Prof. Mathias Pfeil, Leiter des Bayerischen Landesamtes für

    Der Westendorfer sieht mehr als viele andere. Seinen Augen fallen die unscheinbarsten Spuren in der Erde auf. Viele Jahre lang durchsuchte der gebürtige Schotte William Geddes Farquhar die Flure im Augsburger Land, wohin er nach seinem Militärdienst in Deutschland gezogen war. Dabei entdeckte er oft Tausende Jahre alte Pfeilspitzen, Sicheln, Münzen und Schmuck. Alle Fundstücke übergab er dem Arbeitskreis für Vor- und Frühgeschichte des Heimatvereins für den Landkreis Augsburg.

    Viele seiner Funde waren für das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege wichtige Hinweise für bis dahin noch unbekannte, häufig unmittelbar gefährdete Bodendenkmäler. Oft nahm er auch an den Rettungsgrabungen teil, etwa in Königsbrunn in der Hunnenstraße und der Kiesgrube Burkhart. Dass er an mehr als 30 Grabungen im Landkreis beteiligt war, zeigt, wie aktiv er darüber hinaus als Ausgräber war. Seine Funde bilden den Grundstock des Museums in

    Mehr als 300 Jahre steht das ehemalige Pfarrhaus in Ustersbach, mindestens weitere 300 Jahre sollen folgen – wenn es nach Dominikus Schnitzer geht, am liebsten als Wohnhaus für Familien. Er hat das Gebäude erworben, um für den Erhalt historischer Bausubstanz zu werben und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Dass ihm die so sehr am Herzen liegt, mag auch daran liegen, dass er aus einer Stuckateursfamilie stammt. Am Gebäude fallen jedenfalls die flachen Pilaster auf, die das Portal an der Ostseite rahmen, das von einem kielbogig aufschwingenden Gesims bekrönt wird. Gebaut hatten das Haus 1714 Handwerker aus der Region nach schwäbischer Tradition: als zweigeschossigen Massivbau mit steilem Satteldach.

    Bis 2008 nutzte die Kirche das Haus, dann stand es leer. 2016 begann Schnitzer mit der Sanierung. Er verwendete vor allem gebrauchte Baustoffe und heimische Hölzer. Die Kunststofffenster ersetzte er durch solche aus Eiche. Den Terrazzo-Boden im Flur ergänzte er, im Wohnzimmer verlegte er Solnhofer Platten und Lärchenholzdielen in der Küche.

    Im Keller legte Schnitzer den originalen Flusskieselboden frei. Die Innenräume erhielten ihre Wandmalereien zurück und die Fassaden frischen Putz. Mit seinen neuen Strom- und Sanitärleitungen sowie dem modernen Heizsystem erfüllt das Haus nun auch die modernen energetischen Standards. (AL)

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