In Utting ist der in den 1960er-Jahren erbaute Sammelkanal der Ammerseewerke, der die Abwässer der Gemeinden Raisting, Dießen und Riederau über Utting und Schondorf zur Verbandskläranlage nach Eching transportiert aufgrund von Alterungserscheinungen mittlerweile undicht. Das heißt, Abwasser kann in das Erdreich gelangen, aber auch Wurzeln wachsen in den Kanal. Diese Wurzeleinwüchse haben bereits zu Verstopfungen geführt, die mit nicht unerheblichem Aufwand behoben werden mussten.
Um den in Teilen auch auf Privatgrund verlaufenden Kanal wieder in einen auf lange Zeit dichten und betriebssicheren Zustand zu bringen, sind umfangreiche Sanierungsarbeiten geplant. Durch Einsatz innovativer Sanierungstechnik kann laut einer Pressemitteilung der Ammerseewerke auf Grabungsarbeiten größtenteils verzichtet werden, lediglich an einigen Schächten werden kleine Baugruben erforderlich. So kommt über weite Strecken das Schlauchlinerverfahren zum Einsatz. Hierbei wird ein mit Polyesterharz getränkter Glasfasergewebeschlauch in den vorab gereinigten Kanal eingebracht und dort mittels UV-Licht zu einem neuen Rohr ausgehärtet. In den begehbaren Schachtbauwerken wird händisch eine Betonsanierung durchgeführt.
Im Zuge der Arbeiten werden auch die Hausanschlussleitungen auf den Privatgrundstücken vom Haus-Revisionsschacht bis zum Sammelkanal sowie die Revisionsschächte selbst saniert. Dies wird ebenfalls mit dem Schlauchlinerverfahren ohne Aufgrabungen erfolgen können.
Baumaterialien und Gerätschaften müssen teils auf privatem Grund in Utting gelagert werden
Zur Durchführung der Arbeiten ist es laut Pressemitteilung erforderlich, das Abwasser mittels einer Pumpstrecke am Sammelkanal vorbei zu leiten. Hierfür werden Pumpen aufgestellt und Rohrleitungen in Teilbereichen der Eduard-Thöny-Straße, Bei den Selzam Weiden, am Fußweg entlang der Bahn und am Waldaweg bis zum Bahnhofplatz verlegt. Für die Maßnahmen müssen Material und Gerätschaften an verschiedenen Stellen des Kanals (Revisionsschächte) zum Einsatz gebracht werden, wofür auch der Zugang auf die Privatgrundstücke erforderlich wird.
Die Arbeiten werden von Juni bis September ausgeführt. In Abstimmung mit der Gemeinde Utting werden die Sanierungsarbeiten in den stark frequentierten Bereichen Summerpark, Dampfersteg, Segelschule, Café, Restaurant und Bootswerft an der Seestraße bis zum Strandbad nur außerhalb der Pfingst- und Sommerferien durchgeführt.
Das Sanierungsgebiet umfasst folgende Straßen beziehungsweise Teilbereiche davon: Eduard-Thöny-Straße, Summerpark, Seestraße.
Die Kosten der Sanierungsmaßnahme in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro tragen die Ammerseewerke. Möglicherweise entstehende Flurschäden werden kostenfrei beseitigt. (AZ)