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Utting: Uttinger Summerpark: „Das wird hier schon ein wenig Ballermann-mäßig“

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Uttinger Summerpark: „Das wird hier schon ein wenig Ballermann-mäßig“

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    Der Summerpark in Utting sorgt weiter für Aufregung im Ort.
    Der Summerpark in Utting sorgt weiter für Aufregung im Ort. Foto: Thorsten Jordan

    Es kehrt keine Ruhe ein im Uttinger Summerpark. Seit bekannt wurde, dass ein Anwohner erst mit Klage gedroht, jetzt diese auch beim Bayerischen Verwaltungsgericht München eingereicht hat, wird das Thema im Ort und weit darüber hinaus diskutiert. Der Kläger fühlt sich durch Veranstaltungen wie den Summermarkt oder auf der Seebühne in seiner Ruhe gestört. Auch wenn andere Anlieger am Park die eingereichte Klage als überzogen ansehen, können sie den Ärger des Klägers in weiten Teilen verstehen.

    „Das wird hier schon ein wenig Ballermann-mäßig“, sagt Martina Grunow im Gespräch mit unserer Redaktion. Sie ist die Einzige, deren Namen in diesem Zusammenhang genannt werden darf. Alle anderen Gesprächspartner waren dazu nicht bereit. Positiv bewertet Grunow, dass es im Summerpark jetzt zumindest eine öffentliche Toilette gebe und damit die Zahl der „Wildbisler“ zumindest reduziert worden sei.

    Der Summerpark werde vorwiegend in Ufernähe immer stärker als Badewiese genutzt und sie stelle fest, dass das Verhalten der Menschen immer rücksichtsloser werde. Gegen die Veranstaltungen wie die Seebühne oder den Summermarkt habe sie absolut nichts einzuwenden, betont Grunow. Im Gegenteil: „Die Seebühne haben wir immer gerne unterstützt und es wäre sehr schade, wenn es diese Veranstaltung nicht mehr gibt.“

    Anwohner beklagen: Der Summerpark in Utting ist überlastet

    Auch der Tenor der anderen befragten Anwohner geht in diese Richtung: Seebühne und Summermarkt seien nicht der Kern des Problems, aber die Summe der Veranstaltungen im Laufe eines Jahres und die grundsätzliche Entwicklung des Summerparks liege einigen schwer im Magen. „Der Summerpark ist überlastet“, sagt ein Anwohner, „und die Gemeinde tut einfach nichts dagegen.“ Mit dem Bau des neuen Mehrgenerationenspielplatzes, der Pergola hinter dem Rathaus, die als Jugendtreffpunkt genutzt werden kann, dem Spielmobil und künftig auch noch dem Refugium sei einfach zu viel Trubel im Park. „Und dann wird der Park auch immer mehr als Badeplatz genutzt.“

    Das Gesamtpaket passe nicht, sagen einige, die sich auch darüber beklagen, im Summerpark fänden immer wieder wilde Gelage statt. „Es ist nicht nur laut, am nächsten Tag ist auch überall der Müll vorzufinden“, beklagt sich ein anderer Anwohner. „Im Moment ist es allerdings etwas weniger geworden, das könnte damit zusammenhängen, dass gerade keine Züge in Utting halten.“ Viele Kleinigkeiten hätten sich in der Summe aufgeschaukelt und zumindest bei einem Anwohner dazu geführt, gegen die Gemeinde zu klagen.

    Von nächtlichen Feiern mit lauter Musikbeschallung für die ganze Nachbarschaft spricht eine weitere Anwohnerin am Summerpark. Gleichzeitig wirft sie dem Kläger vor, dass die Existenz der Seebühne und des Summermarkts „in seiner Vorstellung von sozialem Leben“ so unerträglich sei, „dass er beides an andere Dorfbewohner abwälzen möchte.“ Der Kläger hatte vorgeschlagen, die beiden Veranstaltungen in weniger sensible Gebiete wie das Freizeitgelände oder das Gelände an der Alten Feuerwehr in Utting zu verlagern. Er beruft sich laut einer Pressemitteilung darauf, in einem reinen Wohngebiet zu wohnen, in dem er ein Recht auf Ruhe habe und das der Freizeitlärm aus dem angrenzenden Park nicht zu einer unzumutbaren Belästigung der Anwohner führen darf.

    Die Gemeinde Utting will keine zusätzlichen Veranstaltungen im Summerpark erlauben

    Viel will Bürgermeister Florian Hoffmann zu der ganzen Angelegenheit eigentlich nicht mehr sagen. „Der Summerpark ist keine offizielle Badestelle, es gibt keinen Seezugang. Aber soll ich den Menschen verbieten, sich dort auf die Wiese zu legen?“ Beim Summerpark handele es sich schließlich um eine öffentliche Parkanlage. Man wolle seitens der Gemeinde aber dafür Sorge tragen, dass außer den etablierten keine zusätzlichen Veranstaltungen im Park mehr stattfinden. Ansonsten gelte im Summerpark die Satzung aus dem Jahr 2017. Demnach sind Partys im Park verboten, auch das Mitbringen von alkoholischen Getränken oder das Abspielen von Musik sowie übermäßiger Lärm jeder Art. Für das angrenzende Wohngebiet gelte die bayerische Freizeitlärmrichtlinie, laut der die Nachtruhe im Wohngebiet um 22 Uhr beginnt. „Die halten wir mit dem Summermarkt ein, der Markt endete sogar eine Stunde früher als zulässig, was wir als Entgegenkommen an die Anlieger werten“, so Hoffmann. Bei der Seebühne sei die Vorschrift zuletzt um rund 15 Minuten überzogen worden.

    Außerdem sorge die Gemeinde Utting mit Streetworker und Security für möglichst viel Ordnung im Park. Vorwürfe, der Spielplatz hätte dort erst gar nicht entstehen dürfen, weist Hoffmann entschieden zurück. „Wir sind froh, mit dem Mehrgenerationenspielplatz einen Ort geschaffen zu haben, wo sich Menschen treffen und gemeinsam Zeit verbringen können.“ Er ergänzt: „Der Spielplatz schließt offiziell um 20 Uhr, bis dahin darf er natürlich bespielt werden.“ Beklagt wird vonseiten eines Anwohners, dass Kinder den Kies unterhalb der Röhrenrutsche durch diese rieseln ließen, was zu einer ständigen Geräuschkulisse führe.

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