Bereits Ende 2013 wurde die Mülldeponie in Hegnenbach geschlossen. Nur 3,8 km vom Deponiegelände entfernt befindet sich der Weldener Trinkwasserbrunnen, was der örtlichen Bürgerinitiative "Keine Mülldeponie im Raum Altenmünster/Welden" und dem Markt Sorgen bereitet. Seit fast zwei Jahrzehnten fordern sie die Erstellung eines dreidimensionalen Grundwasser-Modells, aus Sorge, die Deponie könnte das Grundwasser noch immer verunreinigen.
Ziel ist eine detaillierte, juristisch verbindliche Langzeitprognose über die Ausbreitungsrichtung des Grundwasser im hügeligen Umfeld der Deponie. Bislang scheiterten die Bemühungen. Ein Gutachten kam zu dem Schluss, dass keine Gefahr von der Deponie ausgeht. Doch dieses ging den Umweltschützern nicht weit genug. Nun gibt es eine Petition für die detaillierte Untersuchung.
Diese wurde auf Initiative von Freie-Wähler-Geschäftsführer Fabian Mehring im Münchner Maximilianeum übergeben. Neben Mehring nahmen auch seine Parteikollegen Landtagsvizepräsident Alexander Hold, Fraktionsvorsitzender Johann Häusler und FW-Umweltpolitiker Hans Friedl an dem Treffen mit der Bürgerinitiative teil.
Petition wird nun dem Umweltausschuss des Landesparlaments zugewiesen
Im Gespräch mit den Landespolitikern machten die Vertreter der Bürgerinitiative klar, weshalb das Modell für die Region so wichtig ist. "Seit einer ersten Einschätzung im Juli 2014 ergaben sich neue Erkenntnisse über die Hydrogeologie, zudem wurde das Auftreten von Schwermetall im Zeitraum von 2012 bis 2018 nicht erfasst", erklärte Irmgard Del Pino, Schriftführerin der Bürgerinitiative.
Mehring: "Inzwischen ist der Einsatz von Grundwassermodellen in Bayern längst zum Standard bei der Bewertung hydrogeologischer und geohydraulischer Fragestellungen geworden." Daher liege es auf der Hand, dieses Instrument auch in Hegnenbach einzusetzen. Die Kosten hierfür seien überschaubar und der Mehrwert ist groß. Die Petition wird nun dem Umweltausschuss des Landesparlaments zugewiesen und dort im Verlauf der nächsten Monate beraten.
2019 kam ein Gutachten zu dem Schluss, dass von der ehemaligen Deponie keine Gefahr für das Trinkwasser ausgeht. Von dem abgedeckten Müllberg, der unter Erdreich, Gras und Büschen steckt, sei eine Beeinflussung der Grundwasserbeschaffenheit nicht erkennbar, hieß es in der Stellungnahme des Instituts Synlab. Schon damals forderte die Bürgerinitiative eine genauere Untersuchung. (kinp, AZ)
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