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Aystetten: Auch Aystetten muss ab sofort das Wasser abkochen

Aystetten

Auch Aystetten muss ab sofort das Wasser abkochen

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    Mit Flugblättern werden die Bürger in Aystetten über das Abkochgebot informiert. Im Trinkwasser wurden Keime gefunden.
    Mit Flugblättern werden die Bürger in Aystetten über das Abkochgebot informiert. Im Trinkwasser wurden Keime gefunden. Foto: Tanja Haas

    Erst Diedorf und Dinkelscherben, dann Gersthofen und nun hat es auch Aystetten erwischt: Die Bürger wurden am Freitagnachmittag von einem roten Handzettel in ihrem Briefkasten überrascht, der ein Abkochgebot für das Trinkwasser vermeldete. Parallel dazu machte die Feuerwehr Lautsprecherdurchsagen, dass das Trinkwasser in

    Keime gefunden: Trinkwasser in Aystetten muss abgekocht werden

    Wie die Gemeinde am frühen Freitagabend in einer Presseerklärung mitteilte, wurden im Netz der Gemeinde eine erhöhte Keimzahl festgestellt. Das Staatliche Gesundheitsamt im Landratsamt Augsburg habe deshalb in enger Abstimmung mit der Gemeinde und Bürgermeister Peter Wendel eine offizielle Abkochanordnung ausgesprochen.

    Auf Nachfrage unserer Redaktion wurde Bürgermeister Peter Wendel noch konkreter: „Es wurde ein coliformer Keim festgestellt“, erklärte er, und zwar bei einer der regelmäßig stattfindenden Kontrollen. Die gute Nachricht: Aystetten bezieht sein Trinkwasser zwar über die Loderberggruppe, betroffen sei aber nur das Gemeindenetz von Aystetten, nicht jedoch die anderen versorgten Stadtteile von Neusäß: Hammel, Ottmarshausen und Täfertingen.

    Die Suche nach dem Ursprung der Keime im Wasser läuft

    Wie zweiter Bürgermeister Peter Hartung berichtete, gehe es jetzt darum, den Ursprung der Verkeimung zu finden. Deshalb werde nun an fünf verschiedenen Messstellen täglich beprobt und die Leitungen gespült. Das Netz von Aystetten ist insgesamt rund 40 Kilometer lang. Zum Vergleich: Das Netz der ebenfalls betroffenen Stadt Gersthofen ist rund 130 Kilometer lang.

    Der Zweckverband Loderberggruppe wurde 1911 gegründet. Er hat die Aufgabe, das Gemeindegebiet Aystetten, Gersthofen (mit den Stadtteilen Edenbergen und Hirblingen) sowie Neusäß (mit den Stadtteilen Hammel, Ottmarshausen und Täfertingen) mit Trink- und Brauchwasser zu versorgen.

    Trinkwasser abkochen: Das ist zu beachten

    Abkochen Um die Krankheitserreger abzutöten, sollte man das Wasser einmal sprudelnd aufkochen und dann über circa zehn Minuten abkühlen lassen. Bereits abgekochtes und abgekühltes Wasser kann verschlossen und kühl aufbewahrt werden.

    Kochen Für die Zubereitung von Speisen (z.B. Waschen von Salat, Obst oder Gemüse) darf nur abgekochtes oder abgepacktes Wasser verwendet werden. Dies gilt insbesondere, wenn die betreffenden Nahrungsmittel nicht gekocht, gegart oder gedünstet werden. Zum Kochen und auch für die Kaffeemaschine nur abgekochtes Wasser (oder gekauftes aus Flaschen) verwenden.

    Geschirr spülen Achten Sie darauf, dass das Spülwasser zum Geschirrspülen per Hand abgekocht ist. Unproblematisch ist jedoch aufgrund der verwendeten chemischen Reinigungsmittel und bei Temperaturen über 60 Grad das Spülen in der Geschirrspülmaschine. Es sollte allerdings das heißeste Programm gestartet werden.

    Haustiere müssen kein abgekochtes Wasser erhalten. Sie verfügen in der Regel über ein robustes Immunsystem, da Tiere ja auch in freier Natur aus Pfützen oder Flüssen trinken.

    Duschen und Baden sowie Haarewaschen ist bedenkenlos möglich, sofern Augen und Mund dabei geschlossen gehalten werden“, wird Bürgermeister Stefan Buck auf der Homepage der Stadt Gersthofen zitiert. Empfehlungen des Gesundheitsamts für die vergleichbaren Fälle in Dinkelscherben und Diedorf von 2018 erhalten allerdings den Hinweis, dass das Wasser aus der Leitung lieber nicht dazu benutzt werden sollen, die Haare und das Gesicht zu waschen, da die Keime durch die Körperöffnungen eindringen könnten. Für die Handhygiene reiche es aus, Leitungswasser und Seife zu verwenden. Zum Zähneputzen sollte man nur abgekochtes Wasser verwenden. Vorsicht ist auch bei offenen Wunden geboten wie zum Beispiel beim diabetischen Fußsyndrom. Wunden sollten mit einem wasserundurchlässigen Pflaster abgedeckt sein. Quellen: Stadt, Gesundheitsamt

    Die Stadtwerke Augsburg versorgen die Stadtteile Alt-Neusäß, Hainhofen, Schlipsheim, Steppach und Westheim mit Frischwasser. Hier wird die Abrechnung von den Stadtwerken Augsburg erstellt. In der Kläranlage bei Hirblingen wird das Wasser wieder entsprechend aufbereitet, bevor es zurück in die Schmutter und damit in den natürlichen Wasserkreislauf geführt wird. (AZ)

    • Für die Bürger hat die Gemeinde eine Telefon-Hotline eingerichtet. Unter 0157/84666466 gibt eine Gemeindemitarbeiterin von 8 bis 21 Uhr Auskunft. Gestern haben vereinzelt besorgte Bürger angerufen, hauptsächlich mit kleinen Kindern, die Fragen zum Abkochgebot hatten.

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