Eine zweite Runde hat der Dießener Gemeinderat bei der Neugestaltung der Standgebühren für den Töpfermarkt gedreht. Im September hatte das Gremium eine durchgehende Erhöhung um rund neun Prozent für den laufenden Meter Standlänge beschlossen. Dagegen erhob Marktleiter Wolfgang Lösche Bedenken. Der Gemeinderat korrigierte daraufhin seinen Beschluss vom Herbst.
Nachdem die Standgebühren seit 2017 konstant geblieben waren, sollen ab diesem Jahr pro Standmeter 160 statt der bisherigen 147 Euro verlangt werden, hatte der Gemeinderat entschieden. Ausdrücklich sollte diese Steigerung nicht nur für die ersten sechs Meter, sondern bei längeren Verkaufsständen auch darüber hinaus gelten, was bislang nicht der Fall gewesen war.
Manche Aussteller würden sich verkleinern oder wegbleiben
Allerdings äußerte nun Marktleiter Wolfgang Lösche die Besorgnis, dass diese Gebührenerhöhung gravierende Auswirkungen auf die ursprünglich beschlossene Ausrichtung und das Gestaltungsbild des Dießener Marktes (Stichwort Geschirrmarkt) haben könnte. Langjährige Aussteller mit Ständen, die länger als sechs Meter sind, würden entweder ihre Ausstellungsflächen reduzieren oder überhaupt nicht mehr kommen. Lösches Einrede verfehlte ihre Wirkung nicht: Der Gemeinderat beschloss, dass für Standlängen über sechs Meter nur 80 Euro pro laufenden Meter verlangt werden sollen.
Teilweise zurückgerudert ist der Gemeinderat auch bei den Gebühren für Leihstände, die etwa ein Dutzend Töpfer vom Markt Dießen zur Verfügung gestellt bekommen. Die Leihgebühr, die auch Transport und den Auf- und Abbau abdeckt, wird nur von 20 auf 30 Euro erhöht, im September waren noch 50 Euro beschlossen worden.
Das Defizit des Töpfermarkts ist deutlich gestiegen
Die Erhöhung der Gebühren hatte der Markt Dießen mit dem nach der Corona-Zeit deutlich angewachsenen Defizit des Töpfermarkts begründet. Hatte der Fehlbetrag vor 2020 jährlich zwischen 35.000 und 52.000 Euro gelegen, betrug dieser 2022 und 2023 102.000 beziehungsweise 85.000 Euro, im vergangenen Jahr dürften es laut Kämmerer Gunther Füßle voraussichtlich rund 95.000 Euro gewesen sein. Füßle korrigierte dabei auch Angaben vom September, wonach 2023 das Defizit sogar bei 136.000 Euro gelegen war.
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