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Warum in St. Alban der Zug die Schulkinder links stehen lässt
![Noah (11 Jahre) aus St. Alban kann morgens nicht mehr mit der BRB zur Schule nach Schondorf fahren, weil der Zug um die Zeit hier nicht mehr hält. Noah (11 Jahre) aus St. Alban kann morgens nicht mehr mit der BRB zur Schule nach Schondorf fahren, weil der Zug um die Zeit hier nicht mehr hält.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Schülerinnen und Schüler aus St. Alban, die in Schondorf oder St. Ottilien zur Schule gehen, haben in der Früh einen erschwerten Schulweg. Das ist der Grund.
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"Ich muss in die Schule. Bitte nehmen Sie mich mit" steht in blauer Schrift auf dem großen weißen Blatt Papier, mit dem Noah (11 Jahre) an der Bahnhaltestelle in St. Alban steht. Einmal hat es geklappt und der siebenjährige Schüler konnte am Morgen in den Zug einsteigen, um pünktlich in die Realschule nach Schondorf zu kommen.
Wie? Einmal hat es geklappt? Fahren die Schulkinder aus der Ammersee-Region nicht jeden morgen mit dem Zug zur Schule? Normalerweise schon, doch seit ein paar Wochen hält in St. Alban morgens zwischen 7 und 7.30 Uhr kein Zug, erst um 7.56 Uhr bleibt wieder einer stehen. Für die Schülerinnen und Schüler, die im Dießener Ortsteil St. Alban wohnen bedeutet das, dass sie in südliche Richtung nach Dießen laufen oder radeln müssen, um am Dießener Bahnhof in den Zug zu steigen. Oder sie nehmen den Weg in nördliche Richtung nach Riederau, dort nämlich hält der frühmorgendliche Zug dann auch wieder.
Noahs Mutter ist ein wenig verzweifelt. "Wie soll mein Sohn denn pünktlich zur Schule kommen?", fragt sie sich. Denn ihr, wie auch einigen anderen betroffenen Eltern ist es nicht möglich, ihre Kinder am Morgen zu den genannten anderen Bahnhöfen zu bringen und einen Schienenersatzverkehr gibt es auch nicht.
Die Eltern der Schulkinder aus St. Alban stehen vor einem großen Problem
Grund für den Ausfall einiger Züge sind laut Bayerischer Regionbahn (BRB) die Langsamfahrstellen und Bauarbeiten im Schienennetz. "Da es teils zu massiven Verspätungen kommen würde und Anschlüsse in Geltendorf berücksichtigt werden müssen, bleibt uns leider keine andere Möglichkeit", heißt es in einer Stellungnahme der BRB auf die Frage von Dagmar Reisenauer, warum nicht spätere, wesentlich weniger frequentierte Züge ausgesetzt würden.
![Ausgerechnet der Zug, mit dem Schulkinder aus St. Alban in der Früh nach Schondorf oder St. Ottilien fahren sollen, hält in den nächsten Wochen nicht mehr in St. Alban. Ausgerechnet der Zug, mit dem Schulkinder aus St. Alban in der Früh nach Schondorf oder St. Ottilien fahren sollen, hält in den nächsten Wochen nicht mehr in St. Alban.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Auf Nachfrage unserer Redaktion ergänzt die Deutsche Bahn: "Auf der Strecke wird im Sommer aus Sicherheitsgründen im Sommer die Geschwindigkeit reduziert. Der Grund dafür ist, dass aktuell noch Schienen verlegt sind, die nicht so wärmestabil sind wie ein moderner Oberbau. Aufgrund der langsameren Geschwindigkeit müssen einzelne Halte ausfallen, damit die Züge sich auf den eingleisigen Strecken nicht zu stark verspäten. Das Problem tritt dieses Jahr letztmalig auf, denn im zweiten Halbjahr erfolgt die Generalsanierung der Ammerseebahn. Die alten Schienen werden dann auf modernen Oberbau umgebaut, der bei allen Temperaturen normal befahren werden kann."
Im zweiten Halbjahr 2024 soll die Ammerseebahn generalsaniert werden
Das Problem könne im Sommer auftreten, da sich die Metalle bei Erwärmung ausdehnten. Grundsätzlich würden die Schienen deshalb sehr fest mit den Schwellen verbunden. Hohe Temperaturen beziehungsweise länger anhaltende Hitzeperioden könnten einen negativen Einfluss auf die Stabilität dieser Verbindung haben, weshalb teilweise vorsichtshalber Langsamfahrstellen eingerichtet werden müssen, erläutert eine Sprecherin der Bahn weiter.
Allerdings gäbe es die Problematik nur noch in diesem Sommer, da ab dem zweiten Halbjahr 2024 die Generalsanierung der Ammerseebahn erfolge. In diesem Zusammenhang werden die alten Schienen auf modernen Oberbau umgebaut, der bei allen Temperaturen normal befahren werden kann.
Für die Eltern der St.-Albaner Schulkinder heißt es also, sich zumindest bis zu den Sommerferien in irgendeiner Form zu organisieren.
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Die Bahn - ohne Worte. Auf diesem Level wird es mit der Rettung des Klimas wohl nicht so ganz klappen