Ein Wechselbad der Gefühle erlebte Triathlet Dominic Wimmer bei der Ironman-Europameisterschaft in Frankfurt. Dort kämpfte nicht nur ein namhaftes Profifeld um die letzten Tickets für die Ironman-WM auf Hawaii in diesem Jahr, sondern auch weit über 2000 Amateure waren am Start. Nach Temperaturen von weit über 30 Grad in den Tagen vor dem Rennen schüttete es am Wettkampftag – und stellte auch den Dießener vor Probleme.
Die 3,8 Kilometer lange Schwimmstrecke im Langener Waldsee musste aufgrund der warmen Wassertemperaturen ohne Neoprenanzug absolviert werden. Dominic Wimmer war zunächst gut im Rennen, bekam jedoch nach rund zweieinhalb Kilometern einen Fußtritt eines anderen Athleten gegen den Kopf. Da seine Schwimmbrille nicht mehr dicht war, verlor er zeitweise die Orientierung und verschwamm sich. Nach 68 Minuten war er wieder in Land und nahm die 177 Kilometer lange Radstrecke mit rund 1300 Höhenmetern in Angriff.
„Ich fühlte mich sehr gut und konnte mich trotz sintflutartiger Regenfälle kontinuierlich nach vorn kämpfen“, so der Dießener. Nach gut 60 Kilometern der Schreckmoment: In einer Kurve stürzte ein Athlet vor Wimmer, der auch nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte und im Straßengraben landete. „Ich musste mich erst mal wieder sammeln, bevor ich weiterfahren konnte.“ Der Sturz kostete ihn rund zwei Minuten, bevor es weitergehen konnte. Der nächste bittere Moment kam nach rund 140 Kilometern: Dominic Wimmer erhielt erstmals in seiner Triathlon-Laufbahn eine Zeitstrafe wegen Windschattenfahrens, weil er nach einer Abzweigung nicht gleich wieder den Abstand zum Vordermann eingehalten hatte. „In meinen Augen war die Blaue Karte nicht gerechtfertigt. Und die Strafzeit hat mich ziemlich zermürbt.“ Trotzdem legte er einen Radsplit von 4:52 Stunden über die 177 Kilometer hin.
Beim Marathon entlang des Mainkais setzte der Dießener zur Aufholjagd an, musste aber eine Schwächephase zwischen Kilometer 22 und 28 hinnehmen, lief die 42,195 Kilometer aber in 3:16 Stunden. Am Ende bedeutete die Zielzeit von 9:29 Stunden Rang 219 (inklusive Profis) von knapp 2000 männlichen Finishern und Rang 28 von 297 in der Altersklasse 40-44. „Ohne Sturz und Zeitstrafe hätte ich mich auch in diesem Jahr wieder für die Ironman-Weltmeisterschaft qualifiziert“, so Wimmer, der 2023 bei der Ironman-WM in Nizza dabei war und in diesem Jahr gerne auf Hawaii gestartet wäre. „Aber trotz allem war es ein wunderbares Rennen mit einer neuen persönlichen Bestzeit“, freute sich der Triathlet vom Ammersee, der im Ziel am Frankfurter Römerberg von Lebensgefährtin Lisa empfangen wurde. (AZ)
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