Archäologen haben in Nordendorf ein herausragend erhaltenes Grab eines Reiterkriegers entdeckt. Es handelt sich nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege um ein noch vollständiges und reich ausgestattetes Grab aus dem Frühmittelalter (etwa 500 bis 1000 n. Chr.). Der Reiter wurde damals mit seinem Pferd bestattet. "Das Besondere an dem Grab ist, dass es nicht ausgeraubt wurde", sagte Landesamt-Sprecherin Dorothea Gehringer am Mittwoch.
Reitergrab in Nordendorf: Was der Fund über den Bestatteten verrät
Das Grab war im Sommer 2019 in Nordendorf (Landkreis Augsburg) bei Ausgrabungen entdeckt worden. Derzeit werden die Funde in den Werkstätten des Landesamtes in München konserviert. Ungewöhnlich an dem Grab seien die Beigaben wie koptisches Geschirr und Goldblattkreuze. "Sie lassen auf eine wohlhabende Bevölkerungsgruppe schließen, die auch Fernkontakte unterhielt." Am Montag will die Denkmalbehörde die Entdeckung vorstellen.
Frühmittelalterliche Reiter-Pferde-Gräber sind in Südbayern sehr selten. Vor vier Jahren wurde ein solches Grab auf einem etwa 1500 Jahre alten Friedhof in München-Pasing entdeckt. Grabräuber hatten es aber vermutlich bereits im frühen Mittelalter wieder geöffnet, zerwühlt und Beigaben mitgenommen. (dpa/lby)
Was den Fund von Nordendorf für die Fachwelt so wichtig macht und weshalb er alles andere als ein Zufall war, lesen Sie hier:
Was der tote Krieger Forschern über die Vergangenheit verrät
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