Es sind merkwürdige Geräusche, die sich am Freitagabend gegen 20 Uhr über das Publikum im Saal des Dießener „Unterbräu“ ergießen, Wolfsgeheul nicht unähnlich. Was um Himmels willen hat dieses tierische Gejaule mit einem Jazz-Konzert zu tun? Doch Philipp Weiß sorgt rasch für akustische Auflösung. Zwar dreht er weiterhin an Knöpfen seines Mini-Moog-Synthesizers. Aber wie aus dem Nichts geht der Klänge-Wirrwarr in eine verträumte Klavier-Melodie über, zu der sich dezent das Baritonsaxofon von Jonas Brinkmann gesellt, Peter Cudek steuert den lässig stampfenden Kontrabass bei, Maruan Sakas perlende Pianoklänge, Harald Rüschenbaum schließlich das leicht fordernde Schlagzeug. Schon ist es komplett, das „Klangland“, so der Name des Quintetts unter Federführung der Jazz Drum-Koryphäe Rüschenbaum.
Dießen