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Dießen: Der Markt Dießen kauft von einem Bauträger 17 Wohnungen

Dießen

Der Markt Dießen kauft von einem Bauträger 17 Wohnungen

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    Auf dem Grundstück am Waffenschmiedweg in St. Georgen, auf dem 17 Wohnungen für den Markt Dießen errichtet werden, wird bereits gearbeitet.
    Auf dem Grundstück am Waffenschmiedweg in St. Georgen, auf dem 17 Wohnungen für den Markt Dießen errichtet werden, wird bereits gearbeitet. Foto: Gerald Modlinger

    Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum war vor mehr als vier Jahren bei der Kommunalwahl in Dießen bei den meisten Parteien und Wählergruppen ein viel besprochenes Thema. Nun hat sich diesbezüglich etwas getan: In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde mehrheitlich ein Millionengeschäft beschlossen, das den Markt

    Diese Wohnungen sollen am Waffenschmiedweg in St. Georgen neu errichtet werden. Dabei wird jedoch nicht der Markt Dießen selbst tätig. Gebaut werden diese Wohnungen von einem Bauträgerunternehmen aus Schondorf. Wer einer der beiden Geschäftsführer dieses Unternehmens ist, ist schon seit längerer Zeit bekannt: Freie Wähler-Gemeinderat Florian Zarbo. Es dauerte Anfang der Woche nicht lange, bis die Neuigkeit aus der nichtöffentlichen Sitzung in Dießen durchsickerte. Immerhin wurde am Montagabend eine Entscheidung mit großen finanziellen Auswirkungen getroffen. Dem Vernehmen nach werden die 17 Wohnungen insgesamt rund acht Millionen Euro kosten.

    Der Staat finanziert den Kauf der 17 Wohnungen in Dießen mit

    Allerdings hat der Markt Dießen dabei einen wichtigen Co-Finanzier: Der Wohnungsdeal wird mit staatlicher Unterstützung aus dem Kommunalen Wohnungsbauförderungsprogramm von Freistaat und Landesbodenkreditanstalt realisiert. Mit diesem Programm wird preisgünstiger Wohnraum, den die Gemeinden schaffen, mit 35 Prozent der Kosten für den notwendigen Grund und Boden und die Errichtung der Gebäude gefördert. Bei einem Kaufpreis von acht Millionen Euro müsste der Markt Dießen aus eigener Tasche 5,2 Millionen Euro aufbringen.

    Der staatliche Zuschuss würde es demnach ermöglichen, die neuen gemeindlichen Wohnungen zu einem Preis von zwölf Euro statt 18 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche zu vermieten. Die 17 Wohnungen sollen, wie zu hören ist, eine Gesamtfläche von rund 1000 Quadratmetern umfassen. Nach Abzug der Verwaltungskosten und Rücklagen für die laufende Instandhaltung dürfte sich das Investment in ungefähr 45 Jahren refinanziert haben.

    Der Wohnungsbau am Waffenschmiedweg fand schon im Herbst viel Lob

    Eine genauere Vorstellung von dem Wohnungsbauprojekt hatte der Bauausschuss des Gemeinderats bereits im Oktober bekommen, als über das gemeindliche Einvernehmen zum Bauantrag entschieden wurde. Die drei Mehrfamilienhäuser werden auf einer ehemaligen Hofstelle in einer Stichstraße des zum Stocketfeld führenden Teil des Waffenschmiedwegs gebaut. Die Baugenehmigung liege unterdessen vor, berichtete Bürgermeisterin Sandra Perzul (Dießener Bürger) auf Nachfrage. Inzwischen wurde mit der Räumung des rund 2000 Quadratmeter großen Grundstücks begonnen.

    In einem Begleitschreiben stellte der Planer im Oktober neben den drei Wohngebäuden, einer Tiefgarage und oberirdischen Garagen und Stellplätzen eine Grünflächengestaltung in Aussicht, die zum Verweilen einlade, sowie einen großen Kinderspielplatz, fernab vom Verkehr, der von einem lokalen Künstler gestaltet werden soll. Das gesamte Bauvorhaben entstehe in Zusammenarbeit mit lokalen Firmen in Holzständerbauweise und orientiere sich gestalterisch am ländlichen Raum. 

    Schon im Oktober hieß es in der Sitzung, man hoffe auf den Bau preisgünstiger Wohnungen. Zu diesem Zeitpunkt hatte es auch erste Gespräche zwischen dem Markt Dießen und dem Bauträger über einen Kauf gegeben. Im Gemeinderat fand dieser Plan zunächst jedoch keine Mehrheit.

    Auf dem "Drei Rosen"-Grundstück will die Gemeinde ab 2026 bauen

    Bürgermeisterin Perzul lobte seinerzeit das Vorhaben: „Wir haben immer gesagt, wir brauchen Wohnraum, gerade für unsere Bürger. Mir gefällt, dass hier auch kleinere Wohnungen angeboten werden, für Alleinstehende, Alleinerziehende oder junge Leute, die von zu Hause ausziehen.“ Sogar Michael Hofmann (Bayernpartei), ansonsten einer, der fast immer gegen Bauträgerprojekte stimmt, war begeistert von der, wie er sagte, "modernen Bauweise mit Fertigmodulen" und "kleineren, günstigeren Wohnungen, die wir wirklich brauchen."

    Aktuell habe man dem Kauf der Wohnungen zugestimmt, bestätigte Bürgermeisterin Perzul nach der jüngsten Gemeinderatssitzung, ein notarieller Vertrag sei bislang nicht geschlossen. Bezugsfertig werden die neuen Wohnungen voraussichtlich im dritten Quartal 2025 sein. Sie betonte, dass die Gemeinde selbst so schnell keine Wohnungen hätte bauen können. Zum geplanten Wohnungsbau auf dem "Drei Rosen"-Grundstück wird aktuell erst der Architektenwettbewerb vorbereitet, ein Baubeginn für mindestens 24 Wohnungen ist für 2026 anvisiert, die Fertigstellung zwei Jahre später.

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