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Raumnot in der Grundschule: Nun landet das Thema im Schulverband
![Die Erweiterung der Grundschule Westendorf ist Thema im Schulverband. Die Erweiterung der Grundschule Westendorf ist Thema im Schulverband.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Die Grundschule in Westendorf ist zu klein. Nun lässt der Schulverband eine Erweiterung prüfen. Die Kosten für die Gemeinden steigen.
„Wenn die Gemeinde nicht neu baut, dann landet das Thema wieder beim Schulverband.“ Mit diesen Worten legte Westendorfs Bürgermeister Steffen Richter die Idee eines Neubaus der Grundschule ad acta, womit das Thema der Raumnot in der Grundschule wieder zum Thema des Schulverbands wurde.
Hintergrund: Das Westendorfer Ratsgremium hat sich gegen einen Neubau der Grundschule samt Turnhalle entschieden. In der dafür beauftragten Machbarkeitsstudie gab es mehrere bauliche Varianten, die 13 bis 15 Millionen Euro gekostet hätten. Doch nicht nur die hohen Kosten und die angespannte Haushaltslage brachten das Ratsgremium davon ab, die Grundschule – die baulich in Ordnung ist, aber zu klein wird – neu zu errichten. Auch die Bauzeiten von mindestens viereinhalb Jahren (je nach Planung) passten nicht zu dem, was die Schulbedarfsprognose sagt. Diese besagt nämlich, dass im Schuljahr 2024/2025 ein siebtes Klassenzimmer fehlt. Ab dem Jahr 2026 verschärft sich die Raumnot durch den gesetzlichen Anspruch auf Ganztagesbetreuung. Ein Neubau wäre bis zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht realisierbar.
Gemeinde Westendorf muss 2023 deutlich mehr Umlage zahlen
Mit dieser Vorgeschichte landete das Thema nun im Schulverband. Hier wurden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vorgestellt und eine neue Anforderung an das Planungsbüro formuliert. Nun soll geprüft werden, in welchem Zeitraum eine Sanierung und ein Ausbau der Grundschule umgesetzt werden könnten – und was diese Variante den Schulverband kosten würde. Im Fokus steht in erster Linie die Erweiterung um ein Klassenzimmer sowie um Räumlichkeiten für die Ganztagesbetreuung. Die Erweiterung der Turnhalle bleibt Thema, wird aber nicht priorisiert behandelt, erklärte Richter in seiner Funktion als Schulverbandsvorsitzender auf Nachfrage.
Das zweite große Thema in der Schulverbandssitzung waren die Finanzen, denn auch im Schulverband fallen nun höhere Kosten an. Die Umlage pro Schülerin bzw. pro Schüler steigt. 2550 Euro Verwaltungsumlage plus 265 Euro Investitionsumlage fallen pro Verbandsschüler an. Im Jahr 2022 gab es keine Investitionsumlage. Auch die Verwaltungsumlage fiel mit 2300 Euro geringer aus. In Summe bedeutet das, dass die Gemeinde Kühlenthal für 27 Schülerinnen und Schüler rund 76.000 Euro bezahlen muss (2022: 53.000 Euro); die Gemeinde Westendorf muss 214.000 Euro im Jahr 2023 an Umlage bezahlen (2022: 154.000 Euro). Marco Schopper, der Kämmerer und Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft Nordendorf, erklärt: Kostensteigerungen für Energie, Personal, Schülerbeförderung und Jugendsozialarbeit schlagen im Verwaltungshaushalt zu Buche. Da keine Zuführung aus dem Vermögenshaushalt möglich ist, steige die Umlage.
Nach Jahren muss wieder eine Investitionsumlage bezahlt werden
„Aufgrund des veranschlagten Investitionsprogramms war es notwendig, Investitionsumlagen von den Gemeinden zu erheben“, so Schopper. In den Vorjahren konnte auf die Erhebung verzichtet werden. Dies sei im Wesentlichen auf die vorzufinanzierenden Zuschüsse für die zahlreichen Sonderprogramme zurückzuführen, führt der Kämmerer weiter aus. Hierunter fällt unter anderem das Digitalbudget mit Ausgaben in Höhe von 34.000 Euro.
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