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Holzhausen: Holzhausen: Ein kleines Dorf mit vielen Baudenkmälern

Holzhausen

Holzhausen: Ein kleines Dorf mit vielen Baudenkmälern

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    Das Wohn- und Atelierhaus des Malers Eduard Selzam (“Selzamschlösschen“) in Utting war der Ausgangspunkt der Exkursion zum Tag des offenen Denkmals in Holzhausen.
    Das Wohn- und Atelierhaus des Malers Eduard Selzam (“Selzamschlösschen“) in Utting war der Ausgangspunkt der Exkursion zum Tag des offenen Denkmals in Holzhausen. Foto: JES-Stiftung

    Das Motto des diesjährigen Tag des offenen Denkmals, „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ bot auch viel Anschauungsmaterial für eine Exkursion durch Holzhausen. Dazu hatte am Sonntagnachmittag die JES-Kulturstiftung eingeladen hatte. Neun Baudenkmale wurde dabei besichtigt und dabei ging es nicht nur um die Zeugnisse der früheren Künstlerkolonie.

    Doch diese Künstlerkolonie hat wesentlichen Anteil an der Dichte von Baudenkmalen in Holzhausen. Zu den Entdeckern des Ammersees gehörte nach Wilhelm Leibl, der in den 1870er-Jahren kurzzeitig in Unterschondorf lebte, dessen Freund Eduard Selzam (1858-1951). Selzam ließ sich um das Jahr 1890 auf einem Seegrundstück bei Utting nieder und erfüllte sich im Sinne und im Stil des Historismus den Traum von einem kleinen Schloss erfüllte. Der Wohn- und Atelierbau des „Selzamschlössls“ an der Eduard-Thöny-Straße 19 war dann auch der Ausgangspunkt der Tour zum Denkmaltag, die die Kunsthistorikerin Regina M. Fischer leitete.

    An der Gedächtniskapelle am Kittenbach wirkte Adolf Münzer mit

    Die eigentliche Künstlerkolonie in Holzhausen entstand erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Damals errichteten sich unter anderem Walter und Malwine Georgi (Adolf-Münzer-Straße 5), Fritz Erler (Fritz-Erler-Straße 11), Eduard Thöny (Eduard-Thöny-Straße 11) und Anna Sophie und Mathias Gasteiger (Eduard-Thöny-Straße 43) Wohn- und Atelierhäuser in Holzhausen, die anschließend besucht wurden. Georgi und Erler waren Mitglied der „Scholle“ und arbeiteten unter anderem für die Zeitschrift Jugend, Thöny war als Illustrator für den Simplicissimus tätig. Mathias Gasteiger war ein erfolgreicher Bildhauer, seine Frau Anna Sophie wurde durch ihre Blumenbilder bekannt.

    Zwei weitere Baudenkmale in Holzhausen haben ebenfalls einen Bezug zur Künstlerkolonie: Als am Kittenbach die Hinterbliebenen des im Ersten Weltkrieg gefallenen Schmieds Josef Baur eine Gedächtniskapelle erbauen ließen, erhielt diese Kapelle ein Mosaik der Schmerzensreichen Muttergottes, das der Vorarlberger Künstler Josef Huber nach einem Entwurf des Holzhauser Malers Adolf Münzer ausführte. Mehrere Holzhauser Künstler haben auch ihre letzte Ruhe auf dem dortigen Höhenfriedhof gefunden. Dort erinnern kunstvolle Grabdenkmäler unter anderem an Walter Georgi, Eduard Thöny, Fritz Erler und Claire Watson.

    Im Zehentstadel lieferten die Holzhauser Bauern ihre Abgaben für das Dießener Kloster ab

    Der Friedhof umgibt die Kirche St. Ulrich, deren mittelalterliche Grundsubstanz 1673 im Barockstil umgestaltet und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts um den Chor erweitert wurde. Die Ausstattung stammt im Wesentlichen aus dieser Zeit. Das Deckenfresko, auf dem der Kirchenpatron zu sehen ist, wurde um 1765 von dem Oberfinninger Maler Johann Kaspar Schäffler geschaffen. An weiteren Ausstattungsgegenständen wirkten der Dießener Schreiner Michael Dablander (Hochaltargehäuse) und Lorenz Luidl aus Landsberg (Figur des heiligen Joseph) mit.

    Ein weiteres Baudenkmal in Holzhausen ist der ehemalige im 18. Jahrhundert erbaute Zehenstadel am Schmiedberg. Dorthin lieferten die Bauern bis zur Auflösung der Klöster im Jahr 1803 zunächst dem Stift Bernried und später dem Stift Dießen als Grundherren ihre Abgaben zumeist in Form von Getreide.

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