Im Schondorfer Jugendhaus JuKult hat sich der langjährige gemeindliche Jugendpfleger Andreas Langgartner verabschiedet. Seit Anfang Juni ist dort jetzt Fabian Hugo tätig. In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte sich der 34-jährige Sozialpädagoge vor - zusammen mit der bereits seit Dezember für die drei Westufer-Gemeinden tätige Streetworkerin Katharina Frankl.
Recht entspannt trat Hugo vor dem Gemeinderat auf, was wohl auch daran liegen dürfte, dass der Sommer nicht unbedingt die Hauptsaison im Jugendtreff am Bahnhof ist. Schöner ist es, die lauen Abend draußen und vor allem am Ammersee zu verbringen. „Im Jugendtreff ist derzeit Sommerloch“, sagt Hugo wörtlich. Stattdessen sei er aber momentan vor allem mit dem Sommerferienprogramm beschäftigt, das sich jedoch nicht an Jugendliche, sondern in erster Linie an Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren wende.
Der neue Jugendpfleger ist in Schondorf aufgewachsen
Hugo ist halbtags (19,5 Stunden pro Woche) tätig. Kern seiner Tätigkeit ist die Öffnung des Jugendtreffs JuKult, ein Raum, der ein „Wohnzimmer“ für junge Menschen sein solle, das sie sich nach ihren Bedürfnissen gestalten können. Er versuche, die Interessen und Bedarfe herauszuhören und dafür entsprechende Angebote zu machen.
Fabian Hugo ist in Schondorf aufgewachsen. Er ging auf die Landsberger Waldorfschule und wechselte dann an die Rudolf-Steiner-Schule in Ottersberg bei Bremen. In Bremen studierte Hugo Soziale Arbeit und war zunächst in anthroposophischen Einrichtungen tätig, anschließend als sozialpädagogische Fachkraft beim freien Kinder- und Jugendhilfeträger Wolkenkratzer in Bremen. Schondorf kennt Hugo nicht nur, weil er dort Kindheit und Jugend verbracht hat, 2021 war er auch bereits als Elternzeitvertretung für Andreas Langgartner tätig.
Draußen sucht die Streetworkerin Katharina Frankl den Kontakt mit Jugendlichen
Eher als für Hugo ist der Sommer vielleicht die Saison von Katharina Frankl, der seit Dezember am Ammersee-Westufer tätigen Streetworkerin. 30 Stunden - je zehn in Dießen, Schondorf und Utting - pro Woche sucht sie vor allem von der Mittagszeit bis zum Abend den Kontakt zu jungen Leuten. In Schondorf etwa am Seeufer oder im Bereich des Bahnhofs, berichtete sie im Gemeinderat. Allerdings wurde sie seit Mai durch einen mehrfachen Beinbruch längere Zeit ausgebremst. Frankl ist 29 Jahre alt, sie studierte ebenfalls Soziale Arbeit, war dann in der Jugendpsychiatrie tätig, bevor sie in der Corona-Zeit eine Schreinerausbildung machte. Nun ist sie über die Träger „Brücke Oberland“ wieder in den sozialen Bereich zurückgekehrt. Dort ist sie Teil eines sechsköpfigen Streetworker-Teams, das ansonsten in Penzberg, Garmisch-Partenkirchen, Weilheim und Peißenberg tätig ist.
Frankl sucht zwar den Kontakt mit jungen Menschen, sie tut dies aber zurückhaltend zunächst im „Gruppenkontext“, aus dem Problemlagen erkennbar seien. „Ich will aber nicht mit der Tür ins Haus fallen und dränge mich nicht auf“, betonte sie auf Nachfrage aus dem Gemeinderat. Auf die Frage, welches Problem sie nicht behandle, sagte Frankl, sie vermittle gegebenenfalls weiter an die entsprechenden Beratungsstellen. Mit der Polizei habe sie nichts zu tun, es sei denn, es stehe irgendeine Gefährdungssituation im Raum.
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