Die Grundschule Utting befindet sich im Aufbruch
Ein vegetarisches Kochbuch, ein Trimm-dich-Pfad oder eine Müllsammelaktion, die Liste der Engagements ist lang. Beim Schulfest wird das Projekt "Frei-Day" vorgestellt.
Ein erster Rückblick an der Grundschule Utting macht deutlich: Das Engagement hat sich gelohnt. Aufmerksame Beobachter sowie Einwohner des Ortes waren in den letzten Monaten Zeugen einiger Veränderungen, die von einem Großteil der Grundschulkinder durchgeführt wurden. Sie bemalten beispielsweise nicht nur den Boden ihres Pausenhofs mit einladenden Spielen anhand von bunter Farbe, sondern entwarfen alle Neuerungen selbst und setzten diese eigenhändig um. Doch wie kam es dazu?
Seit Beginn des laufenden Schuljahres widmen sich die Kinder der 2. und 3. Klassen dem Projekt der 2012 gegründeten Bildungsorganisation „Frei Day: Schule im Aufbruch“. Ziel ist, dass sich die Kinder mit den aktuellen gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen beschäftigen, die an den 17 nachhaltigen Zielen der Vereinten Nationen orientiert sind. Konkret heißt das, dass die Schülerinnen und Schüler selbstständig und handlungsorientiert mit ausreichendem Freiraum an einem Projekt arbeiten, während Lehrerinnen und Lehrer hingegen nur begleitende Funktion haben. In Utting zeichnen sich Schulleiterin Katharina Schippl und die stellvertretende Schulleiterin Elisabeth Bergmann mit Unterstützung des Kollegiums dafür verantwortlich.
Lehrkräfte haben beim Projekt "Frei-Day" in Utting nur eine begleitende Funktion
Rund 80 Kinder in 16 Gruppen arbeiten an einem der acht ausgewählten Ziele. Daraus entwickelten sie eigenständig kreative Ideen, die in ihrem Lebens- und Schulumfeld umgesetzt werden sollten. In Projektgruppen wirkten die Schulkinder selbstständig und eigenverantwortlich im Schulhaus, Pausenhof und in der Gemeinde mit und regten zu Veränderung und Umgestaltung an. „Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen“, freute sich Elisabeth Bergmann.
„Es entstanden Nistkästen, die rings um das Schulgebäude angebracht wurden. Dazu stellten die Kinder auch eigenständig den Kontakt zu einer Schreinerei her, um das benötigte Material zu besorgen.“ Weiter berichtete sie auch von einem neu erarbeitenden, vegetarischen Kochbuch, das zu einem schulinternen, gemeinsamen Frühstück führte. Aufgrund des durchschlagenden Erfolgs werde nun darüber nachgedacht, dies regelmäßig durchzuführen. Zudem erarbeiteten die Kinder neue Pausenhofregeln.
Sprichwörtlich in die Wege geleitet wurde alles für das Projekt „Zu Fuß zur Schule“, das direkt nach den Pfingstferien startete. Außerdem wurden ein Trimm-dich-Pfad für das Schulhaus gestaltet, örtliche Spendenkisten gebaut, sowie eine Müllsammelaktion vor Ort durchgeführt. Die Gewinnerbilder des initiierten Malwettbewerbs zieren jetzt die Wände des Mehrzweckraums und der Erlös des Flohmarkts mit Sachspenden der Schulkinder wurde dem SOS-Kinderheim in Dießen gespendet.
Ihren Flohmarkt-Erlös spenden Uttinger Grundschulkinder an das SOS-Kinderheim in Dießen
Fest im Schulhaus integriert ist auch das „Verschenkeregal“. „Die Kinder haben es selbst gebaut und bestücken es mit den Dingen, die gut erhalten, aber von ihnen selbst nicht mehr gebraucht werden“, erklärte Bergmann. Die positive Resonanz auch vonseiten der Eltern sei überwältigend, denn diese sprächen sich explizit dafür aus, dass „Frei Day“ auch im kommenden Schuljahr fortgeführt werde. Um sich ein persönliches Bild machen zu können, lädt die Grundschule Utting herzlich zum Schulfest am Freitag, 5. Juli, bei dem das Gesamtprojekt präsentiert wird, ein.
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.