Es ist gemütlich an jenem Abend in der Dießener Buchhandlung Colibri, direkt gegenüber des Bahnhofs. Gemütlich und heimelig. Garantiert um etliches gemütlicher und heimeliger als es für die Menschen in dem Land ist, aus dem die rezitierende Autorin Olesya Yaremchuk vor gut zwei Jahren nach Fürstenfeldbruck mit ihrem Mann und der neugeborenen Tochter geflohen ist. Wir reden wohlgemerkt von vor 2022, von vor der Zeit, ehe der Krieg über dieses Land hereinbrach. Wir reden über die Ukraine. Eine Nation, so nah und doch so fern für uns Deutsche – irgendwie weit weg, trotz munterer Globetrotter-Mentalität, die wir meist und gern an den Tag legen.
Dießen