Ein neu formiertes „Dießener Bündnis für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“ möchte seinem Anliegen mit einer Aktionswoche unter dem Motto „Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen“ Ausdruck verleihen. Dazu werden im „Blauen Haus“ zwei Ausstellungen gezeigt, ein Film vorgeführt und mehrere Diskussionen veranstaltet. Los geht es am Dienstag, 26. November. Das Bündnis setzt sich aus sechs der im Dießener Gemeinderat vertretenen Parteien und Wählervereinigungen zusammen.
Die von der Friedrich-Ebert-Stiftung konzipierte Ausstellung „Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen“ (23. bis 27. November, jeweils von 10 bis 19 Uhr) zeigt die Bedeutung der Demokratie für die Gesellschaft auf und thematisiert die Gefahr, die vom Rechtsextremismus für Demokratie und Menschenwürde ausgeht. Thematisiert werden verschiedene Facetten von Rechtsextremismus, dem dahinterliegenden Weltbild und Strategien, die von rechtsextremen Kreisen bei der Ansprache insbesondere von Jugendlichen verwendet werden, teilt das Bündnis für Demokratie und gegen Rechtsextremismus mit. Zentral ist für die Ausstellung auch die Auseinandersetzung mit neuen digitalen Strategien der neuen rechten Szene. Ebenso gibt es einen Infotisch „Auswirkungen der NS-Zeit in Dießen und Umgebung“.
Der Titel der zweiten Ausstellung lautet „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“. Sie wurde 2012 und 2013 von Birgit Mair im Auftrag des Vereins Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung erstellt und seitdem mehr als 270-mal bundesweit gezeigt.
Das ist bei der Woche für Demokratie und gegen Rechtsextremismus geplant
Dienstag, 26. November, 19 Uhr: Einführung in die beiden Ausstellungen durch die Diplom-Sozialwirtin Birgit Mair vom Verein Nürnberger Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung.
Mittwoch, 27. November, 19 Uhr: Impulsvortrag und Podiumsdiskussion zum Thema „Demokratie stärken und Rechtsextremismus verhindern - die Rolle der Jugend“ mit Referent Delian Schnebel vom Gesellschaftswissenschaftlichen Institut München und den Diskutanten Michael Kramer (Rektor der Carl-Orff-Schule Dießen), Miriam Anton (Grüne), Anton Baur (Bayernpartei), Michael Lutzeier (Die Partei), Bürgermeisterin Sandra Perzul (Dießener Bürger), Michael Sibert (UBV), einem Vertreter des Jugendbeirats Dießen, Alina Weber (Jusos Landsberg) und dem ehemaligen SPD-Landtagsabgeordneten Florian Ritter als Moderator.
Donnerstag, 28. November, 19 Uhr: „Von der Ächtung des Antisemitismus bis zu seiner ,Salonfähigkeit‘: Veränderungen seit dem 7.10.2023“, Vortrag und Diskussion mit Priv.-Doz. Dr. habil. Karin Schnebel, Hochschullehrerin für Politikwissenschaften an der Universität Passau und Vorsitzende des Gesellschaftswissenschaftlichen Instituts München.
Freitag, 29. November, 19 Uhr: „Die extreme Rechte zwischen Klimawandelleugnung und Klimanationalismus“: Vortrag und Diskussion mit Joy Opitz, freiberufliche Biologin und in der Klimagerechtigkeitsbewegung engagiert, FARN - Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz, Naturfreunde Deutschlands.
Samstag, 30. November, 20 Uhr: Filmvorführung „Die Welle“.
Sonntag, 1. Dezember, 19 Uhr: Podiumsgespräch zur Frage „Die extreme Rechte vor der Machtübernahme? Die Situation in Bayern im Jahr vor der Bundestagswahl“ mit den Journalisten Robert Andreasch und Thies Marsen.
Sechs der acht Rathaus-Parteien machen beim Bündnis für Demokratie mit
Dem Dießener Bündnis für Demokratie und gegen sechs der acht Gruppierungen im Dießener Gemeinderat an: Bayernpartei, Bündnis 90/Die Grünen, Die Partei, Dießener Bürger, SPD und UBV. Wegen einer Mitwirkung angefragt worden sind auch Freie Wähler und CSU, erklärt SPD-Gemeinderat Marcus Noack, sie beteiligen sich aber nicht daran. Die Freien Wähler hätten erklärt, auf andere Art und Weise im Sinne der Ziele des Bündnisses tätig werden zu wollen, von der CSU habe man nach der Ankündigung, die Sache bei einer Vorstandssitzung besprechen zu wollen, nichts mehr gehört, so Noack. Weitere Organisationen außerhalb der politischen Parteien seien nicht angefragt worden. Zu Beginn des Jahres hatte es in vielen Städten und Gemeinden im Land Demonstrationen gegen Rechtsextremismus gegeben, in Dießen hatte eine solche Veranstaltung die „Freie Kunstanstalt“ organisiert.
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