Für die Dammsicherung der „Wiera“, des Dorfweihers an der Bergstraße in Obermühlhausen, ist in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Dießen mit einer knappen Mehrheit von 12:11 Stimmen eine weitere überplanmäßige Ausgabe in Höhe von 30.000 Euro genehmigt worden. Die Kosten der seit zwei Jahren laufenden Baumaßnahme, in deren Verlauf es auch zu einem Dammbruch kam, waren ursprünglich mit 322.805 Euro veranschlagt und liegen aktuell bei 730.696 Euro.
Wie Bürgermeisterin Sandra Perzul (Dießener Bürger) rückblickend erklärte, sei es bei einem ersten Nachtrag von 170.000 Euro um die Staudammsicherung nach dem Dammbruch und um die Wiederherstellung des Dammbauwerks während der Bauausführung gegangen. Der erneute Nachtrag sei durch einen erhöhten Materialbedarf verursacht. Dafür seien im Haushalt 2024 bereits 250.000 Euro eingestellt worden, die nun aber nicht ausreichen. Weitere 30.000 Euro würden benötigt: „Wir haben mehr Leitungen gebraucht“, betonte Perzul, und die Wasserableitung, die früher über das ehemalige Generatorenhaus lief, das sich in Privatbesitz befindet, sei stark beschädigt gewesen und hätte neu gemacht werden müssen. Dieser Schaden sei kurzfristig festgestellt worden.
Den abschließenden Landschaftsbau an der Wiera soll eine andere Firma erledigen
Die aktuelle überplanmäßige Ausgabe in Höhe von 30.000 Euro sei die letzte Zahlung an die bislang beauftragte Firma, betonte Perzul. Die abschließende Landschaftsgestaltung im Bereich der Wiera werde mit einer anderen Firma zu Ende gebracht.
Ob der aktuelle Nachtrag dann „das Ende der Fahnenstange sei“, wollten gemeinsam mit Holger Kramer (Grüne) auch weitere Ratsmitglieder wissen. „Bei dieser Firma ja“, betonte Perzul. Ein deutliches Plädoyer gegen eine weitere Nachtragszahlung kam von Michael Hofmann (Bayernpartei), der die Kostenmehrung vermeintlich nicht allein als Folge der Umstände sah. „Ich muss aufpassen, was ich sage, denn ich möchte ja nicht juristisch belangt werden. Lasst uns das Geschäftsmodell dieser Firma nicht weiter unterstützen. Stimmt einfach mal dagegen, um ein Zeichen zu setzen, dass es so nicht geht.“ Die Gemeinde gebe an dieser Stelle das Geld der Steuerzahler aus, und für 30.000 Euro müsse „eine alte Frau lange stricken“. Die Dammsanierung der Wiera sei unterm Strich fast eine halbe Million teurer geworden als ursprünglich geplant und sie sei noch nicht einmal fertig, schimpfte Hofmann: „Das ist der Hammer.“
Besorgt zeigte sich auch Thomas Hackl (Freie Wähler) darüber, dass die abschließenden Arbeiten am Damm der Wiera erst im neuen Jahr mit einer neuen Firma vorgenommen werden können. Er hoffe, dass dies „keine Folgeschäden“ nach sich ziehe.
Die vom Gemeinderat genehmigte überplanmäßige Ausgabe in Höhe von 30.000 Euro soll durch Einsparungen an den Haushaltsstellen „St. Alban-Graben“ und „St. Georgen HRB I“ finanziert werden, so der Gemeinderatsbeschluss.
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