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Altenmünster: Gestrandet wegen Corona: Nach fünf Monaten darf Tobias Fendt weiterreisen

Altenmünster

Gestrandet wegen Corona: Nach fünf Monaten darf Tobias Fendt weiterreisen

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    Tobias Fendt durfte die Quarantäne auf den Philippinen endlich verlassen.
    Tobias Fendt durfte die Quarantäne auf den Philippinen endlich verlassen. Foto: Fendt

    Als die Maschine im Abendrot in Manila, der Hauptstadt der Philippinen, zur Landung ansetzte, atmete Tobias Fendt noch einmal kräftig durch. Nach fünf Monaten in Quarantäne war die Gefangenschaft im Paradies für ihn endgültig beendet. Vergangene Woche hatte er erstmals wieder seine Ein-Zimmer-Airbnb-Wohnung in Cebu City verlassen dürfen, um sich die Dokumente für die Weiterreise zu besorgen. "Zuerst habe ich aber mit ein paar Nachbarn zusammengesessen und einen darauf getrunken", berichtet der 32-Jährige, der die von Security-Guards bewachte Wohnanlage seit dem 28. März nicht verlassen durfte.

    Ein digitaler Nomade aus Altenmünster muss sesshaft werden

    Am 28. Februar war er zunächst nach Bangkok geflogen, von dort nach Cebu City auf den Philippinen. 2017 hatte der Webentwickler, der auch im Onlinemarketing selbstständig tätig ist und deshalb als digitaler Nomade von überall aus mit dem Laptop arbeiten kann, schon Thailand und Bali bereist. Diesmal wollte er mehr sehen. "Geplant war, dass ich hier vier Wochen bleibe und dann weiter zu anderen Orten auf den Philippinen fliege, um dort jeweils ein paar Wochen zu leben", berichtet der Weltenbummler, der insgesamt ein bis zwei Jahre eingeplant hatte und deshalb auch seine Wohnung in Altenmünster gekündigt hatte.

    Doch stattdessen saß er fest. "Anfangs waren die Covid-Zahlen noch relativ niedrig, doch mit der Zeit wurde Cebu City zum Hotspot auf den Philippinen mit täglich 200 neuen Fällen", berichtet Fendt. Die Ausgangsbeschränkungen wurden streng überwacht. "Wesentlich strenger als in Deutschland. In der ganzen Stadt gab es Checkpoints, und teilweise patrouillierte sogar das Militär und sorgte dafür, dass keiner auf die Straße geht. Wer sich nicht an die Regeln hält, wird festgenommen", so Fendt. In der von ihm bewohnten Siedlung mit 15 Appartement-Gebäuden habe es glücklicherweise einige kleine Geschäfte für Lebensmittel, eine Wäscherei oder einen Friseur gegeben.

    Corona auf den Philippinen: Quarantänepass, um Haus zu verlassen

    Um zum Einkaufen oder an den Strand zu gehen, hätte man nämlich einen Quarantäne-Pass benötigt. "Diese Pässe wurden im bereits April von der Stadtverwaltung ausgegeben, und man hat versprochen, dass jeder Haushalt einen bekommt. Doch es wurden nur rund 200.000 ausgegeben." Tobias Fendt bekam seinen erst vor wenigen Tagen.

    Damit konnte er endlich in die Stadt, um sich einem Corona-Test zu unterziehen, Bescheinigungen des Gesundheitsamtes (Medical Certificate), der Gemeindeverwaltung (Barangay Certificate) und eine Reisegenehmigung (Travel Authority) zu besorgen. "Es hat alles geklappt", freute sich der 32-Jährige.

    Nun kann er seine Freundin in Butuan City besuchen.
    Nun kann er seine Freundin in Butuan City besuchen. Foto: Tobias Fendt

    Am Donnerstag bestieg er den Flieger nach Manila. Und er bleibt auch weiterhin auf den Philippinen, will nach Butuan City weiterfliegen. "Dort ist es mit dem Lockdown nicht ganz so strikt wie in Cebu City", sagt Fendt, der sich dort ein Haus gemietet hat.

    "In Butuan City wohnt auch meine Freundin. Das ist weiterer Grund, warum ich dort hinfliege", verrät Fendt, warum er sich ausgerechnet diese Stadt als nächstes Ziel ausgesucht hat. Bis Dezember will er noch auf den Philippinen bleiben, an Weihnachten seine Familie zu Hause besuchen.

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