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Utting: Indische Familie übernimmt den Wittelsbacher Hof

Utting

Indische Familie übernimmt Restaurant und Hotel in Utting

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    Dhanraj Barde und seine Frau Priti betreiben das Hotel und das Restaurant in Utting.
    Dhanraj Barde und seine Frau Priti betreiben das Hotel und das Restaurant in Utting. Foto: Christian Rudnik

    Asiatische Küche liegt derzeit im Trend. Am Ammersee gibt es nun ein weiteres Angebot. Im Wittelsbacher Hof in Utting kommen ab sofort indische Speisen auf den Tisch. Dafür wurde die Küche extra umgebaut. Dhanraj Barde und seine Frau Priti haben nicht nur das Restaurant, sondern auch das Hotel von Franz Wiesheu gepachtet. Dessen Familie hatte den Traditionsgasthof zuvor selbst betrieben, aber seit einigen Monaten geschlossen. Im Gespräch mit unserer Redaktion äußert sich Dhanraj Barde, wie es dazu kam und zu den Plänen seiner Familie. Er selbst arbeitet als Elektroingenieur in München und hat einen größeren Partner mit an Bord.

    "Franz Wiesheu hatte die Wahl zwischen mehreren Interessenten, deswegen freuen wir uns sehr, dass er sich für uns entschieden hat", sagt Barde. Da er einen Vollzeitjob hat, ist seine Frau als Geschäftsführerin tätig. Zum Start bringt er sich noch mit ein. Das Hotel hat die Familie schon Anfang Oktober eröffnet, seit Freitag können die Gäste auch wieder das Restaurant nahe des Uttinger Bahnhofs besuchen. "Wir nutzen einen Ofen mit offener Flamme. Die Umbauten mussten vom Gewerbeamt noch abgenommen werden, deswegen war zunächst nur das Hotel geöffnet." 

    Köche trainieren Kochen für deutsche Geschmacksnerven

    Je drei Köche und Kellner beschäftigt die Familie. "Die Köche haben in Indien in Hotels gearbeitet. Wir haben sie auf den deutschen Geschmack trainiert", sagt Dhanraj Barde mit Blick darauf, dass in Wenn das Wetter passt, öffnet zudem der Biergarten.

    Das Restaurant im Wittelsbacher Hof in Utting heißt jetzt Taj Mahal und bietet indische Küche an.
    Das Restaurant im Wittelsbacher Hof in Utting heißt jetzt Taj Mahal und bietet indische Küche an. Foto: Christian Rudnik

    Dass sie unter die Gastronomen gegangen sind, hat mit der beruflichen Vorgeschichte seiner Frau zu tun, sagt er. Sie habe in München für einen indischen Großhändler für Lebensmittel gearbeitet. "Als unsere Tochter, sie ist jetzt zweieinhalb Jahre alt, geboren wurde, haben wir nach einer Möglichkeit gesucht, dass sie in der Nähe unseres Wohnortes arbeiten kann. Der Arbeitgeber schlug vor, dass sie das Restaurant in Utting leiten könnte und die Familie stimmte zu. Sie wurde von der Angestellten zur Geschäftspartnerin. Der Großhändler betreibe bereits ein Hotel in Rothenburg ob der Tauber und verfüge dadurch über hilfreiches Wissen, so Barde.

    Die beiden haben 2017 geheiratet und sie zog von Indien an den Ammersee. Dhanraj Barde machte bei der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit einen dreimonatigen Intensivsprachkurs und kam 2014 nach Deutschland. "Für mich war es durch meine Erfahrungen in Indien einfacher, hier anzukommen. Ich stamme aus dem Südwesten und bin dann in den Süden Indiens gezogen. Das war wie ein anderes Land von der Art zu leben und zu reden. Sie haben auch ihr eigenes Alphabet. Da habe ich schon gemerkt, wie wichtig Integration ist." In

    13 Zimmer vermieten die neuen Pächter in dem Hotel nahe des Uttinger Bahnhofs. Drei werden fürs Personal benötigt.
    13 Zimmer vermieten die neuen Pächter in dem Hotel nahe des Uttinger Bahnhofs. Drei werden fürs Personal benötigt. Foto: Christian Rudnik

    Die Familie betreibt nicht nur das Restaurant, sondern vermietet zudem 13 der 16 Zimmer in dem Hotel. Drei werden fürs Personal benötigt. Zwei Servicekräfte kümmern sich laut Barde um die Gäste und die Zimmer. Die beiden Säle wollen er und seine 31-jährige Frau für Feiern und Veranstaltungen vermieten. Sie hoffen zudem, mehr Gäste aus Asien an den Ammersee locken zu können. "Bisher sieht Urlaub oft so aus, dass sie nur die Großstädte anschauen. Aber es lohnt sich, am Ammersee Urlaub zu machen, dafür wollen wir werben."

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