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Adelsried: Wer bezahlt für ein Naturfreibad in Adelsried?

Adelsried

Wer bezahlt für ein Naturfreibad in Adelsried?

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    Das Naturfreibad in Fischach ist Vorbild für die Pläne im Holzwinkel. Ob das Holwinkel-Bad tatsächlich kommt, ist aber noch unklar.
    Das Naturfreibad in Fischach ist Vorbild für die Pläne im Holzwinkel. Ob das Holwinkel-Bad tatsächlich kommt, ist aber noch unklar. Foto: Marcus Merk

    In der Diskussion um ein Naturfreibad in Adelsried sind noch viele Fragen offen. Wie soll es aussehen? Was kostet das Bad? Und wer muss am Ende zahlen? Zweiter Bürgermeister Karl Mayer (CSU) berichtete in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Adelsried über den Stand der Dinge.

    Die Pläne dazu stammen vom Büro Gutmann. Dabei handelt es sich laut Simone Hummel vom Entwicklungsforum Holzwinkel und Altenmünster nur um einen ersten Entwurf. Doch er liefert bereits konkrete Vorstellungen. Demnach soll der Nutzungsbereich auf einem Gelände zwischen Adelsried und Kruichen 1800 Quadratmeter groß werden, für Kleinkinder sind 100 Quadratmeter geplant. Außerdem ist ein ein Turm mit drei Metern Höhe geplant. Weitere Attraktionen könnten ein Matschplatz oder eine Wasserrutsche sein. Ein Kiosk soll für kühle Getränke und Speisen sorgen. Angesprochen wurden auch die Einzäunung, ein Tor sowie die Stellplätze.

    Bei der Kostenschätzung handelt es sich um eine wirklich „grobe Schätzung“, so Simone Hummel. Laut Mayer liegt die bei rund 4,2 Millionen Euro. Allein die Baukosten belaufen sich laut Mayer auf gut 2,8 Millionen Euro. Bei einer ersten Vorstellung des Projekts im April, sprach der Planer noch von Gesamtkosten in Höhe von zwei bis drei Millionen Euro. Hummel betont, für den Bau bestehe Aussicht auf hohe Fördergelder. Förderzusagen seien jedoch erst mit einer Entwurfsplanung im Rahmen einer Objektplanung möglich. Finanziell würde auf die Gemeinden noch ein dicker Brocken zukommen. Dabei geht es nicht nur um die Anschaffungskosten, sondern auch um den Unterhalt.

    Ehrenamtliche sollen Betrieb im Bad unterstützen

    Unterstützung im Betrieb soll es von Ehrenamtlichen geben, so ein Vorschlag von Bonstettens Bürgermeister Anton Gleich. Dennoch kämen noch Beträge auf die Gemeinden zu, die es gilt, gerecht aufzuteilen.

    Je nach Entfernung zum Naturfreibad sollen die Kommunen im Holzwinkel mehr oder weniger zahlen. Je kürzer die Entfernung, desto größer der Betrag. Denn eines scheint klar zu sein: Je weiter die Entfernung ist, umso weniger werde das Bad von den Leuten auch genutzt. Diese Idee gefiel den meisten der Gemeinderäte in Adelsried nicht. Sie plädieren für eine moderate Kostenaufteilung. „Es kann nicht sein, dass unsere Gemeinde die meisten Kosten trägt.“ Zum jetzigen Stand unklar ist auch die ZUfahrt. Wo soll sie hinkommen? „Die Zufahrtswege und Parkplätze müssen auf jeden Fall mit einberechnet werden. Wenn am Tag 3000 Fahrzeuge und mehr kommen, muss die Straße entsprechen ausgebaut und asphaltiert werden. Über diese Zahlen müssen wir unbedingt sprechen“, sagte Josef Zott (CSU). Wichtig seien auch die Betreiberkosten. „Sie werden uns viele Jahre belasten“, meinte Rainer Schrenk (CSU). Deshalb wurde vorgeschlagen, die Kostenschätzung noch mal überprüfen zu lassen. „Das werden wir vornehmen“, so Hummel. Verlässliche Zahlen seien aber erst bei einer Objektplanung zu erhalten. Daher ist es notwendig, eine politische Mehrheit zu bilden und auf deren Basis weitere Planungen zu beauftragen. Ob sie sich Ehrenamtliche in einem Verein beim Herrichten, Pflegen, Einlass oder als Kioskbetreiber engagieren wollen, stelle sich noch heraus. Bei der ersten Vorstellung der Idee im April in der Mehrzweckhalle Adelsried vor 400 Personen hatten sich mehr als 70 Gäste zu Wort gemeldet. Für sie ist ein weiterer Info-Abend vorgesehen.

    Peter Bergmeir: Eröffnung frühestens 2022

    Eine Eröffnung vor 2022 sei ohnehin illusorisch, sagte Weldens Bürgermeister Peter Bergmeir und Vorsitzender des Entwicklungsforums Holzwinkel und Altenmünster, anlässlich der Bürgerversammlung in Welden. Er sprach von einer Strukturverbesserung und von einer enormen Lebensqualität der Bewohner im Holzwinkel. „Dazu brauchen wir aber eine politische Mehrheit und den Willen, das Projekt ernsthaft anzugehen.“ Es sei ein übliches Vorgehen, die Planung nur bis zum Entwurf zu vergeben, dann Fördermittel zu beantragen und anschließend zu entscheiden, ob es realisiert werden kann. „Ob man diese Schritte nun gehen will, ist jetzt die Frage“, so Hummel.

    Neben dem Freibad in Adelsried wird auch über ein weiteres bei Altenmünster diskutiert. Dafür sei aber alleine die Kommune Altenmünster zuständig, sagt Simone Hummel. Laut Bürgermeister Bernhard Walter ist das aber noch in weiter Ferne. Er halte ein eigenes Bad für sinnvoll, sehe aber auch die Kostenschätzung aus Adelsried. „Ein Freibad steht nicht ganz oben auf unserer Prioritätenliste“, sagt Walter. Zunächst müsse man sich um andere Millionenprojekte wie die Ortserneuerung in Hegnenbach oder die Ortsmitte in Altenmünster kümmern. Sich als Kommune dem Bau des Freibads in Adelsried anzuschließen komme für Walter nicht in Frage: „Das ist einfach zu weit weg.“

    Ende des Jahres wird das Thema im Rahmen einer interkommunalen Sitzung erneut behandelt werden.

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