Startseite
Icon Pfeil nach unten
Ammersee
Icon Pfeil nach unten

Dießen: So will sich Dießen gegen Sturzfluten wappnen

Dießen

So will sich Dießen gegen Sturzfluten wappnen

    • |
    • |
    Wenn das Wasser unter der Bahnüberführung vor den Seeanlagen steht, ist das noch ein relativ kleines Hochwasserproblem in Dießen. Schlimmere Folgen können kurzzeitig auftretende Sturzfluten haben.
    Wenn das Wasser unter der Bahnüberführung vor den Seeanlagen steht, ist das noch ein relativ kleines Hochwasserproblem in Dießen. Schlimmere Folgen können kurzzeitig auftretende Sturzfluten haben. Foto: Gerald Modlinger (Archiv)

    Der Markt Dießen möchte sich besser gegen plötzlich auftretende Sturzfluten infolge von Starkregen wappnen: Der Gemeinderat beschloss dazu in der jüngsten Sitzung, einen Sturzflutenmanagement-Plan anfertigen zu lassen. Kosten dürfte eine solche Expertise bis zu 200.000 Euro, allerdings gewährt der Freistaat Bayern dafür hohe Zuschüsse, sodass die Gemeindekasse nur einen Eigenanteil von 50.000 Euro tragen muss.

    Hochwasser entsteht nicht nur bei zeitlich ausgedehnten Regenereignissen wie am letzten Pfingstferienwochenende in diesem Jahr. Gerade auch in einer topografischen und geologischen Situation wie in Dießen können auch kurzzeitige Wolkenbrüche erhebliche Überflutungen auslösen. Das sind Regenfälle, bei denen in einer Stunde 20, 50 oder 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen können. Solche Wetterereignisse gab es in Dießen heuer mehrfach. Der im Gemeindegebiet oft sehr wasserundurchlässige Boden ist dann schnell gesättigt, das Wasser fließt oberflächig ab und lässt die zahlreichen Gräben und Bäche über die Ufer treten, zugleich kann auch die Kanalisation überlastet werden.

    Im Einzugsgebiet des Ammersees ist das Sturzflutenrisiko größer als im Windachtal

    Florian Brodrecht von dem Herzogenauracher Environment-Tech-Unternehmen Spekter skizzierte vor dem Gemeinderat mehrere Handlungsfelder, die sich aus einem solchen Sturzflutenmanagement-Plan ergeben. Unter „Informationsvorsorge“ versteht er, Grundstückseigentümer über die Risiken auf ihrem Eigentum zu unterrichten und ihnen Handlungsempfehlungen zu unterbreiten. Auch künftige Bauleitplanungen müssten „hochwasserangepasst“ sein. Der Blick sei auch auf Felder und Wiesen zu richten, von denen Regenwasser in die Bäche fließt, zusammen mit Erdreich und Treibgut. Daneben sollen im Rahmen eines solchen Konzepts auch Gebietsschutzmaßnahmen untersucht werden.

    Handlungsbedarf mit Blick auf Sturzfluten sah Brodrecht vor allem im östlichen Gemeindegebiet im Einzugsgebiet des Ammersees aufgrund der dort vorhandenen steileren Hanglagen. Im Einzugsgebiet der Windach stelle sich die Situation aufgrund der Geländeform entspannter dar.

    Als Bearbeitungszeitraum für den Plan nannte Brodrecht auf Nachfrage aus dem Gremium etwa ein Jahr. Die Kosten der sich daraus ergebenden Hochwasserschutzmaßnahmen können sehr unterschiedlich sein: Das reiche von der Aufweitung eines Grabens für 10.000 Euro bis zu einem größeren Rückhaltebecken für 500.000 Euro.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden