„You don’t know me“, „Du kennst mich nicht“ singt die 17-Jährige. Dass das nicht so bleibt, ist ziemlich sicher. Immerhin stellt die Herrschingerin ihren nachdenklichen Popsong über unerkannte Depressionen am Montag um 19.25 Uhr bei KiKaeinem großen Publikum vor. Malaika Wainwright ist eine von 15 Liedermachern und Liedermacherinnen zwischen zehn und 19 Jahren aus ganz Deutschland, die in der 16. Staffel der Musik-Show „Dein Song“ gegeneinander antreten.
Dabei ist die begabte, junge Frau, die mit Englisch, Deutsch und Mandarin dreisprachig aufgewachsen ist, zumindest rund um den Ammersee keine Unbekannte mehr. Nachdem sie bereits als Vierjährige ihre Liebe zur Musik entdeckt hat, gab sie mit 2016 ihr erstes großes Konzert. Mit gerade einmal zehn Jahren interpretierte sie ihr Lieblings-Klassikstück, Mozarts „Rondo in D-Dur KV 485“, in Dießen. Es folgten viele weitere Auftritte bei Kultur-Events in Herrsching und Starnberg, wo sie die International Munich School besucht und in wenigen Monaten ihren Abschluss, das International Baccalaureate, ablegen wird. Aber auch bis ins Oratorium des Louvre schaffte sie es bereits. Als Solokünstlerin bestritt sie ein Abendkonzert. Mit zwölf Jahren. Wie das geht? Nun, Malaika hat nicht nur ein herausragendes Talent, sondern mit dem
Malaika Wainwright wächst dreispraching auf
Und nun? Ein Song über unerkannte Depressionen? Glücklicherweise hat Malaika, die mit ihrer malaysischen Mutter, ihrem in Kalifornien aufgewachsenen Vater und ihrem Bruder Kelsey behütet am Waldrand ihres Heimatortes lebt, damit selbst keine Erfahrungen gemacht. Doch verfügt das zierliche Mädchen mit den Mandelaugen über ausreichend Empathie. „Einige meiner Freunde und Freundinnen hatten schon mit Angststörungen und Depressionen zu tun. Ich kann mich da gut einfühlen.“ Ihr Anliegen: Aufmerksamkeit für eine Krankheit erregen, die oft gar nicht als solche (an-)erkannt werde. „Gerade bei jungen Frauen ist eine Depression oft noch mit einem Stigma belegt, glaubt Malaika. Der Druck der Sozialen Medien sei ein Grund dafür, dass Depressionen zunähmen. „Dazu zählt natürlich Mobbing. Aber auch, wer nicht den Schönheitsvorstellungen eines Instagram-Models entspricht, kann ernsthafte Probleme bekommen“, sagt die junge Frau.
Ihr gefühlvoller Song „You don’t know me“ jedenfalls hat die „Dein-Song“-Jury mit Kelvin Jones, Alina Süggeler, Luca Hänni und Lotte überzeugt. Malaika hatte es vor zwei Jahren bereits einmal in die Show geschafft, war aber in Runde zwei ausgeschieden. Wie es jetzt für die Nachwuchs-Songwriter, die die Herrschingerin eher als Freunde, denn als Konkurrenten sieht, im Kompositions-Wettbewerb des Kinderkanals weitergeht, ist vier Wochen lang bei KiKA und auf kika.de zu verfolgen sowie im KiKa-Player, auf zdftivi.de und in der ZDFtivi-App. Immer montags bis donnerstags um 19.25 Uhr.
Ist Malaika im Finale der Musikshow "Dein Song" am 15. März in Köln dabei?
Nach der Casting-Runde im Sommer 2023 haben die Teilnehmer im Songwritingcamp am Bodensee weiter an ihren Songs gefeilt. Für eine Auswahl ging es weiter nach Ibiza, wo sie ihre Stücke mit ihren Paten, darunter Till Brönner, Kamrad oder Ben Zucker, verfeinerten. Wie weit es Malaika, zu deren Idolen Taylor Swift, Olivia Rodrigo und Frank Ocean zählen, dieses Mal geschafft hat? Ob die Künstlerin, die die „Small-Town-Vibes“ Herrschings liebt, im großen Live-Finale am 15. März in Köln dabei ist? Das wird nicht verraten.
Daraus, dass das Finale ein großer Herzenswunsch war, macht sie jedoch keinen Hehl. „Ich habe mir die Kritik der ersten Jury sehr zu Herzen genommen und seitdem viel an meiner Bühnenpräsenz gearbeitet“, erzählt die 17-Jährige, die dabei von ihrer Gesangslehrerin Christine Roubin tatkräftig unterstützt wurde. Trotz zahlreicher Auftritte und großer Erfolge, wie etwa Platz 3 beim Talentwettbewerb „Jugend musiziert“ mit ihrer Freundin Aricella an der Geige oder auch das Finale des Junior Eurovision Contests, ist Malaika bescheiden geblieben. So muss sie, um Menschen mit ihrer Musik zu berühren, auch nicht zur „Rampensau“ mutieren, sondern setzt voll auf ihre warme, weiche Stimme, ihr virtuoses Gitarren- und Klavierspiel, die Lyrics – und auf die Unterstützung ihres Vaters Terry Wainwright, der sie an den Drums und am Mischpult unterstützt und sie während der gesamten Dreharbeiten für „Dein Song“ begleitet hat.
Und wie sehen die Zukunftspläne der Komponistin und Sängerin aus? „Ich habe natürlich überlegt, die Musik zu meinem Beruf zu machen“, sagt Malaika. Doch auch die Medizin, die Biologie seien ihre Passion. Also wird sie sich für ein Studium der Biological Sciences bewerben. In München an der TUM – oder in Amerika. Egal, wohin es sie verschlägt, die Musik und wohl auch die „Small-Town-Vibes“ vom Ammersee werden die junge Frau auf ihrer Reise begleiten.