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Adelsried: Bürger kritisieren Pläne für das Naturfreibad in Adelsried

Adelsried

Bürger kritisieren Pläne für das Naturfreibad in Adelsried

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    Das Naturfreibad in Fischach (im Bild) ist ein attraktives Angebot für die ganzen Stauden. Ähnliche Pläne gibt es für den Holzwinkel, doch es gibt nicht nur Befürworter. 
    Das Naturfreibad in Fischach (im Bild) ist ein attraktives Angebot für die ganzen Stauden. Ähnliche Pläne gibt es für den Holzwinkel, doch es gibt nicht nur Befürworter.  Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Zerstörung der Natur, Sicherheit für die Badegäste und Verkehrsbelastung – beim Bürgerdialog zum geplanten Natufreibad gab es eine Reihe von Kritikpunkten. Rund 130 Besucher kamen in die Mehrzweckhalle Adelsried, um am

    Es waren vor allem die Kosten und der Standort, mit denen sich einige Bürger nicht anfreunden konnten. Sind die Zahlen verbindlich? Wie wird das Defizit von 150.000 Euro aufgefangen? Was ist im Hochsommer, wenn das Bad gesperrt werden muss? Bonstettens Bürgermeister Anton Gleich betonte, dass der Vorentwurf noch keine konkrete Planung darstelle. Gleich räumte ein, dass durch die ehrenamtliche Mitarbeit in einem Verein das Defizit deutlich gesenkt werden könne. „Mit dem Risiko, das Bad einmal im Hochsommer sperren zu müssen, weil ein Naturfreibad bekanntlich ohne Chlor betrieben wird, müssen wir leben“, sagte er weiter.

    Doch was passiert, wenn die freiwilligen Helfer nicht mehr wollen? „So manchen Verein ist nach der ersten Euphorie die Puste ausgegangen“, merkte ein Besucher an. Gleich gehe jedoch davon aus, dass ein Verein länger tätig ist und die hoch motivierte Gruppe nicht so schnell aufhören werde.

    Naturfreibad Adelsried: Kritiker warnen vor Folgen für Umwelt

    Sorgen machten sich einige auch über den gewählten Standort. Denn die 2.000 Besucher, die täglich das Bad nutzen wollen. Damit würde der Verkehr zunehmen, was schließlich auch Auswirkungen auf die Natur habe. Bürgermeister Gleich, so schien es, ließ all diese kritischen Stimmen auf sich einprasseln. Er sei überzeugt, dass das Naturfreibad für alle Bewohner im Holzwinkel eine enorme Lebensqualität bedeuten würde: „Wir schaffen hier eine Freizeiteinrichtung. Sehen wir das doch auch einmal als Chance!“ Er betonte: „Wir wollen mit dem Bad einen sozialen Treffpunkt schaffen, für Jugendliche, Kinder und Senioren.“

    Auch von den Bürgern gab es nicht nur Kritik. „Unterschätzt uns nicht“, betonte ein Bürger nachdrücklich. „Wir wollen uns engagieren – nicht zuletzt auch für unsere Kinder.“ Und eine Besucherin schwärmte schon jetzt vom Sommer 2023, wenn sie mit dem Rad zum Bad fahren könne. Eine Dame aus Heretsried brachte es auf den Punkt: „Hintern hoch und auf geht’s!“

    Es gibt einen politischen Konsens für das Naturfreibad

    Die interkommunale Einrichtung Entwicklungsforum Holzwinkel und Altenmünster stellte die Neuerungen im Projektverlauf vor. Im April 2019 wurde die Idee eines Naturfreibades am Standort Adelsried das erste Mal den Bürgern vorgestellt. Mittlerweile ist viel passiert. Das Wichtigste nahm ILE-Managerin Simone Hummel vom Entwicklungsforum gleich vorweg: „Es gibt einen politischen Konsens für das Naturfreibad. Das Projekt gilt in der Zusammenarbeit der fünf Gemeinden (Adelsried, Bonstetten, Emersacker, Heretsried und Welden) bayernweit als einzigartig. „Wir haben die Förderung, wir haben den politischen Konsens der Gemeinden, dass wir planen dürfen und wir haben die Projektgruppe.“ Der Kostenpunkt für diesen Vorentwurf liegt bei 4,2 Millionen Euro.

    Für den Bau des Projekts sind die Gemeinden auf Fördermittel angewiesen. Der interkommunalen Zusammenarbeit sei geschuldet, dass nun Fördermittel von rund 60 Prozent der Netto-Baukosten ohne Deckelung durch das ALE Schwaben (Amt für Ländliche Entwicklung) zugesagt worden sind. Georg Winter, Abgeordneter im Bayerischen Landtag, konnte darüber hinaus noch einen Zuschuss in Höhe von 500.000 Euro für die Planungskosten ermöglichen, so Hummel.

    Naturfreibad: Ein bayernweit einzigartiges Projekt im Holzwinkel

    „Da wir als bayernweit einzigartiges Projekt dieses Freibad interkommunal angehen wollen, planen wir einen Gemeindeverbund von fünf Kommunen, der dann als Eigentümer, als Antragsteller und als Bauherr fungieren wird“, erläuterte Hummel. Nach dem Beschluss der Gemeinderäte soll Ende März ein Zweckverband gegründet werden. Bezüglich des Betriebes plant das Entwicklungsforum mit der Unterstützung Ehrenamtlicher in einem Verein.

    Nach den Beschlüssen der Gemeinderäte soll bis Ende März der Zweckverband gegründet werden. Dann könne die Planung nach Honorarordnung der Architekten in Auftrag gegeben werden. Bis Ende 2020 soll die Genehmigungsphase abgeschlossen sein. Dann erst entscheiden die Gemeinderäte über die Umsetzung und den Bau des Naturfreibades.

    Die Projektgruppe will noch 2020 einen Verein gründen, der den Betrieb unterstützen soll. Gibt es in dem engen Zeitplan keine Verzögerungen, könnte 2021 der Erhalt des Förderbescheids erfolgen, 2022 die Vergabe und Baubeginn. 2023 könnten demnach die ersten Gäste ins Wasser springen.

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