Für sie sind die Augsburger Sommernächte ein Heimspiel: Wenn Mimi und Josy mit ihrer Band "Havet" am Samstagabend auf dem Moritzplatz auftreten, soll es für die beiden Sängerinnen zum Genuss werden, wünscht sich Josy. Die Schwestern aus Augsburg hoffen darauf, in viele bekannte Gesichter unter den Besuchern zu blicken und freuen sich an den Tagen zuvor auf das Konzert (Samstag, 21.40 Uhr am Moritzplatz). Wie gut die Musik ihres neuen Albums beim breiten Publikum auf den Sommernächten ankommt, ist ungewiss. Denn die Musikerinnen haben sich stark gewandelt.
Vor vier Jahren wurden Mimi und Josy durch ihren TV-Erfolg bei "The Voice Kids" schlagartig einem Millionen-Publikum bekannt. Seitdem ist viel passiert in ihrem Leben: Schulabschluss, Erwachsenwerden und die Corona-Pandemie – inmitten all der Herausforderungen haben die beiden ihren ganz eigenen Musikstil für sich entdeckt, sagt Josy: "Wir konnten die Zeit für uns nutzen, um neue Lieder zu schreiben und unseren eigenen Stil zu finden."
Mimi und Josy spielen jetzt mit "Havet" – und haben ihren eigenen Stil gefunden
Neu erfunden haben sich die beiden aber nicht, betont sie: "Wir sind ja immer noch dieselben Menschen wie damals – nur etwas älter und mit mehr Ahnung, was genau wir machen wollen mit unserer Musik!" Jetzt wissen sie es ganz genau: Indie-Pop – und zwar in der neuen Besetzung ihrer Band auch ein bisschen surfy und funky. Was genau das bedeutet, darüber konnten sich Fans bereits beim Modularfestival Ende Mai einen Eindruck verschaffen.
Die Stimmen der beiden klingen jetzt erwachsener, verleihen den selbst geschriebenen Songs mehr Charakter. Die Lieder der beiden sind soulig, tanzbar und und meist Indie-Pop, teils mit Einflüssen aus der Rockmusik – gerade auch dank der frisch zusammengestellten Band: Silvan Lackerschmid an der Gitarre, Nick Hermann sitzt am Schlagzeug und Cecilia Ribbeck spielt Bass.
Band "Havet": Mimi und Josy lassen "The Voice Kids" hinter sich
Ihre Vergangenheit bei "The Voice Kids" lassen Mimi und Josy nun spätestens mit Havet hinter sich. Der Bandname kommt aus dem Schwedischen und bedeutet auf Deutsch "das Meer". Die Namensfindung beruht aber nicht nur darauf, dass die Schwestern eine starke familiäre Bindung zu dem Land im Norden haben – ihre Mutter ist in Stockholm aufgewachsen – sondern zeigt auch, dass Mimi und Josy ihren gemeinsamen Musikstil ganz klar mit der Farbe Blau verbinden.
Das Modular-Festival war für die beiden auch ein Wagnis. Der erste Live-Auftritt überhaupt mit "Havet", noch dazu stellten sie ihre neueste EP erstmals einem Live-Publikum vor. Das Publikum auf dem Jugendfestival Modular nahm die neue Musik gut an und machte den Auftritt für die Band zu einem absoluten Wahnsinn, wie Josy sagt: "Es war ein unbeschreibliches Gefühl zu sehen, wie gut die eigene Musik bei den Menschen ankommt."
"Havet" auf den Augsburger Sommernächten: Mimi und Josy voller Vorfreude
Das ist es auch, was die beiden am Musiker-Dasein besonders lieben: Konzerte spielen, die Gemeinschaft erleben, die ihre Musik mit sich bringt und gemeinsam mit anderen aus dem Musik-Business etwas Kreatives produzieren. Was als Musiker heute teilweise etwas anstrengend sein kann, sei die Tatsache, dass es nicht mehr ausreiche, einfach Musik zu machen, sagt Josy: "Eigentlich muss man nebenher auch noch eine Social-Media-Präsenz aufbauen. Das nervt manchmal auch ein bisschen."
Doch gleichzeitig ist es ein Weg, ihren Fans neue Musik zu präsentieren. Und das machen Havet gerade auf Instagram mit großem Erfolg: 255.000 Nutzer folgen ihrem Acount, auf dem sie immer wieder Videos von Unplugged-Versionen ihrer neuen Songs oder Mitschnitte von Konzerten zeigen. Zuletzt haben sie eine Zusammenfassung ihres Auftritts beim Modular geteilt: "Uns hat es so krass Spaß gemacht, dass wir es gar nicht erwarten können, viel mehr live zu spielen."