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Landkreis Augsburg: Was bedeutet die Trassen-Vorstellung der Bahn für die Region?

Landkreis Augsburg

Was bedeutet die Trassen-Vorstellung der Bahn für die Region?

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    Die Bahn stellt am Freitag ihre Vorschlagsvariante für die Fernverkehrstrasse von Ulm nach Augsburg vor.
    Die Bahn stellt am Freitag ihre Vorschlagsvariante für die Fernverkehrstrasse von Ulm nach Augsburg vor. Foto: Marcus Merk

    Erst drei Wochen ist die Nachricht der Regierung von Schwaben alt, welche Trassenvarianten nach dem Abschluss des Raumordnungsverfahrens für den Fernverkehr der Bahn zwischen Ulm und Augsburg überhaupt noch möglich sind. Doch während die Fachleute der Regierung die bis dahin möglichen Varianten geprüft haben, hat die Bahn an anderer Stelle weitergearbeitet und zieht nun die ihr liebste Trassenvariante aus der Schublade und stellt sie bereits am Freitag vor. Der Plan ist damit aber nicht endgültig. Das passiert in den nächsten Monaten.

    Das Tempo der Bahn überrascht auch Bundestagsabgeordneten Hansjörg Durz (CSU). Er hatte zwar damit gerechnet, dass die Bahn demnächst ihre Wunschtrasse zwischen Augsburg und Ulm vorstellen würde, "aber nicht, dass das so schnell passiert". Erst seit wenigen Wochen steht fest, wo eine solche Fernverkehrstrasse überhaupt gebaut werden dürfte, ohne wichtige Faktoren für Mensch, Umwelt oder Natur zu stark zu belasten. Seitdem steht fest: Die Bestandsstrecke wird nicht vierspurig ausgebaut. Auch eine Variante mit einer Brücke durchs Mindeltal im Landkreis Günzburg ist nicht mehr möglich.

    Trasse Augsburg-Ulm: Bahn scheint passende Variante in der Schublade zu haben

    Dass die Vorschlagstrasse der Bahn jetzt so rasch kommt, lässt freilich einen einfachen Rückschluss zu: Nachdem die Regierung von Schwaben mit ihrer Prüfung fertig war, musste die Bahn an ihren eigenen Plänen nicht mehr viel ändern. Und doch wird die Variante, die am Freitag in Augsburg vorgestellt wird, dann nicht das Ende der Planungen sein, erklärt Hansjörg Durz. "Die Vorschlagstrasse ist noch nicht die Vorzugstrasse". Diese wird voraussichtlich im nächsten Frühjahr 2025 beim Bundestag einreicht, der schließlich über die endgültige Freigabe der finanziellen Mittel für den Bau entscheidet.

    Bis dahin sei es nun wichtig, als Region zusammenzustehen, so Hansjörg Durz. "Immer, wenn wir uns einig sind, sind wir auch stark", sagt er. Bei den betroffenen Gemeinden sind die Erwartungen groß: Nicht zuletzt in Diedorf und Neusäß gibt es immer noch die Furcht vor einer Umsetzung der "violetten" Variante, die durchs Roth- und Schmuttertal führt und die Stadt Neusäß ebenso durchschneiden würde wie ein Ausbau der Bestandsstrecke. Dennoch ist Bürgermeister Richard Greiner zuversichtlich. In einer Ausschusssitzung sagte er am Dienstag, dass das Gebot der Trassenbündelung gegen diese Alternative spreche und für einen Ausbau entlang der Autobahn.

    Bahnstrecke Augsburg-Ulm: Mischung der verbliebenen Varianten ist möglich

    Mut mache ihm zudem, dass ein Mix der verschiedenen noch verbliebenen Streckenvarianten möglich sei, im Idealfall sei das für Neusäß "die türkise Variante im Stadtgebiet", die wichtige Flächen zwischen Täfertingen und dem Augsburger Stadtteil Bärenkeller nicht durchschneide. Ein Stück weiter westlich hofft Bürgermeister Bernhard Uhl deshalb für Zusmarshausen weiter auf eine Lösung mit einem Bahnhof Zusamtal, wie sie in einer orangen Variante möglich wäre. Damit würde auch eine Talbrücke zwischen Wörleschwang und Wollbach (geplant auf der türkisen Trasse dort) umgangen. 

    Auch mit der Vorstellung der Vorschlagsvariante werden die Diskussionen deshalb nicht zu Ende sein. Hansjörg Durz: "Ich erwarte, dass in den nächsten Monaten Themen wie der Lärmschutz für Adelsried oder andere Kommunen entlang der Autobahn abschließend geklärt werden." Er hatte sich gemeinsam mit Landrat Martin Sailer dafür ausgesprochen, durch einen Kreistagsbeschluss so schnell wie möglich die Forderungen aus dem Landkreis an die Bahn weiterzuleiten.

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