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Agrarreform: Der Europapolitiker im Bauernparlament

Agrarreform

Der Europapolitiker im Bauernparlament

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    Markus Ferber
    Markus Ferber

    Biburg/Landkreis Augsburg Die knapp 1500 Bauern im Landkreis haben Sorgen. Das wurde bei der Kreisversammlung des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) in

    Die Verhandlungen über die nächste Agrarreform auf europäischer Ebene kommen langsam in die entscheidende Phase. Und was bislang aus Brüssel und Straßburg über die Pläne zu den Bauern im Augsburger Land durchgedrungen ist, lässt nichts Gutes ahnen. Laut Ringler kreisen die Befürchtungen vor allem um zwei Punkte, die von „existenzieller Wichtigkeit“ seien und die eng mit den bisher bekannten Zielen der neuen EU-Agrarpolitik verbunden sind, wie sie die Europäische Kommission formuliert hat. Laut Ringler befürchten die Bauern ein Verbot des Umbruchs von Grünland. Folge sei bereits, dass „aus Angst vor einer Deadline“ jetzt besonders viel umgebrochen werde. Noch schwerer wiegt für die Bauern offenbar die Gefahr, dass sie auf Druck der EU weitere Flächen zugunsten des Naturschutzes stilllegen müssen. Derzeit ist von sieben Prozent die Rede. Für den Landkreis würde dies laut Ringler den Verlust von 1600 Hektar landwirtschaftlicher Fläche bedeuten. Ringler: „Jeder Hektar ist einer zu viel.“ Schon jetzt seien die Pachtflächen knapp, was die Preise nach oben treibe.

    Helfen kann den Bauern nach Einschätzung des Europapolitikers Ferber nur eine stabile Merheit im Europaparlament und den einzelnen Ländern. So könnten die Pläne der Kommission noch verhindert werden, die auch Ferber als zu bürokratisch und als ungerecht gegenüber den bayerischen Bauern bezeichnete. Ziel des Europaparlaments sei es, dass die bisherigen Summen für die Agrarförderung ungekürzt bleiben und zusätzlich ein Inflationsausgleich oben draufkommt.

    In der Frage der Verteilung ist noch vieles offen. Ferber sprach sich dafür aus, dass den bayerischen Bauern bisher schon erbrachte Leistungen für die Umwelt angerechnet würden. Die neue EU-Agrapolitik nämlich will Subventionen künftig stärker an die gesellschaftliche Leistung der Bauernhöfe für Umwelt oder Arbeitsplätze koppeln. „Greening“ lautet das unter Bayerns Bauern gefürchtete Schlagwort.

    Ziel des Europarlaments, so Ferber, seien faire Wettbewerbsbedingungen für die Bauern und stabile Rahmenbedingungen innerhalb der EU. Wie die Verhandlungen zwischen Parlament, Kommission und nationalen Regierungen ausgehen werden, sei aber schwierig vorher zu sagen.

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