Etwas Verwirrung hat in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses des Dießener Gemeinderats darüber geherrscht, was es mit zwei Batteriespeicher-Projekten am Umspannwerk auf der südlichen Gemeindeflur auf sich hat. Unsere Redaktion hat deswegen bei der Bayernwerk AG nachgefragt. Im Zuge zweier potenzieller Batteriespeicher-Projekte im Markt Dießen sei es offensichtlich zu missverständlichen Einordnungen gekommen, kommentiert ein Sprecher des Unternehmens den Vorgang, und erläutert die Sachlage aus Sicht seines Unternehmens.
Nicht nur eine Bayernwerk-Tochter plant eine Batterie bei Dießen
Er bestätigt, dass die Firma Bayernwerk Natur im südlichen Bereich des Umspannwerks ein Speicherprojekt plane. Und es gibt ein Speicherprojekt eines sogenannten Dritten im nördlichen Bereich des Umspannwerks. Dieses Vorhaben sei Gegenstand in der angesprochenen Sitzung des Dießener Bauausschusses gewesen. Die Firma Bayernwerk Natur sei hier nicht involviert, betont Maximilian Zängl, der Sprecher der Bayernwerk AG. Die Firma Bayernwerk Netz sei jedoch seitens des Landratsamts im Zuge einer Bauvoranfrage um eine Stellungnahme gebeten worden.
Was das Projekt der Bayernwerk Natur betrifft, seien zwei Unternehmen der Bayernwerk-Gruppe zu erwähnen: die Bayernwerk Netz GmbH und die Bayernwerk Natur GmbH. Bayernwerk Netz ist als Netzbetreiber für die Energieinfrastruktur verantwortlich (Netzbau, Netzanbindung von Einspeiseanlagen). Bayernwerk Natur baut und betreibt Erzeugungsanlagen und Speicher und ist im Wärmegeschäft tätig. Beide sind Tochtergesellschaften der Bayernwerk AG, aber in unterschiedlichen Aufgabenbereichen und getrennt voneinander tätig.
Bei Dießen geplante Batterie kann den täglichen Strombedarf von 3000 Haushalten speichern
Die Bayernwerk Natur plane, den Speicher am südlichen Geländeteil des Umspannwerks der Bayernwerk Netz GmbH und somit in unmittelbarer Nähe zur Netzinfrastruktur zu errichten. Hierfür ist der Bauantrag beim Landratsamt Landsberg eingereicht worden. Der geplante Batteriespeicher hat eine Speicherleistung von 15 Megawatt. Damit kann dieser Speicher täglich 33.000 Kilowattstunden PV-Strom zwischenspeichern. Das entspricht dem täglichen Strombedarf von rund 3000 Haushalten. Durch den hohen Anteil an PV-Leistung im Netz kann es je nach regionaler Einspeisung und zeitgleichem Strombedarf zu Überschüssen an PV-Strom kommen. Diese können dann durch den Speicher aufgenommen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder abgegeben werden. Ein wichtiger Beitrag sei auch der Betrieb des Speichers für netzdienliche Anwendungen wie Regelleistung und der dynamischen Netzstützung.
Die Firma Bayernwerk Natur plane den Speicher in der Zeit von April bis September 2025 zu errichten. Im Herbst nächsten Jahres soll nach heutiger Planung die Inbetriebnahme erfolgen.
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