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A8: Mehr Unfälle auf der A8 nach Corona-Lockerungen

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Mehr Unfälle auf der A8 nach Corona-Lockerungen

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    Am Sonntag ereignete sich auf der A8 bei Zusmarshausen ein schwerer Verkehrsunfall.
    Am Sonntag ereignete sich auf der A8 bei Zusmarshausen ein schwerer Verkehrsunfall. Foto: Marcus Merk

    Das gab es länger nicht mehr: Stundenlange Staus auf der A8. Grund dafür war am Sonntag der Zusammenstoß von gleich drei Autos kurz vor der Ausfahrt Zusmarshausen. Der Verursacher hatte beim Überholen in Fahrtrichtung München ein Auto übersehen. Es kam zu einer Kollision zwischen seinem Suzuki und einem Mercedes. Der Suzuki kam ins Schleudern. Er traf ein drittes Fahrzeug und prallte gegen eine Betonwand.

    Der mutmaßliche Unfallverursacher blieb unverletzt. Seine beiden Beifahrer zogen sich leichte Verletzungen zu. Der Wagen, der ins Schleudern geraten war, wurde stark beschädigt. Die 32-Jährige Beifahrerin des Suzuki musste von der Feuerwehr befreit werden. Die Sperrung dauerte mehrere Stunden.

    Unfall am Freitagabend auf A8: Feuerwehr musste Fahrer und Beifahrer befreien

    Bereits am Freitagabend war ein Lieferwagen, zwischen Augsburg-West und Neusäß, in das Heck eines Lasters gefahren. Der Unfall ereignete sich in Fahrtrichtung Stuttgart auf Höhe der Ausfädelspur. Der mit drei Personen besetzte Lieferwagen geriet unter den Auflieger und wurde etwa 250 Meter bis zur Anschlussstelle Neusäß mitgeschleift. Fahrer und Beifahrer mussten von der Feuerwehr befreit und mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Wegen des geringen Verkehrsaufkommens am Brückentag kam es durch die Sperrung nicht zu größeren Verkehrsbehinderungen.

    Nach den Lockerungen der Corona-Beschränkungen hat der Verkehr fast wieder alte Ausmaße erreicht, berichtet Günther Heinze von der Pansuevia Service. Die Firma betreibt den Abschnitt der A8 zwischen Augsburg und Ulm. Während der Ausgangsbeschränkungen habe es deutlich weniger Unfälle gegeben: „Wir haben noch etwas weniger Verkehr als vor Corona, aber es steigt wieder. Das führt auch proportional zu mehr Unfällen“, erklärt Heinze. Von der Schwere her, seien die Unfälle gleich geblieben.

    Heinze glaubt, dass weniger gerast wird

    Es hat aber Hoffnung, dass die Unfälle in Zukunft zurückgehen können: „Die Leute sind vernünftiger geworden. Ich habe den Eindruck, dass weniger gerast wird“, findet er. Vielleicht seien die Leute durch die Ausgangsbeschränkungen etwas zum Nachdenken gekommen, meint Heinze.

    Auch Josef Sitterer sieht die Normalität auf den Straßen zurückkehren. „Wir haben eine starke Zunahme, aber sind noch nicht ganz beim alten Verkehrsaufkommen“, schätzt der Leiter der Dienststelle der Autobahnpolizei in Gersthofen. Sitterer führt den Unterschied vor allem auf die Einschränkungen des grenzüberschreitenden Verkehrs zurück. Als Autofahrer merke man von dem leicht gesunkenen Verkehr aber nicht viel. „Die Normalität ist auf den Straßen zurückgekehrt“, sagt Sitterer.

    Bauarbeiten zur Fahrbahnerneuerung auf der B2 zwischen Meitingen und der Ausfahrt Biberbach.
    Bauarbeiten zur Fahrbahnerneuerung auf der B2 zwischen Meitingen und der Ausfahrt Biberbach. Foto: Marcus Merk

    Laut Polizei verhielten sich die Autofahrer, wie vor Corona-Zeiten

    Zu dieser Normalität gehören auch Debatten über eine Tempolimit auf der A8. Auslöser sind die Unfallzahlen der vergangenen Jahre auf der ausgebauten Strecke. Das Innenministerium in München prüft ein Tempolimit zwischen Augsburg und Ulm. Politiker aus der Region fordern eine Verkehrssteuerung über Telematik mit einer variabelen Geschwindigkeitsbeschränkung. Konkret geändert sich in den vergangenen Jahren nichts. Werden nun die Autofahrer nach Corona vernünftiger? Polizist Sitterer ist skeptisch.

    Im Großen und Ganzen würden die Autofahrer sich so verhalten wie vor Corona, glaubt Sitterer. Während des Lockdowns seien die Leute aber weniger riskant gefahren. „Wenn die Straßen leer sind, gibt es weniger Gründe für riskante Überholmanöver“, erklärt der Dienststellenleiter.

    Auch andere Dinge können zu Sperrungen führen

    Es sei auch vor Corona durchaus vorgekommen, dass Autobahnen mehrmals an einem Wochenende gesperrt wurden: „ Das muss nicht immer ein schwerer Unfall sein“, erklärt Sitterer. Auch ein umgekippter LKW, der seine Ladung verloren hat, könnte längerer Sperrungen verursachen. „Das ist nichts Besonderes und deutet nicht auf mehr Unfälle hin“, findet Sitterer.

    Ein weiteres normales Ereignis auf deutschen Autobahnen sind Baustellen. Auf der B2 bei Meitingen wird gerade Flüsterasphalt verlegt. Die Bauarbeiten finden auf einem sechs Kilometer langen Abschnitt statt und könnten Verzögerungen bei der Fahrt in Richtung Augsburg zur Folge haben.

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