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Allmannshofen: Hier erhalten Allmannshofer Einblick in die Entwicklung ihres Ortes

Allmannshofen

Hier erhalten Allmannshofer Einblick in die Entwicklung ihres Ortes

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    Allmannshofens Bürgermeister Markus Stettberger zieht in der leeren Kirchberghalle vor laufender Kamera Jahresbilanz.
    Allmannshofens Bürgermeister Markus Stettberger zieht in der leeren Kirchberghalle vor laufender Kamera Jahresbilanz. Foto: Daniel Weigl

    Die Bürgerversammlungen in Allmannshofen sind normalerweise sehr gut besucht. Im vergangenem Jahr hielt der ehemalige Bürgermeister Manfred Brummer noch vor der Rekordkulisse von 172 Bürgerinnen und Bürgern seine letzte von 18 Bürgerversammlungen. Sein Nachfolger Markus Stettberger dagegen musste coronabedingt in seiner ersten Versammlung als Rathauschef auf Publikum gänzlich verzichten.

    Dennoch ließ es sich Stettberger nicht nehmen, die Einwohner aus Allmannshofen, Holzen, Hahnenweiler, Brunnenmahdsiedlung und Schwaighof in fünf Videos über die Geschehnisse im vergangenen Jahr zu informieren. Aufgezeichnet wurde die einstündige Online-Rede in der Kirchberghalle in Allmannshofen. Wo sonst bis zu 250 Gäste bei Konzerten oder sonstigen Veranstaltungen Platz finden, stand Stettberger alleine vor der Kamera.

    Zuschuss vom Freistaat gleicht in Allmanshofen Verlust durch Corona aus

    Das neue Gemeindeoberhaupt hatte gleich zu Beginn eine erfreuliche Nachricht für alle Zuhörer zu vermelden. Mit aktuell 968 gemeldeten Bürgerinnen und Bürgern steigt die Einwohnerzahl der nördlichsten Gemeinde im Landkreis Augsburg stark an. Die Steuerkraft sinkt leicht auf 831 Euro pro Einwohner. "Im VG-Vergleich stehen wir für eine kleine Gemeinde wie Allmannshofen aber sehr gut da“, erläuterte Stettberger.

    Natürlich wirkt sich die Corona-Pandemie auch finanziell auf die Gemeinde aus. So nahm Allmannshofen circa 50.000 Euro weniger aus der Gewerbesteuer ein, konnte dies aber durch eine einmalige, coronabedingte Finanzzuweisung vom Staat in Höhe von 96.000 Euro wieder ausgleichen. Trotz Krise konnte die Pro-Kopf-Verschuldung auf circa 1000 Euro leicht gesenkt werden.

    Reger Betrieb im Kindergarten von Allmannshofen

    Dass Allmannshofen überhaupt Schulden hat, liegt am Bau der Kirchberghalle, die 2013 fertiggestellt wurde. Hier wirkt sich die Corona-Pandemie in den Mieteinnahmen aus Veranstaltungen aus, waren es 2019 Einnahmen von 9500 Euro, wurden im vergangenen Jahr nur 1800 Euro eingenommen.

    Im angrenzenden Kindergarten herrscht dagegen reger Betrieb. 44 Kinder besuchen aktuell den Kindergarten beziehungsweise die Kinderkrippe. Aufgrund steigender Geburtenzahlen entschied sich der Gemeinderat dazu, eine Bedarfsumfrage in Auftrag zu geben. "Es gibt mehr Anfragen als Plätze", stellte Stettberger fest.

    Bis zum August 2022 ist der Kindergarten mit maximal 45 Plätzen vertraglich befristet, bis dahin werde man "im Gemeinderat nach sinnvollen Lösungen suchen". Da sich die Betriebskosten des Kindergartens jährlich auf rund 360.000 Euro belaufen, entschied sich die Gemeinde dazu, die Gebühren ab 1. September 2021 um 15 Prozent zu erhöhen.

    Gemeinde hat den Breitbandausbau abgeschlossen

    Diese und weitere Informationen können die Allmannshofer auch in der Gemeinde-App abrufen. "Gerade in diesen Zeiten ist die App eine gute Gelegenheit für mich, alle Bürger schnell und direkt zu erreichen", freute sich Stettberger und zeigte sich stolz über die bisher rund 25.000 Aufrufe.

    Dass Allmannshofen die Digitalisierung nicht scheut, zeigt der im Frühjahr 2020 abgeschlossene Breitbandausbau auf flächendeckend 30 Mbit/s. Doch damit will es Stettberger nicht belassen: "In den nächsten Jahren wollen wir 100 Mbit/s für Privatleute und 200 Mbit/s für Gewerbetreibende im gesamten Gemeindegebiet zur Verfügung stellen."

    Bereits zeitnah soll ein Glasfaseranschluss in das Bürgerhaus gelegt werden. Leerrohre für Glasfaser werden auch im Zuge der Gasanschlussarbeiten in der Gartenstraße und "Am Bergmahd" mitverlegt. Die Arbeiten für die 16 Gas-Hausanschlüsse sollen laut Stettberger "noch im ersten Halbjahr über die Bühne gehen".

    Kiesausbeute reichte nicht, um einen Badesee anzulegen

    Mitten im Ortszentrum soll ein neuer Treffpunkt für Jung und Alt entstehen. Die Wassertretanlage an der Schmutter zwischen Allmannshofen und Holzen wird an die Hauptstraße verlegt. Sie soll an den Gemeindeteich angeschlossen und somit von der natürlichen Quelle gespeist werden, so dass es nicht mehr zu Verschmutzungen kommt.

    Nicht umgesetzt werden konnte der ursprüngliche Plan eines Badesees am östlichen Gemeinderand. Dort hatte die Gemeinde bereits 2008 geplant, einen Natur- und einen Badesee zu errichten. "Leider war die Kiesausbeute geringer als gedacht, sodass nur ein See entstand", erklärte Stettberger. Daraufhin wurden verschiedene Szenarien durchgesprochen, um doch noch eine Bademöglichkeit zu schaffen. "Letztlich kam der Gemeinderat nach Prüfung aller Unterlagen zum Entschluss, dass die Durchsetzung eines Badesees nicht möglich ist und stimmte den Tektur-Antrag des Eigentümers zu", so der Bürgermeister.

    Schlechte Aussichten für den Johannimarkt

    Nicht weit vom Kiesweiher entfernt, an der Einfahrt zum Unterdorf, sollte außerdem ein Funkturm der Telekom errichtet werden. Der Gemeinderat entschloss sich dazu, diesen Plänen nicht zuzustimmen und den Sendemast stattdessen an der Bundesstraße 2 zu bauen. Zum Schluss dieser außergewöhnlichen Bürgerversammlung beantwortete Stettberger Fragen, die vorab per E-Mail gestellt werden konnten.

    "Bereits im Coronajahr 2020 waren unsere Einwohner mit diversen Projekten durchaus kreativ, aber der direkte Kontakt mit den Mitbürgern fehlt einem schon", erklärte Stettberger und verwies vor allem auf den jährlichen Treffpunkt Johannimarkt. Ob und in welcher Form dieser 2021 stattfinden kann, steht in den Sternen.

    Die einzelnen Sequenzen der Bürgerversammlung können über die Gemeinde-App oder unter www.allmannshofen.deabgerufen werden.

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