Die Pläne zur künftigen ICE-Trasse zwischen Augsburg und Ulm spaltet Stadt und Land. Vertreter der Stadt
Eine entsprechende Resolution dazu könnte bei der heutigen Sitzung des Gremiums verabschiedet werden. Auf den Weg bringen will sie Gemeinderat Ludwig Lenzgeiger (CSU). Er sagt: „Es ist zentral, der Deutschen Bahn zu kommunizieren, dass wir nicht willig sind, eine Überplanung unserer ohnehin knappen Flur zu akzeptieren.“ Mit der Resolution wolle er zeigen, dass „Diskussionen, wie sie aus der Stadt Augsburg über uns und nicht mit uns geführt werden, von uns entschieden abgelehnt werden“, so Lenzgeiger.
Kreistag verabschiedet Resolution zur ICE-Schnellstrecke
Der Kreistag hatte sich bereits im Sommer ausführlich dafür ausgesprochen, dass im Rahmen des Aus- und Neubaus der Bahnstrecke Augsburg–Ulm der im Bundesverkehrswegeplan 2030 festgelegte Bau eines dritten Gleises zwischen Dinkelscherben und Augsburg realisiert wird. Im Zuge eines entsprechenden Beschlusses zeigten sich die Mitglieder des Gremiums einig darüber, dass die getroffenen Vereinbarungen auch in den Details geschlossen mitgetragen werden müssen. Geplant ist der Bau eines dritten Gleises zwischen
Demgegenüber stehen Überlegungen für einen Neubau einer Schnellbahnstrecke an der Autobahn A 8. Hintergrund ist die Sorge, dass Augsburg beim Fernverkehr immer weiter abgehängt wird. Gegen eine solche Schnellstrecke hatten sich bereits vor Jahren 13 Gemeinden – von Adelsried über Diedorf bis Zusmarshausen – ausgesprochen.
Im neuen Entwurf zur Resolution heißt es, der Bau einer neuen Strecke sei angesichts der derzeitigen baulichen Situation entlang der Autobahn weder realisierbar noch zumutbar. „Jegliche Planungen, die sich nicht auf den Ausbau der Bestandsstrecke konzentrieren, verzögern das Projekt um Jahrzehnte und schaden damit dem gesamten Großraum Augsburg, den Bürgern der Stadt und des Landkreises und letztlich dem Steuerzahler“, erklärt Lenzgeiger in dem Schreiben.
Kein Platz für neue Bahnstrecke an der Autobahn bei Adelsried
Die Adelsrieder Bürgermeisterin Erna Stegherr-Haußmann (SPD) steht als Kreistagsabgeordnete hinter der bestehenden Resolution. Der Nahverkehrstakt dürfe nicht unter einer neuen Schnellstrecke leiden. Gleichzeitig sei es aber „unwahrscheinlich wichtig“, dass auch Augsburg nicht abgehängt werde. Nun solle man die Trassendiskussion ergebnisoffen angehen. Dritter Bürgermeister Stefan Kramer (Freie Wähler) hält schon jetzt nichts von einer neuen Bahnstrecke entlang der Autobahn. Er sagt: „Noch einmal eine Schneise schlagen macht keinen Sinn.“ Das führe nur zu noch mehr Verkehr und Lärm. Außerdem sei zwischen Adelsried und der Autobahn auch kaum Platz für eine Trasse. Es sei enorm wichtig, dass durch den Ausbau der bestehenden Strecke der sogenannte Deutschlandpakt eingehalten werden könne. Er soll die Reisezeit zwischen Augsburg und Ulm verkürzen, die Strecke entlasten und zugleich ein dichteres Angebot an Verbindungen ermöglichen.
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